Hallo,
zwischen September und Ende Oktober nächsten Jahres möchte ich mit dem Fahrrad den australischen Norden von Cairns nach Broome befahren. Ich weiß zur Zeit noch nicht, ob ich von Borroloola den Savannah Way weiter Richtung Norden nehmen möchte oder via Carpentaria Hwy entlang den Buchanan Hwy nach Timber Creek radeln möchte. Anschließend dann über Kununurra entlang der Gibb River Rd. bis Broome.
Landschaftlich schöner ist sicherlich der nördliche Teil des Savannah Ways bis Roper Bar. Ich möchte es aber unbedingt vermeiden, den stark befahrenen Victoria Hwy von Katherine aus zu nehmen.
Ist einer von euch vielleicht schon einmal entlang des Buchanan Hwy gefahren und weiß, wie die Wasserversorgung am Ende der Trockenzeit dort aussieht.
Gruß Helfried

ANTWORT gefunden !!!
Mit Hilfe der Webseite für Abenteuerreisende in Australien (www.exploroz.com), speziell 4WD-Enthusiasten, bin ich auf eine Wasserbohrstelle unweit des Buchanan Hwy gestoßen. Fortan suchte ich gezielt nach Wasserbohrstellen (engl. 'bore') in Australien. Datei entdeckte ich die Webseite www.mapcarta.com, die alle Wasserbohrstellen der Erde nach ihren geografischen Koordinaten (GPS-Position) ausweist. Und in meinem Fall gibt es Unmengen an Bohrlöchern auf dem Buchanan Hwy. Selbst wenn vereinzelt Bohrlöcher ausgetrocknet sein mögen, so gibt es keinen Grund zur Panik
Ich hoffe, dass diese Info dem einen oder anderen helfen mag, an abgelegenen Orten der Erde an Wasser zu gelangen.

Gruß
Helfried

Hallo Helfried!

Bitte stelle sicher, dass das Bore Water, wie es dort heißt, auch genießbar ist. An einigen Roadhouses selbst entlang des Stuart Highways hat es derart brackig geschmeckt, dass man damit nicht seinen Durst löschen konnte. Mir wäre übel geworden, wenn ich mehr davon getrunken hätte. Erkundige ich nochmal entsprechend auf der von Dir genannten Webseite.
Zum Spaghettikochen mag es vielleicht geeignet sein, zum Trinken fand ich es ungeeignet und habe lieber Wasser (teuer) gekauft oder aus den Tanks gezapft (was am Stuart Highway sehr viel einfacher ist als am Buchanan).

Es grüßt

Bernie

Vielleicht kannst Du auf der Seite von Chris Rishworth etwas erfahren. Zur Einstimmung auf eine Australientour ist seine Seite auf jeden Fall gut geeignet. Er war übrigens mit einem Katadyn-Wasserfilter unterwegs, der sicherlich beim "Bore Water" helfen könnte.

@ Bernie + Arnulf,
danke für eure Empfehlungen.
Du hast sicherlich Recht, dass die Wasserqualitäten der Bohrlöcher am Buchanan Hwy vermutlich schlechter als am Stuart Hwy sind, Bernie.
Notfalls werde ich auch meinen Katadyn-Wasserfilter einsetzen, den Arnulf ebenfalls erwähnt. Allerdings habe ich für diesen Fall immer zwei Damen-Feinstrümpfe mit, um eine erste Filterung vorzunehmen. Danach geht's durch den Katadyn-Wasserfilter, bevor ich alles für 7 min. koche. Im mikrobiologischen Institut Münsters erzählte mir vor Jahren ein Prof., dass die Erreger heutzutage so resistent sind, dass ihnen ein Aufkochen nichts mehr anhaben kann. Er riet mir sogar zu 10 min. Diese Prozedur würde ich auch nur im Notfall durchlaufen lassen. Es gibt zudem noch einige Flüsse auf dem Weg, von denen sicherlich nicht alle ausgetrocknet sein werden.
Außerdem befahre ich ja nicht die Gibson-Desert im Zentrum, sondern "nur" eine 445 km lange Strecke, die bei 185 km eine definitive Wasser-Versorgungsstelle hat. Die Windverhältnisse tragen zudem dazu bei, dass ich "lediglich" für 2 Tage Wasser mitschleppen muss.

Ich würde nicht annehmen, dass Erreger mit derartigen Resistenzen in den Bohrlöchern Australiens zu finden sind (obwohl sich ja dort gerne alles tummelt, was besonders giftig ist ). Bakterien filterst Du eigentlich zuverlässig mit Filtern, wie sie im Katadyn verwendet werden, heraus. Weiteres Kochen sollte dann unnötig sein. Viren, die wahrscheinlich ebenfalls bei den Bohrlöchern kein Problem darstellen sollten, werden durch das Filtern alleine "theoretisch" nicht entfernt. Allerdings wird beobachtet, dass selbst Viren recht gut zurückgehalten werden, was durch Adsorption- und Oberflächenspannungseffekte erklärt wird. Den schlechten Geschmack kann man reduzieren, indem man Aktivkohle einsetzt, die bei manchen Filtersystemen integriert ist. Mein Wasserfilter hat noch ein doppeltes Vorfiltersystem für groben Schmutz. Der erste Filter hält richtig groben Dreck ab und kann leicht rückgespült werden. Der zweite Filter ist eine relativ billige Filterpatrone, die ganz feine Schwebstoffe entfernt und nach einiger Zeit getauscht werden muss.

Ist das Wasser nicht (!!!) trübe (viele Schwebstoffe), so kann natürlich auch mit Micropur Forte gearbeitet werden (Silberionen und Chlor). Damit wird das Wasser zudem auch haltbar gemacht und die Flaschen bleiben frei von Erregern. Allerdings muss man dann den Chlorgeschmack in Kauf nehmen. Auch den kann man aber entfernen (z. B. Drinkwell Antichlor).

Ich dachte, das Problem bei diesem Brunnenwasser wäre Salz. Oder liege ich falsch???
Falls nicht: Dann könnte man nur ein wenig zum Strecken der Vorräte nehmen bzw. benötigt ein sehr teures Entsalzungsgerät.

Katadynverläutert die Vor- und Nachteile hier der unterschiedlichen Säuberungsmethoden sehr anschaulich.

Ja, das ist richtig. Es gibt Brunnen, die aus diesem Grund nicht für den Trinkwassergebrauch nutzbar sind. Das variiert aber. Ein Grund für die Versalzung mancher Brunnen ist die übermäßige Wasserentnahme, die zu Nachfließen von Meerwasser geführt hat. Das Wasser ist dann ohne Entsalzung nicht nutzbar und somit für einen Radfahrer keine Option.

alles an jeder raststätte oder alle 100KM hab ich immer ein regenwassertank gesehen wo mann sich wasser nachfulen kann das wa immer gut das wasser von den tankstellen wasserhähnen kann ich nur abraten

@Arnulf
vielen Dank für die vielen wertvollen Infos ;-)

@Ausiradler
gut zu wissen, dass du so häufig auf Wassertanks gestoßen bist. In welcher Gegend war das denn?

im outback und einmall ganz rum .

da unklar ob das auch gefragt ist:

Zwischen Kununurra und Broome via Gibbs ist im Sept/Okt die Wasserversorgung bei Mitnahme für 2 Tage problemlos ohne Filter/Tabletten machbar (Stand 2014)

Grüße