Du wirst es wahrscheinlich schon ahnen: SQlab.

Auf dem Alltagsrad einen 610er, auf dem Rennrad und auf dem MTB jeweils einen 611er als es ihn noch als normale Version ohne irgendwelches "active"- und sonstiges Gedöns gab. Auf dem Uralt-Stahlross hab' ich dann noch einen 602er, aber das fahre ich nur noch selten. Heute würde ich mir den 602er wahrscheinlich auch nicht mehr kaufen, da er mir etwas zu weich ist.

Stark!

Dass der Sattel am Ende ist wenn die Spannschraube sich nicht mehr spannen lässt, sollte so ziemlich jedem klar sein. Dass Regen Gift für einen Ledersattel ist, ist für so manchen Besitzer schon teures Lehrgeld gewesen. Und dass man bei Brooks je nach Modell verschieden bis gar nicht fetten muss/sollte, ist ein diskussionswürdiger Erfahrungswert.

Was man sich überlegen sollte, sind die Schnürungen wie schon weiter oben beschrieben. Mein Brooks B67 hat diese Schnürlöcher original. Nachdem es den original verbauten Schnürsenkel nach 3.000km zerlegt hat, habe ich erstmal bemerkt, was für ein Unterschied das ist, je nachdem ob straff oder weich verschnürt, bzw. überhaupt vorhanden. Ein Tip an alle Brooksnutzer: mit der Schnürung beschäftigen, macht viel aus ...

Bezüglich des Dauerstreits Ledersattel: Zumindest für mich ist das Thema Sattel erledigt. Nach vielen Jahren Krampf mit Standardsäteln, Sattelauflagen, Gelsätteln, Gesundheitssätteln, Spezialsätteln usw., bin ich nun auch überzeugter Ledersattel-Fahrer.

Besagte 3.000km in den letzten zwei Monaten haben meine Meinung radikal geändert. Es mag sein, dass so mancher schlankerer oder sonstwie zu meinem unterschiedlicher Hintern mit SQLab und co. exzellent zurecht kommt. Das mag jeder für sich entscheiden.

Aber für mich höchstpersönlich ist es zum totärgern, nicht schon längst die paar Kröten investiert zu haben, um so einen Brooks mal auszuprobieren. Da fährt man ein Rad für tausende Euro, und zögert bei 60-80 Euro für das Testen eines Sattels.

Auch nach 100km Tourlänge keinerlei Beschwerden, kein sich steigerndes Taubheits- oder sonstwie Schmerzgefühl - einfach nur geil. Nur dort, wo der Beinansatz beim Pedalieren seitlich an der harten Kante des Sattels entlang drückt, ist der Einsatz von Sitzcreme bei mir angesagt, sonst kommt der Pavianhintern.

Zumindest von mir ein fettes Danke an alle, die unermüdlich in jedem Ledersattel-Thread dessen Vorzüge und ihre Erfahrungen geschildert haben, auch wenn es dafür verbal einen drüber gab!

Nur deshalb habe ich es endlich selber ausprobiert und kann mit gutem Gewissen sagen, dass ein Ledersattel die Lösung für alle sein kann (!), die mit Gelsätteln usw. einfach nicht zurecht kommen.

Das Fazit ist: wenn es in Threads zu begeisterten, oft als Missionierungsversuche missverstandenen, Kommentaren über Ledersättel kommt, kann ich es zumindest mittlerweile als das erkennen, was sie sind: Ausdruck der absoluten Begeisterung über diese Teile.

ich kann Dir nur zustimmen, vor allem hierzu:


das wäre einen Extrafaden wert. Ich spiele auch gerade mit dem Gedanken, die Schnürung wieder zu entfernen

Schön für dich, bei mir war es genau andersrum: Jahrelang habe ich mich mit meinem Brooks rum geqüält, da ich dem Irrglauben aufgesessen bin, an ein richtiges Reiserad gehört nun mal ein Brooks.

Jetzt fahre ich völlig problemlos mit einem Leichtbausattel 1000 km Brevets.

es gibt nichts was an einem Reiserad unbedingt gehören muss , also bestimmte Marken/Formen/Materialien usw. Du alleine bestimmst da, was da zu dir passt und was nicht.

Ja, sicher, von so Zwangsvorstellungen habe ich mich schon lange frei gemacht. Aber es gibt hier schon so eine Mainstramtendenz was so zusagen an das Forumsreiserad gehört. Gerade Anfänger sind da eher empfänglich dafür.

Hab die Forumsräder auf dem Forumstreffen Edersee gesehen

Meines war nicht dabei

Dann ist das vielleicht im real life anders, aber wenn ich hier Kaufberatungen durchlesen gibt es zwei Strömungen, entweder eine Hightech rohloff mit Hypermodernen Scheibenbremsen oder die Lowtech Varianten mit alten 8fach Komponenten und einfachen V-Brakes, das man im Extremfall noch in der Wüste Gobi Ersatzteile bekommt.

Ohja ... wie recht du hast

Wenn Du entsprechende Mitstreiter findest, die Deinen speziellen Sattel probieren und für das Nonplusultra halten, wäre es ja auch vollkommen ok, wenn Du/ihr das dann in entsprechenden Threads anführt, und eurer Begeisterung über schmerzfreies Fahren Ausdruck verleiht.

Da wird sicherlich kein glücklicher Ledersattel-Fahrer etwas gegen sagen, der ebenfalls nach viel Ausprobiererei und Frust endlich den optimalen Sattel gefunden hat. Diese Spezies ist allerdings auch kein Markenfetischist, der unbedingt an jedem Reiserad einen Brooks sehen will, egal ob das dem Fahrer gut tut oder nicht.

Ich bin nicht so verwegen meinen Sattel den fuer jeden geignten Ultimativsattel hin zu stellen wie manch anderer.

Naja, das tue ich ja auch nicht. Eher ein Tipp für die Leute, die schon alles andere durch haben, oder ein paar Kilo mehr auf die Waage bringen.