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#111991 - 08/29/04 10:46 AM Wie funktioniert das ?
schorsch-adel
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Posts: 6,597
Ich habe gerade an meinem Renner mit großem Erfolg den eingelaufenen Steuersatz mit größeren Kugeln zu neuem Leben erweckt. Komischerweise kann ich mit dem Rad nun auch noch freihändig fahren, was früher nicht ging.

Wie kann man sich das erklären ? (Wohlgemerkt: der Steuersatz war auch wieder nicht sooo nieder, daß er deutlich einrastete, wodurch ich mir's hätte erklären können)
Markus
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#111993 - 08/29/04 11:08 AM Re: Wie funktioniert das ? [Re: schorsch-adel]
wolfi
Unregistered
Hi Markus,

Nach meinem Wissen (also auf dt.: AFAIK) laufen die groesseren Kugeln auf anderen Bahnen ohne Druckstellen.Deshalb ist der Steuersatz jetzt wieder 'wie neu' lach lach
Deutliche Raststellen muessen ja nicht sein, eine gewisse Schwergaengigkeit reicht ja schon, dass das Rad nicht mehr freihaendig faehrt - minimale Lenkkorrekturen muessen durch Gewichtsverlagerung erfolgen, und bei einem etwas schwergaengigen Steuersatz geht das dann u.U. bereits nicht mehr.
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#112257 - 08/30/04 12:40 PM Re: Wie funktioniert das ? [Re: schorsch-adel]
RenéG.
Unregistered
Hey Markus!

Da sprichst du genau das richtige Thema an! Selbiges steht nämlich bei mir auch auf der toDo-Liste. Hast du vorher an den Laufbahnen noch irgendwas gefeilt, oder einfach größere Kugeln rein und gut? Und mal dumm gefragt - wo hast du die Kugeln hergenommen? Bzw. wieviel größer sind die "neuen" gegenüber den alten?

Gruß René
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#112328 - 08/30/04 03:38 PM Re: Wie funktioniert das ? [Re: schorsch-adel]
Anonym
Unregistered
mit grösseren Kugeln? erstaunt
Ich habe das mit kleineren Kugeln gemacht, weil grössere an den "Rändern" der Schale auflagen. Zudem wird der Dichtspalt weiter, es kann also mehr Dreck rein.

Feilen oder Schleifen zerstört die (gewalzte bei billigen Lagern oder geschliffene bei Teuren) Laufbahn. Da kannst du genauso gut Sand reintun.
HS
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#112361 - 08/30/04 06:13 PM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Anonymous]
schorsch-adel
Member
Topic starter
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Posts: 6,597
Zitat:
oder einfach größere Kugeln rein und gut
HS hat schon auch recht, mit kleineren Kugeln dürfte es weniger Probleme geben, weil die auf jeden Fall Platz haben werden. Ich nehme trotzdem größere wegen der längeren Haltbarkeit, wenn's der Platz zuläßt (wenn deren Bahn verschlissen ist, kann ich's mit zu kleinen ja auch noch mal probieren).

Man muß das einfach mal trocken (d.h. erst mal ohne Fett) am jeweiligen Steuersatz, der Nabe, dem Innenlager oder was auch immer ausprobieren, ob nicht neue Probleme entstehen. Bei mir hat z.B. der Steuersatz höher aufgebaut, sodaß ich die Kopfmutter nicht mehr aufs Gewinde brachte (rein theoretisch wird auch die Radgeometrie beeinträchtigt).

Der neue Durchmesser sollte wegen diverser Folgeprobleme (beim Innenlager z.B. die Verschiebung der Kettenlinie) nur minimal vom alten abweichen. Ich ersetze gern die meistverbreiteten 6,2-mm-Kugeln durch 5,5er. Kaufen tu ich die Kugeln im Kugelgeschäft grins . Naja, wo's Kugellager gibt, kriegt man auch Kugeln. Da frag ich einfach nach den nächstgrößeren oder -kleineren Durchmessern.

Ich kann die Methode nur allerwärmstens empfehlen, weil die Lager danach wie neu laufen und der Arbeitsaufwand deutlich unter eine Stunde liegt. Und man kann soo schön im Fett manschen. Die Dichtringe werden allerdings ihre Funktion oft nicht mehr so 100prozentig erfüllen.

Um beim Steuersatz die Original-Bauhöhe zu kriegen, kann man das untere Lager mit größeren, das obere mit kleineren Kugeln bestücken.
Markus
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#112558 - 08/31/04 11:16 AM Re: Wie funktioniert das ? [Re: RenéG.]
Anonym
Unregistered
In Antwort auf: Anonym

mit grösseren Kugeln? erstaunt
Ich habe das mit kleineren Kugeln gemacht, weil grössere an den "Rändern" der Schale auflagen. HS


Was waren das für Lager? grins Aus dem Baumarkt?

Das habe ich noch nie gesehen, dass die Kugeln an den "Rändern" auflagen, funktioniert ja auch nicht! (Und kein Kugellager der Welt ist so konstruiert, dass der Durchmesser der Kugeln grösser ist als der "Durchmesser" der Lagerschalen). Das muss schon vorher jemand gepfuscht haben.
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#112603 - 08/31/04 02:31 PM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Anonym]
Anonym
Unregistered
normalerweise passen die Laufbahnen (Schalen) zu den Wälzkörpern.
Im Schnitt durch ein Kugellager bilden die Laufbahnen (auch der Konus hat in diesem Sinne eine Lager-Laufbahn) Kreisabschnitte mit einem Durchmesser passend zum Kugeldurchmesser. Weichen die Durchmesser von Laufbahn- Kreisabschnitt und Kugel stark voneinander ab, so kannst du von "...." sprechen.
Werden nun grössere Kugeln verwendet, dann wird der Durchmesser des Schalen-Kreisabschnittes zu klein und die Laufbahn "trägt" die Kugeln nur an den Rändern.
Bei kleineren Kugeln dürfte es keine Probleme geben.
Stark sollte der Durchmesserunterschied der Kugeln nicht sein, zum Glück werden Fahrradlager meist mit Kugeln in Zoll-Abmessungen ausgestattet und (Ersatz-) Lagerkugeln sind in metrischen Abmessungen erhältlich.
HS
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#112782 - 09/01/04 09:38 AM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Anonym]
Monte
Unregistered
Grundsätzlich gebe ich Dir recht, nur mit einem Gedanken habe ich bei all den Bastlertricks etwas Mühe:

Was für einen technisch stichhaltigen Grund gibt es überhaupt, kleinere Kugeln zu verwenden? Sind die Laufflächen der Lager in schlechten Zustand, laufen kleinere Kugeln mit hundertprozentiger Sicherheit wieder in den gleichen "Kratern", immer vorausgesetzt, es waren vorher die passenden Kugeln drin. Also macht das ja gar keinen Sinn, dann tausche ich besser das Lager aus, oder wenn es nicht anders geht, nehme ich halt neue, gleich grosse Kugeln.
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#112787 - 09/01/04 09:57 AM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Anonym]
Anonym
Unregistered
durch kleinere Kugeln werden die Laufflächen der Lagerschalen eine geringere Distanz zueinander bekommen: der Kugeldurchmesser bestimmt den Abstand.
Da nun die Schalen näher beieinander sind, wird auch die neue Berührungslinie neben der Alten liegen müssen.
Das ist mit einfacher Grundschulausrüstung (Blatt Papier, Lineal, Bleistift und Zirkel) relativ einfach graphisch nachweisbar:
1. Zeichne einen Kreis (als Schnitt für die Lagerkugel) mit d= 50mm und den zugehörigen Kreisabschnitten für die Lagerschalen d=52mm. Der 1mm Spalt stellt einfach mal die übertrieben vergrösserte Lagerluft dar
2. Zeichne nun einen Kreis mit d=40mm und mit versetzten Kreismittelpunkten die Lagerschalen ebenfalls mit d=52mm und unter Beibehaltung der "Lagerluft" von 1mm
3. Vergleiche beide Zeichnungen und ziehe deine Schlussfolgerungen.

Anmerkung: diese Art Lagerecycling funktioniert nur bei zerlegbaren Kugellagern (also nicht bei Rillenkugellagern). Sie ist weder neu noch stammt sie von mir und wurde m.W. von H.C. Smolik in "tour" zuerst veröffentlicht. Der Urheber (wenn es jemand anderes als Smolik war) ist mir nicht bekannt. Bei grösseren Ausbrüchen in den Lagerschalen ist diese Methode unbrauchbar.
HS
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#112807 - 09/01/04 11:30 AM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Monte]
Monte
Unregistered
In Antwort auf: Anonym

durch kleinere Kugeln werden die Laufflächen der Lagerschalen eine geringere Distanz zueinander bekommen: der Kugeldurchmesser bestimmt den Abstand. Richtig
Da nun die Schalen näher beieinander sind, wird auch die neue Berührungslinie neben der Alten liegen müssen.
na, ja


Bei einem Steuersatz, und davon ist hier die Rede, hast Du theoretisch recht, es handelt sich ja dabei um ein "Schrägrollenlager" (45 Grad?) wo sich die Laufflächen nicht nur nähern sondern auch verschieben (im Gegensatz zum Rillenrollenlager, wie Du richtig bemerkst). Nur finde ich den Schluss, dass kleinere Kugeln nun freundlicherweise die noch jungfräuliche Lagerfläche benutzen, etwas vorschnell. Die Frage ist doch nur, wieviel kleiner die neuen Kugeln sein müssen, damit dein Wunsch in Erfüllung geht. Als Notlösung im Sinne von "das tut es noch eine Weile" mag es ja noch durchgehen, aber ich mag solches Gebastel* nicht. Falls die Lauffläche nur einen mm nicht brauchbar ist, wieviel kleiner müssen dann die Kugeln sein?

Ich danke auch für deinen Tip mit der Grundschulausrüstung, die habe ich mit knapper Not gerade so geschafft (die Grundschule). Nachher habe ich dann eine Lehre als Mechaniker in einer Werkzeugmaschinenfabrik absolviert, wo ich unter anderem lernte, das solches Tun* halt schon nicht den Regeln der Kunst entspricht. Das wäre etwa gleich, wie wenn Du einen Schlauch für 28" für 26" verwenden würdest, geht auch.... oder die immer wieder auftauchende Frage nach dem Einspeichen von 36-Loch Felgen zu einer 32-Loch Nabe, geht auch...
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#112811 - 09/01/04 11:40 AM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Anonym]
Anonym
Unregistered
Hast du es gezeichnet? Mach es einfach mal...

Grundschulausrüstung bezog sich nur auf die Einfachheit, wie eine einfache zeichnerische Darstellung eines möglichen Beweises der These durchzuführen sei.
Keinesfalls war damit eine Bewertung der geistigen oder sonstigen Fähigkeiten eines Forummitgliedes gemeint.
HS
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#112906 - 09/01/04 06:35 PM Re: Wie funktioniert das ? [Re: Monte]
schorsch-adel
Member
Topic starter
Offline Offline
Posts: 6,597
Buuhuuh, meine Threads haben ein Supertalent, abzudriften - vielleicht ist das auch was männliches ? Meine anfängliche Frage nach dem Zusammenhang zwischen Qualität des Steuersatzes und Freihändigfahren ist lediglich von Wolfi ansatzweise beantwortet worden.

@ Monte: im vorliegenden Fall ist die praktische Erprobung die schnellere Methode. Wer's das erste Mal ausprobiert, müßte vom Erfolg verblüfft sein.

Markus
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