Hallo zusammen,

Ich möchte jetzt gar nicht so viel Geschichte rinsgrum erzählen...jedenfalls habe ich nach einigen erfolglosen Versuchen mit Klickies und Hakenpedalen Plattformpedale als für mich am geeignetsten identifiziert. Mit den Shimano Saint war ich auch glücklich - wäre da nicht die Lagerung. Das erste Paar habe ich relativ schnell mit nicht mehr einstellbarem axialen Spiel reklamieren müssen. Das Ersatzpaar krankt nach etwas über 1000km nun aber bereits am selben Problem und mein Vetrauen in dieses Modell schwindet rapide. Ich suche nun also ein Plattformpedal bis ca. 130€ mit haltbarer (!) Lagerung. Bisher habe ich die unten stehenden Alternativen ohne Konuslager bzw. Gleitbuchsen gefunden. Bin durchaus bereit für entsprechende Qualität und Haltbarkeit einen angemessenen Preis zu zahlen. Dabei wäre mir aber trotzdem an euren Erfahrungen und Empfehlungen gelegen

Danke,
Nicky

- Sixpack Skywalker (1x großes Rillenkugellager kurbelseitig; 2 kleine RiKuLa außen). Aktuell für 100€ zu haben
- Race Face Atlas (1x großes RiKuLa kurbelseitig; 3 kleinere RiKuLas außen) 130€
- Gusset Kamon (1x Nadellager kurbelseitig, 1x RiKuLa außen) 60€
- Gusset Oxide XL (gleicher Aufbau wie Kamon, aber größere Standfläche) 100€
- Speedplay Drillium (1x Nadellager kurbelseitig, 1x RiKuLa außen) 110€
- Speedplay Brass Knuckles (1x Nadellager kurbelseitig, 1x RiKuLa außen) 130€

Hmmm... ich weiss nicht so recht; alle Pedale die Du hier auflistest, haben eigentlich einen anderen Einsatzbereich, nämlich das was man so als "Freeride/ Gravity/Enduro" bezeichnen würde, also MTB-Einsatz in ruppigen Terrain, wo es tendenziell bergab geht und entsprechender Grip notwendig ist.

Bei diesen Disziplinen wird weniger pedaliert, als es die Reiseradler auf ihren Etappen tun. Durch die fetten Pins, ich muss das leider aus eigener Erfahrung sagen, kommt es bei längeren Touren sonst häufig zu Knieproblemen, da das Knie in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist...

P.S.: Falls du trotzdem bei den Platformpedalen bleiben möchtest, bleiben noch die Hope-Pedale als bewährte Alternative...

ich habe mich auch vor einiger Zeit von den SPDs verabschiedet. Spart mir ein Paar Schuhe im Gepäck und mit so was Reverse spüre ich keinen sooo großen Unterschied in der Kraftübertragung.

Bevor die Liste der Plattformpedale verlängert wird, wäre zu klären, warum Deine Saint-Pedale so schnell defekt sind. Wie ist der Fahrstil und die Pedalkräfte?
Habe die SPD ebenfalls nur noch selten in Gebrauch, weil die Festlegung auf bestimmte Schuhe im Alltag stört. Sonst fahren sie sich gut. Zwar braucht man jetzt keine speziellen Schuhen, aber mehr Schuhsohlen .
Meine Plattformpedale sind viel tausend km ohne Defekte in Betrieb.

Knie?
Ich würde mir mit den Pins laufend das Schienbein perforieren oder die Hose zerfetzen.

Bei uns hat sich in den letzten Jahrzehnten noch kein einziges Shimano-Pedal wegen Lagerschaden verabschiedet; es handelt sich dabei um alle Spielarten der Pedalen mit einseitiger Bindung.

So sind die Menschen verschieden, ich bekomme Knieprobleme wenn der Fuß nicht genau in der gleichen Position fixiert ist. Ich habe am Rennrad deswegen auch wieder die Speedplays verkauft weil das rum Gewackel nichts für mich war.

Ich habe diese:

http://www.on-one.co.uk/i/q/PEOOPHF/on-one-park-hill-flats-pedals

Nach ca. 2000km auf meinem Singlespeed (d.h. auch relativ viel Wiegetritt) bin ich zumindest noch sehr zufrieden.

Danke für die rege Anteilnahme!

Zunächst einmal vorweg - ich bin mir sicher, dass Plattformpedale die richtige Variante für mich sind, habe Klickies und Hakenpedale getestet und verworfen. Die Saints habe ich nun eine ganze Weile gefahren und bin mit der Bauart "Plattformpedal" glücklich

Ich habe mehrere Berichte im Netz gefunden, bei denen Nutzer von ähnlichen Problemen bei den Saint-Pedalen berichten. Möglicherweise (Wahrscheinlich?) handelt es sich um eine fehlerhafte Charge. Trotzdem bitte ich mir nachzusehen, dass mein Vertrauen in dieses Modell nach etwas gelitten hat und ich nach Alternativen suche.

Um meine Frage noch einmal präziser zu formulieren: Gibt es neben den genannten Alterntiven noch weitere Pedale mit robuster Lagerung (möglichst ohne Gleitbuchsen oder Konuslager)? Gibt es Erfahrungen mit den genannten Pedalen?

Die On-One und die Reverse werde ich mir ansehen, danke!

@Sickgirl: Ich nehme an, dass Du Klickies von Speedplay am RR hattest und keines der von mir genannten Plattformpedale des selben Herstellers?

Das lässt sich aber mit vertretbaren Aufwand beheben. Hier hab ich etwas dazu geschrieben:
http://www.mtb-news.de/forum/t/saint-pedal-knackt.638073/page-3#post-12480588

Hallo Nicky,

ich kann Dir das Wellgo Pedal M138 empfehlen. Das gibt es in unterschiedlichen Ausführungen (z. B. Alu, Magnesium) und Farben und beinhaltet sogar Reflektoren. Ich habe die Magnesium-Variante an meinem Alltags- und Reiserad und die Alu-Variante an unserem Stufentandem. Ich bin damit überaus zufrieden. Der Preis ist angemessen (auf jeden Fall in Deinem Budget), die Qualität stimmt und das Gewicht ist auch echt ok. Zudem gefällt mir auch die Optik sehr gut.

Gruß, Steffen

Tja. Wären eigentlich auch meine Favoriten, aber leider sind mir innerhalb recht kurzer Zeit zwei Stück mit einem Lagerschaden gestorben. Das Lager lässt sich allerdings recht einfach ausbauen und ersetzen - es ist ein Typ 686, beidseitig mit Stahlscheiben gedichtet (also Kennzeichnung "ZZ"), kostet zwischen 1 und 5 Euro.

Beide Male hat es einfach den Lagerkäfig zerdrückt, die Kugeln haben sich im Lager gesammelt, und an der Stelle, wo dann keine Kugeln mehr waren, ist Spiel entstanden. Das deutet für mich auf ein zu schwach dimensioniertes Lager (oder zumindest Lagerkäfig) hin. Und wenn man sich die Größe mal anschaut - Innendurchmesser 6 mm, Aussendurchmesser 13 mm - und überlegt, dass da mal locker 100 kg drauf lasten können, ist das nachvollziehbar.

Allerdings bieten diese Pedale meiner Meinung nach den besten Kompromiss aus Grip und Schuhsohlenschonung. Die Reflektoren sind sauber integriert, und die Pedale sind sauleicht. Sie haben aber keinen Sechskant, man muss sie per Inbus montieren/demontieren.

Wer damit leben kann, nötigenfalls die Kugellager zu tauschen, sollte sie in die engere Wahl ziehen.

Cheers
tadzio

PS: Wird auch als XLC PD-M13 verkauft.

Die Lagerbeschreibungen klingen alle gut. Ich benutze noch an zwei Fahrzeugen die Vorgängerbauart mit Rillenkugellager außen und einer Messinggleitbuchse innen und auch diese Bauart hat sich als langlebig und robust erwiesen. Plattformgusspedalen haben sich auch bei mir bestens bewährt. Unsere Helden können sich ein Leben ohne Fußfesseln nicht vorstellen, doch heißt das noch lange nicht, dass man da unbedingt mitmachen muss.

Hallo Nicky!
Vielleicht hast Du mit Deinen Saints einfach Pech gehabt... Fahre seit zwischenzeitlich nun 18000Km die Saints - ohne irgendwelche Probleme. Vorteil für mich auch: vorne passen die MSK-Pedalhaken exakt rein.

Interessanterweise häufen sich derzeit die Probleme bei Shimano, was die Lagerqualität bei Shimano angeht. Im Bekanntenkreis betrifft das vor Allem XTR (980er) und Saint (MX 80), also deren Hochpreissegment. Habe selbst nicht mal die 520er zerstören können.

Moin,
ich fahre, bis jetzt, an allen Rädern Shimano Pedale.
Am Renner fahr ich Ultegra 6500er, am CC-MTB XT M-780er und am Neuen Reise/Alltagsrad die Saint. Alle laufen einwandfrei. Die meisten Killometer werden mit dem RR zurückgelegt.

Meine Saint sind vom alten Alltagsrad umgezogen aufs neue und funktionieren tadellos.
Ich liebäugle mit den Acros A-Flat MD Pedalen. Da ich von den Steuersätzen und besonders den Naben an meinem RR überzeugt bin, erhoffe ich mir eine ähnlich positive Qualität.

Aber solange die Saint unauffällig ihren Dienst verrichten, dürfen sie auch bleiben!

Gruß

Björn

Vielen Dank noch mal für die Hinweise und Vorschläge.

Um hier noch die "Auflösung" zu posten: Ich habe mich am Ende für die Speedplay Drillium entschieden. Gründe waren:

- Lagerung mit einem Nadellager kurbelseitig und zwei Rillenkugellagern außen
- Große Standfläche mit wenig "Durchbrechungen". Denke damit sollte es sich anders als bei den Saints auch mit dünneren Sohlen gut längere Strecken fahren lassen
- Integrierter Schmiernippel
- Massive Bauweise
- renommierter Hersteller und damit hoffentlich gute Ersatzteilversorgung im Ernstfall
[- Sonderangebot bei Chainreactioncycles]

Wegen der Saints warte ich noch auf eine Rückmeldung des Händlers, andernfalls werde ich nach der vorgeschlagenen Reparaturmethode verfahren und die Pedale dann als Upgrade an mein Stadtrad schrauben

Prima. Kannst ja bei Gelegnheit in einem halben Jahr mal berichten, ob und ggf. wie sie sich bewähren.

Gruß
Thoralf

Sehen sehr robust aus. Das mit den Schmiernippel finde ich auch sehr praktisch. Sollten eigentlich lange (> 5J) halten. Wobei ich was "Spiel am Pedal" angeht relativ indolent bin.

Was mich interessieren würde: Kratzt man sich mit den Teilen seltener die Schienbeine auf als mit trad. MTB-Käfigpedalen? Da wäre ich für eine Rückmeldung im Sommer dankbar.

Eine Idee waere auch, diese Pedale mit den Powergrips http://fahrradzukunft.de/5/powergrips/ zu kombinieren und dafür die Anzahl der Pins zu minimieren.

109 USD - oha, da hast du ja tief in die Tasche gegriffen!
Vielleicht ist der Pin in der Mitte ein wenig zu viel des guten ( spart auch noch ein wenig Gewicht ein - 565g sind schon eine Ansage ). Bei Schuhen mir geringerem Profil bleibt dabei von der Aufstandsfläche nichts mehr übrig und der punktuelle Druck durch die Sohle macht dann schnell die Tour zur Tortur.

Die Erfahrung habe ich zuletzt auch gemacht. Mir sind die Lager an den XT PDT780 nach ca. 800-1000km verreckt, sie wurden extrem schwergängig. Ich gehe mit den Pedalen nicht zimperlich um, mache aber auch nichts wofür sie nicht vorgesehen wären.
Naja, die Pedale wurden mir nach einer Prüfung anstandslos gegen ein neues Paar ausgetauscht. Bisher gibt es mit den neuen keine Probleme, ich beobachte es weiter. Mit anderen Pedalen von Shimano hatte ich bisher keine Probleme.

Hat jemand Erfahrung mit einer Alternative, sehr gute & qualitative Lagerung, Kombination aus Plattform- und Klickpedal...im Zweifelsfall auch ne Ecke teurer?

Nur reine SPD? Falls nein kommen auch die sogar noch preiswerteren PD-T420 in Betracht. Ich komme mit dem Click'R-System in härtester Einstellung gut zurecht und hatte noch keinen Probleme mit denen. Gut gefällt mir dabei die große Austandsfläche für normale Schuhe mit weicheren Sohlen.

Hatte am Reiserad jahrelang nur die Shimano PD-M324, obwohl ich die Klickseite schon seit Jahren nicht mehr genutzt habe weil ich davon Kniepropleme bekommen habe.
Vir einem Jahr bin ich dann auch am Reiserad auf die günstigen Plattformpedale von on-one umgestiegen.

Haben am Reiserad letztes Jahr 3200km bewältigt - bislang khne Probleme.
Am Stadrad haben die schon 6000km runter - ebenfalls ohne Auffälligkeiten. Und ich bin in der Gewichtsklasse 90+ und habe nicht gerade den schwächsten Antritt.

Für mich persönlich sehe ich jedenfalls keinen Grund mir nochmal teuerere zu kaufen. Zumal es die meistens nicht aus fluoreszierendem Kunststoff gibt ;-)

P.S.: Mir ist schon klar, dass die Erwähnung dieser Pedale in gewissem Sinne eine Themaverfehlung ist da Du ja explizit nach Modellen im Hochpreisigen Segment gefragt hast. Der ausgeglichenen Berichterstattung wegen wollte ich trotzdem erwähnen, dass man auch im günstigeren Bereich durchaus reiseradtaugliche Pedale finden kann.

@Robert:
Die sehen schon solide aus, finde auch gut das die Trittflächen größer sind als bei anderen Kombinationspedalen aus Click& Trittfläche. Sofern das getauschte XT PDT780 nicht durchhält probiere ich die mal. Und ja, es soll ein Combi-Pedal sein, eben so wie das XT PDT780...wenns geht eben nur solider.

@Nobby:
Nicht ganz richtig erfasst. Primär soll es nicht teurer sondern solider/haltbarer sein. Ob ich das von günstigeren Artikeln erwarten kann weiss ich nicht, vielleicht in Einzelfällen. Schon lustig, da nimmt man das XT Trekkingpedal in der Hoffung das es länger hält und wird enttäuscht. Aber vielleicht hatte ich ja einfach nur eine Montagsproduktion erwischt.
Die PD-M324 habe ich auch. Nett ist dort das sich das Lagerspiel über einen einstellbaren Konus justieren lässt. Da das Originalwerkzeug zum Einstellen von Shimano nicht passt (das Spitzenmaß der Sechskantmutter(n) ist größer als der im Werkzeug) liegen die Pedale seit geraumer Zeit in einer Kiste.

Danke für euren Input, Grüße
Andreas

Diese Erfahrung durfte ich auch machen: Re: UZT: Unsere Zerstörten Teile (Dies & Das)


andre

Ich fahre auch Plattformpedale (Wellgo, Acros,...) mit diesen Stiften, die einem alles aufreißen. Ich habe die Stifte auf einer Seite des Pedals durch normal Zylinderkopfschrauben ersetzt. Dadurch Ist die Verletzungsgefahr geringer und - das war der Hauptgrund für mich - kann der Fuß auf dieser Seite viel besser seine natürliche Stellung einnehmen, da er durch die flachen Schraubenköpfe nicht am Drehen gehindert wird. Auf der anderen Pedalseite behalte ich die Stifte für mehr Grip, falls ich mal Schmodder unter den Sohlen habe. Ganz ohne Schrauben sind die Pedale besonders bei Nässe zu glatt.

Grüße, Ludger

Für alle mit Nicht-Shimano-Pedalen (weil Shimano eigene Teile verwendet), also meist Plattformpedale verschiedenster (kleinerer) Hersteller, wie z.B. die Acros-A-Flat-MD. Nach jetzt 27tkm und 3 Jahren hat sich etwas Radialspiel an der Kurbelseite gezeigt, was aber nicht bei Fahren oder durch Geräusche auffiel, sondern durch direktes Bewegen und Testen. Also wie in solchen Fällen immer, abschrauben, komplett zerlegen und reinigen (nicht "...geht ja noch, hält noch..."). Lagerkonzept ist hier wie sehr häufig ein Gleitlager (igus gsm-1214-12, 2,10€) an der Kurbelseite und ein Rillenkugellager (hier 686, 2€) weiter außen. Also bestell- und wechselbare Industrieteile. Die Gleitbuchsen lassen sich von der anderen Seite mit einem hakenförmigen Teil relativ einfach heraustreiben und die neuen mit den alten Buchsen als Puffer auf die Achse gesteckt, auch wieder eindrücken. Achsen (kein bestellbares Teil) waren noch gerade ok, aber das bleibt nicht so, wenn man nicht wenigstens nachschmiert (am besten 1 x Jahr). Nach Sanierung sieht das wieder gut aus.