Servus,
Mir schwebt vor, von München ab Flughafen nach Istanbul zu radeln und von dort wieder zurückzufliegen.
Hat hier jemand aktuelle Tipps dazu?
Wie sieht es in Rumänien und Bulgarien mit der Durchreise aus?
Gibt es da genügend Campingplätze oder ist es angebrachter anders zu übernachten?
Gibt's vielleicht sogar empfehlenswerte Führer?
Straßenverhältnisse, Belag?
was sollte man möglichst vermeiden?

Grüße
JoMo

Wir haben ähnliches vor und haben folgendes geplant.
Von Dresden den Elberadweg bzw. Moldauradweg nach Prag. Von dort über Budweis nach Linz, weiter über den Donauradweg (Wien, Budapest....) bis Vidin. Von dort entweder der Donau folgend bis Constanta oder über Sofia grob in Richtung Istanbul. Für den Donauradweg bis Budapest ist keine Karte erforderlich, für die erste Strecke nach Budapest haben wir uns den Donau Radweg vom Huber-Verlag besorgt. Diese Route würde ich als eine eher nördliche Variante bezeichnen. Eine andere Möglichkeit wäre entlang der Küste Kroatien, Bosnien,Montenegro, Albanien, Griechenland

An letzteres habe ich auch schon gedacht.
Ich denke, infrastrukturmäßig ist es dort etwas besser bestellt.

Bevor man dich beraten kann, müsstest du selbst noch ein paar Entscheidungen treffen. Ich würde es nicht zu sehr an Unterkünften festmachen - die gibt es irgendwie immer, soweit man die groben Routenmöglichkeiten betrachtet. Engpässe ergeben sich eher lokal, wenn man bestimmte regionale Routen einschlägt. Also z.B. kann man in Kroatien schon mal Schwierigkeiten bekommen, Unterkunft oder Verpflegung zu finden, wenn man sich um exotische Routen bemüht, andererseits kann man auch durch Überfluss radeln, wo die Campingplätze auch mal mehr kosten können als ein Hotelzimmer irgendwo im slawischen Hinterland. In jedem Fall wärest du auf einer Mainstream-Route im West-Balkan mit viel Küste nicht allein - Istanbul-Radreisen aus Norden sind da offenbar der Renner. Viel Adria-Küste ist kein Fehler, einzig dass man dadurch reizvolle Inlandsalternativen oft übersieht und sich oft zuviel Lineal-Strecke ins Reisepaket packt, weil für Kurviges abseits keine Zeit mehr bleibt.

Die Schwierigkeit der Strecke ist schon mal kein Problem, solange es auf asphaltierten Straßen entlanggeht.
Der Knackpunkt sind für mich immer die Unterkünfte, da ich am liebsten Campen würde.

Warum muss es immer Asphalt sein? Viele schöne Strecken gibt es etwas abseits und in den Ländern, in denen Du unterwegs sein willst, heißt das, dass auch einmal eine nicht so perfekte Straße gewählt werden muss, wenn man weniger Verkehr und/oder schöne Natur haben will.

In Rumänien und Bulgarien immer auf offizielle Campingplätze zu setzen, heißt, dass die Routenwahl schon sehr eingeschränkt ist. Bei Archies kannst Du die Campingplätze herunterladen. Da sieht Rumänien noch besser aus als Bulgarien. Bulgarien hat entlang der Küste (Matthias hat das ja schon angesprochen) eine relativ hohe Campingplatzdichte. Im Landesinneren sieht es eher schlecht aus.

Bei meiner Tour von Griechenland nach Deutschland im Juni habe ich bei der Routenplanung die Campingplätze nicht herangezogen, um mich nicht zu sehr einzuschränken. Da ich in Kroatien entlang des EV8 und somit viel an der Küste unterwegs bin, werde ich dort wohl genügend Möglichkeiten finden. Ansonsten muss ich eben auch einmal "schwarz zelten" oder ein Quartier aufsuchen, was abseits der Touristensströme wohl (wiederum hat das Matthias ja schon angedeutet) nicht teurer ist, als so manche Campingplätze entlang der kroatischen Küste.

Meine Empfehlung: Lass Dich nicht zu sehr von solchen "Rahmenbedingungen" leiten. Man findet eigentlich immer einen Platz für die Nacht.

Weil mir die anderen Wege zu holprig sind. Bin da eher Rennradfahrer als Mountainbiker.
Was die Übernachtungsmöglichkeiten anbelangt, gehe ich zur Not natürlich auch in überdachte Etablissements.
Was wild Übernachten anbelangt habe ich von aufgebrochenen Scheunen über Kanalrohre schon alles hinter mir und wäre da auch nach wie vor nicht so verwöhnt oder wählerisch.
Wenn es geht, dann bevorzuge ich aber schon einen Campingplatz mit funktionierender Sanitäranlage.
Das ist natürlich in diesem Zusammenhang unter Umständen ein k.o.-Kriterium für diese Reise. Aber ich bin ja noch am Recherchieren, ob ich da tatsächlich hinfahre. Das Alter hat mich vielleicht doch etwas versnoppen lassen

Den Donauradweg gibt es bis Vidin ausreichend Campingplätze. Danach nur noch vereinzelt. Aber dann günstige Privatzimmer. In Bulgarien wurden wir geradezu zum Wildcampen aufgefordert, indem man uns an die hübschesten Stellen schickte. In Rumänien war das offensichtlich unerwünscht. Jedenfalls an der Donau.

Asphalt gibt es überall genug.

Hallo,

also auf unserem Weg von Dresden nach Istanbul hatten wir meistens guten Strassenbelag und nur einen Campingplatz genutzt (vor Wien). Ansonsten sind die Wildcampbedingungen oft perfekt und jede (zweite) Woche freut man sich mal über ein günstiges Hotelzimmer z.B. 10€ in Karnobat wie 5 Sterne.

Tipp 1: Der Greenway von Prag nach Wien Landschaftlich sehr schön.
Tipp 2: Strandscha-Gebirge in Bulgarien auch wundervoll.
Tipp 3: Wenn Zeit, in der Türkei über das Gebiet um Demirköy Richtung Istanbul fahren, anstrengend aber schön!

Viel Spaß!

Jakob

Ich suche einen verkehrsarmen Weg von der Bulgarischen Grenze nach Istanbul.
Nun dachte ich auf deiner Homepage etwas zu finden. Dort sind allerdings nur wenige Punkte angegeben, und diese befinden sich nicht in dem von dir angegebenen Gebiet.

Gibt es eine erklärbare Standardstrecke die relativ wenig befahren ist?

Auch ich will dieses Jahr von München nach Istanbul fahren.

Ciao
Freizeitradler

Standardstrecke (was immer Du auch darunter verstehst) kenne ich nicht. Verkehr ist aber um so weniger, je weiter nördlich (näher am Schwarzen Meer) Du Richtung Istanbul fährst. Dort ist es aber auch ziemlich hügelig.

Grüße

zaher

Hallo Zaher,

danke für die Antwort.

Durch GoogleMaps bzw. GoogleEarth hatte ich auch den Eindruck, dass es möglichst nahe am Meer ruhiger wäre. Es gibt allerdings keine durchgehende Straße nahe beim Meer entlang.

Die D020 ist durchgehend, scheint mir aber viel befahren zu sein. Rechts der D020 schlängeln sich in Entfernungen von 10-30 Km weitere Wege. Allerdings kann ich deren Beschaffenheit nicht erkennen und da scheint es sehr viele Berge zu geben.

Ciao
Freizeitradler

Ja, direkt am Schwarzen Meer muss man ziemlich basteln, um eine durchgehende Route zu finden. Dabei bleibt man ggf. auch mal an irgendeinem Strand stecken. Habs selbst noch nicht ausprobiert, wäre aber sicher mal interessant.
D020 und D010 sind die einfachsten und durchgehenden Alternativen. Hügelig, aber nicht unangenehm. Verkehr hält sich in Grenzen, wird erst kurz von Istanbul merklich mehr. Dort auch viel LKW-Verkehr von den Steinbrüchen und Baustellen (z.B. Zubringer zur in Bau befindlichen nördlichen Bosporusbrücke). Inzwischen scheint der autobahnartige Ausbau bis Subasi fortgeschritten zu sein, so dass die Verkehrszunhme kein Problem sein sollte, schließlich gibt es auf der Autobahn viel Platz und einen Standstreifen.
Zum Schluß einfach das Tälchen runter zum Ende des Goldenen Horns und diesem entlang zur Galatabrücke.
Wenn Du möchtest, kannst Du alternativ ab Göktürk durch den Belgrad-Wald nach Bahceköy und zum Bosporus rüber fahren, dann diesem in südlicher Richtung folgend ins Zentrum. Dabei kannst Du teilweise die Uferpromenade benutzen, ansonsten musst Du Dich mit dem Gedrängel arrangieren.
Wenn Du die Stadt nicht sehr gut kennst, würde ich Dir raten, nicht auf anderen Wegen Richtung Zentrum zu fahren (außer Küstenstraße am Marmarameer, falls Du doch weiter südlich ankommst). Du landest sonst unweigerlich auf einer überfüllten Stadtautobahn oder sammelst unnötige steile Anstiege oder beides...

Grüße

zaher

naja, sich einfach mal durch die Dünen durchzuwurschteln, wird, falls du es überhaupt schaffst, im Knast enden. Es gibt nahe des schw. Meeres leider kein Grenzübergang von BG nach TR.

In 7 Tagen quere ich. bin in Varna. weiss aber noch nicht genau wo.

WEnn DU wie Du schreibst schon ueberall gezeltet hast, dann wuerde ich das auf keinen Fall als Limitierung nehmen.....das schraenkt zu sehr ein, sich vorher mit UNtekuenften zu beschaeftigen....das ist doch das tolle am Radreisen mit Zelt, dass man dann frei entscheiden kann wo man die NAcht verbringt.....
LG und viel Spass, Heike

Da hast Du was falsch verstanden. Meine Hinweise beziehen sich ausschließlich auf den türkischen Abschnitt. Die Einreisemöglichkeiten von Bulgarien in die Türkei sind wohl klar vorgegeben. An der Küste geht es nicht, das ist so offensichtlich, dass ich es nicht extra geschrieben habe.

Grüße

zaher