Liebe Forumsgemeinde,

ich plane für den Sommer eine Tour nach Istanbul. Zumindest würde ich sie gerne planen, ich tue mich jedoch gerade etwas schwer damit.
Daher wollte ich hier mal in die Runde fragen wer Tipps und Ideen dazu beisteuern kann?

Dennoch habe ich natürlich auch schon ein paar Grundideen, hier die Eckdaten:

• Ziel: Istanbul
• Start: Eine Stadt mit einem internationalen Flughafen
• Strecke: Ca. 1500 km, möglichst Asphalt zumindest aber befestigter Untergrund
• Relief: Möglichst viele Berge, gerne viele hohe Pässe und entsprechende Hochgebirgslandschaft

Ich tendiere dazu in Serbien, Kosovo, Montenegro oder Albanien zu starten und über Bulgarien gen Osten und von dort entlang der Schwarzmeerküste bis Istanbul zu fahren, da ich die Strecke von Istanbul entlang des Marmarameers Richtung Westen bereits befahren habe.

Ich habe bereits versucht anhand von Google Maps, Panoramio etc. Routen zusammenzustellen. Dabei ist z.B. dies oder dies heraus gekommen. So richtig begeistert bin ich aber noch nicht.

Ich würde mich über Input und Tipps dementsprechend sehr freuen!

Danke
Simon

Hi, ich weiss ja nicht was Du unter Hochgebirgslandschaft verstehst, aber Hochgebirge gibt es dort nicht.
Ich fand die Gegend um Theth in Albanien sehr schoen - Durmitor NP in Montenegro. Ich war von Bulgarien nicht ganz so sehr angetan. Serbien fand ich die LEute sehr nett.
Kosovo ist viel Verkehr und wie ich finde nicht sonderlich spannend.
Aber sicherlich haben da andere eine andere Meinung dazu.

LG Heike

vs.




=> Hochgebirge

Grüße

zaher

Halo Simon,

mein Tipp wäre es, in Dubrovnik (Kroatien) zu starten. Dann kannst du nämlich durch das traumhaft schöne Montenegro fahren.

So bin ich letztes Jahr dort lang:
http://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=BEBED251E87E3A25A0DEEABC8149A024.fe3?fileId=wvwnhstfjkhjbest

Gruß
Thoralf

Hä? Und wie würdest du das hier bezeichnen:



Der ganze Balkan ist voll von Hochgebirgen (Durmitor, Prokletije, Südkarpaten, Balkan, Rila, Rhodopen...). Das Hinterland von Montenegro besteht fast nur aus Hochgebirge.

Gegenfrage:

Was verstehst DU denn unter einer Hochgebirgslandschaft?

Gruß
Thoralf

Ok, ich habe da mal Wikipedia gefragt:

Unter einem Hochgebirge versteht man nach der Definition in Dierckes Wörterbuch Allgemeine Geographie: „eine größere Vollform, die sich bedeutend über den Meeresspiegel erhebt und über spezielle geoökologische Merkmale verfügt.

Fuer mich war Hochgebirge immer eine Landmasse die ueber ein paar Huegel hinaus geht. Keine 2000'er....

Mein Fehler !!!

LG Heike

Nö. Ich verstehe das genauso und finde, daß das direkt genauso aus diesem Begriff hervorgeht: ein Gebirge, das hoch ist. Und die angegebene Zahl von 2000 m finde ich ebenfalls sehr nachvollziehbar in diesem Zusammenhang.

Man muß banale und umgangssprachlich bestens situierte Begriffe auch so nehmen dürfen, wie sie es aus sich heraus aussagen und nicht in irgendwelchen Fachdefinitionen die dazugehörige Entscheidungsebene sehen. Demnächst entscheidet noch ein Fachkommitee aus der internationalen Stomatologieszene was "Zähneputzen" ist und was nicht.

Ich glaube ihr streitet euch gerade darum, dass es verschiedene Merkmale von Hochgebirgen gibt, anhand derer man sie definieren kann.
Kennzeichnend von Hochgebirgen sind neben der Steilheit der Hänge (Hochebenen auf >3000m wird man wohl nicht als Hochgebirge bezeichnen wllen) vor allem das höhenbedingte Microklima und die sich daraus ergebende höhenabhängige Schichtung der Vegetation mit Baumgrenze, oben dauerhaft Schnee, usw.
Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Schichtung in Norwegen in anderen Höhen auftrit als in Kenia oder Peru. Allein ein Bezug auf die Meterzahl ist daher nicht unbedingt sinnvoll.
Was die Balkangebirge betrifft- die liegen wohl in der Tat so auf der Grenze. Aber weil das ziemlich klar keine Mittelgebirge mehr sind, ist die Zurechnung zu den Hochgebirgen schon ok.

Die höchsten asphaltierten Pässe südöstlich der Alpen befinden sich in den rumänischen Südkarpaten:

- Die Transalpina geht über den 2200 m hohen Urdele-Pass im Parâng-Gebirge. Das ist ein Doppelpass, da verliert man zwischendurch noch mal 300 Höhenmeter.
- Die Transfăgăraşan geht bis auf 2100 m Höhe im Făgăraş-Gebirge zwischen den Gipfeln Moldoveanu (2544 m) und Negoiu (2535 m) hindurch.

Für mich sind die Südkarpaten definitiv Hochgbirge, sie heißen nicht grundlos Transsilvanische Alpen.



Andere asphaltierte Straßen über 2000 m gibt es südöstlich der Alpen nicht.

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In Montenegro kannst du im Durmitor-Gebirge auf 1910 m hoch fahren (mein Bild weiter oben), die Straße von Plužine nach Žabljak. Das Durmitor-Gebirge ist landschaftlich sehr schön.

Das Prokletije an der Grenze zum Kosovo ist sehr hoch und schroff. Der Kula-Pass zwischen Montenegro und Kosovo geht auf 1895 m hoch. Die Landschaft da hat mich sehr an Österreich erinnert.



Das Kosovo selbst ist eine große Suppenschüssel - einigermaßen flach in der Mitte und sehr hoch an seinen Rändern. Dort guckt man immer auf Berge, egal in welche Richtung.

Im Kosovo gibts noch die Straße von Prizren nach Kaçanik durch dasd Gebirge Šar Planina, die geht auf ca. 1500 m hoch. Die bin ich selbst nicht gefahren, aber unser Mitforist Uwe Radholz.

Der Čakor-Pass (1849 m) von Plav (Montenegro) nach Peja (Kosovo) soll auch landschaftlich top sein. Allerdings war die Grenze dort bisher zu, ein Übertritt war nur illegal möglich. Im letzten Jahr wurde im Kosovo an der Straße zwischen der Grenze und Kuqishte allerdings kräftig gebaut. Die Kosovaren behaupteten, ja die Grenze werde bald wieder geöffnet. Falls das stimmt, würde ich dringend zu diesem Weg raten. Dann fährt du nämlich noch durch die Rugova-Schlucht, das ist das kosovarische Schloss Neuschwanstein.



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Auch in Albanien, Mazedonien und in Bulgarien gibt es genug von dem, was du suchst. Da müssten sich andere mal äußern, die die Länder besser kennen.

Zur Strecke von Belgrad nach Sofia: das ist eher flach, bzw. bestenfalls hügelig. Je nachdem, wie du es magst - zu Beginn kann sowas ganz gut sein, um überhaupt erst mal in den Tritt zu kommen.

Ich hoffe, dass meine paar Bildchen deine Reiselust anfeuern.

Gruß
Thoralf

Schau mal welchen Flughafen du mit einer brauchbaren Fluggesellschaft ansteuern kannst. Prinzipell gibts da verschiedene Möglichkeiten. Belgrad wäre nicht die schlechteste Lösung.

Hallo in die Runde!

Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Tipps und den kleinen Hochgebirgsexkurs:-)
Da ich zu hause gerade vom Internet abgeschnitten bin, komme ich leider erst jetzt dazu zu antworten.

Der Tipp von Heike (pushbikegirl) hat uns nun dazu bewogen einen Flug nach Sarajevo zu buchen, so können wir auf jeden Fall den Durmitor Nationalpark durchqueren. Die Bilder die ich gesehen habe sehen fantastisch aus.

An Thoralf (Toxxi) vielen Dank für den Hinweis mit Montenegro. Wir werden das Land nun definitiv auf unsere Route einreihen, auch wenn wir es (s.o.) nicht schaffen werden in Kroatien zu starten.
@Thoralf: Kannst Du mir sagen wo genau das Bild mit Deinem Fahrrad aufgenommen wurde, das Du in #1210189 gepostet hast?

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Hallo Simon,
in deinen Reiseplänen sehe ich insofern ein gewisses Problem, dass sich alle anvisierten Regionen, eine bergige, deswegen meist auch mäandernde Routenführung und die 1500 km Streckenlimit nicht gut vereinbaren lassen. Die Frage ist, möchtest du unbedingt Istanbul erreichen oder ist eine anderer Kurs innerhalb des Balkans denkbar mit anderen Rückflugvarianten? Die Gefahr, zuviel reinzupacken, ist groß, das Anvisierte nicht genießen zu können und letztlich das besuchte Land dann nochmal wiederholen zu müsen. Ggf. kommen im Balkan ein paar ruppige Pisten, Wanderungen oder Sackgassen hinzu, will man die schönsten Gebirgsregionen erschließen. Was auf der Karte ein kleiner Fleck ist, entpuppt sich nicht selten als wahrer Kosmos. Das erfordert auch einen gewissen Puffer in der Planung.

Für eine intensivere westlich orientierte Beradlung mit Montenegro ist sicherlich Dubrovnik eine gute Wahl, wobei in Montenegro nicht nur die Hochgebirgsregionen interessant sind, sondern auch die Küstengebirge. Sarajevo ist auch ein guter Startpunkt, man wird aber für Montenegro dann eher einen ggf. umwegigen Bogen fahren. Ideal hier, wenn man etwa über Visegrad den Weg nach Serbien suchen sollte. Mit einem kurzen Durmitor-Abstecher ist Sarajevo vielleicht noch kürzer, wohl wären die meisten Montenegro-Ziele aber von der Küste her besser "in Linie" zu bringen. Heute fliegt auch alles überall hin - evtl. gibt es sogar passende Verbindungen nach Tivat oder Podgorica. Ausführliches zu Montenegro in meinem Profil im Reisebericht "Via Dinarica".

Kann ich: 43.107644, 19.001441

Kannst du auch selbst machen. Alle meine Fotos haben ein Geotag. Das kannst du z.B. hier auslesen:

http://regex.info/exif.cgi

Gruß
Thoralf

Wir sind vor ein paar Jahren nach Istanbul geradelt, dazu gibts auch einen Bericht hier im Forum, vielleicht dient Dir das ja als Anregung.

Andere touren in der Region habe ich auch schon gemacht, berichte hats hier und da

Gruß

Nat

Vvielen Dank für die wertvollen Links (@Nat). Die Route Belgrad-Istanbul aus Deinem Bericht werde ich sicherlich in die Planung einfließen lassen. Insbesondere den Teil durch Bulgarien bis ans Schwarze Meer.

Unser Startpunkt wird nun definitiv Sarajevo sein. Hinflug ist schonmal gebucht:-)