Meine Kettenblätter sind nun nach vielen Touren entsprechend verschlissen. Ich werde den Antrieb wechseln. Das habe ich für mein Langstreckenrad schon entschieden.

Daher eigentlich eine eher theoretische Frage. Wie entscheidet Ihr (aus verschleißtechnischen Gründen), wann ihr Eure Kettenblätter wechselt? Wechselt ihr manchmal nur eins oder zwei oder eher den ganzen Antrieb und warum?

Neugierige Grüße
Brit

man merkt es, wenn der Kette der Abschied von einem Kettenblatt immer schwerer fällt.

Steigerung: sie bleibt trotz Schalten drauf und leiert sich in sich selber rein.

Ansonsten:Sichtkontrolle. Bei Haifischansatz wechsel (oder wende )ich.

Wenn eins runter ist, muss es eben raus. Warum weitere rauswerfen, wenn sie nicht viel hinter sich haben?
Eine Viertelumdrehung weiterrücken ist auch mal eine Überlegung wert.

An meinem Alltagsrad waren Stahlblätter dran, die haben ein komplettes Radleben gehalten (einige 10Tkm, hab das leider nicht protokolliert). Gut, die Blattgröße war auch im Heldenbereich, aber wenn man die Kette halbwegs regelmäßig wechselt und sich ab und an ne neue Kassette gönnt, können die Kettenblätter schon sehr alt werden. Wenn keine Steighilfen dran sind, ist Wenden auch noch ne Option.

Ich antworte mal allgemein.

90° Weiterddrehen habe ich auch schon überlegt. Das würde momentan auch Sinn machen. Aber da ich mit dem Rad oft jenseits jeder Werkstatt unterwegs bin und der Antrieb schon ordentlich unterwegs war, habe ich mich für einen Komplettwechsel entschieden. Es ist auch immer noch der erste Lagersatz drin. Der würde vermutlich noch eine Weile mitspielen, aber ich möchte es aus o.g. Gründen nicht darauf ankommen lassen.

Nur Kette + Ritzelpaket tausche ich sonst auch. Erst 1-2x die Kette recht früh und dann Kette und Ritzelpaket gemeinsam.

Stahlkettenblätter habe ich an meinen alten Rädern auch schon bis mehrere 10.000km gefahren, bzw. der erste Antrieb war auch der letzte. Aber die habe ich auch nicht so stark beansprucht, wie dieses Rad. Das waren eher Alltagsräder. Die bekamen so schnell ihre km zusammen.

Es sind Steighilfen dran. Umdrehen geht nicht.

Momentan ist Hollowtech II mit einem großen Alukettenblatt und zwei kleinen Stahlblättern dran. Die kleinen Stahlblätter sind hin. Die 90°-Variante würde bei denen vermutlich noch für eine weitere lange Tour gut sein. Das Alublatt ist in besserem Zustand, da ich es mal wechseln musste, weil man mir beim Transport zwei Zähne verbogen hatte. Und vermutlich auch, weil ich mit dem Rad meistens in bergigen und schottrigen Gegenden unterwegs auf dem 2. Blatt unterwegs war.
Das Rad braucht generell einen Rundumschlag...

Mich würden noch ein paar Meinungen zu Hollowtech II (Verschleiß) interessieren, die diesen Antrieb schon länger fahren.

Danke
Brit

Finde das auch eine sehr intresante Frage. Bisher habe ich es auch noch nicht geschaft einen Antrieb außer der Kette zu Ende zu fahren. Vorher habe ich immer das Rad oder die Teile verkauft.

An meinem Brevetrad will es mal versuchen, die Teile zu Tode fahren. Im Moment stehen die Kassette und die Blätter bei 20 000. Bin schon gespannt auf den nächsten Kettenwechsel.

Bei mir ging das regelmäßig. Irgendwann nahmen die Haifischzähne halt ne neue Kette wieder mit.

Der Kettenverschleiß hat allerdings nicht zu genommen, die letzte Kette hat sogar am längsten gehalten, seitdem ich den Antrieb fahre.

Wieviel-fach ist denn die Kassette?

10fach, eine SLX.

Müssen die Kettenblätter nicht in einer bestimmten Stellung zusammengesetzt werden? Ich erinnere mich da an eine Markierung bei Shimanokettenblättern, als ich vor langer Zeit einmal ausgetauscht hatte.

Lutz

20.000, nicht übel.
Anfangs wechsele ich die Kette nach ca. 2000km bis zu 2x. Das wären dann 6000km + bis zum ersten mal Kette und Ritzel. +, weil die die letzte Kette länger fahre. Dann kommt Kette + Ritzelwechsel und das Spiel geht von vorne los, bei 3x9. Das habe ich jetzt 5x durch. Nun mögen die kleinen Kettenblätter nicht mehr. Das mittlere läuft inzwischen wieder rund, aber das kleine springt immer noch bei 0 und 180°. 200-300km und es würde wieder laufen, schätze ich. Auf dem großen Ritzel läuft es schon.
Auf weitere Experimente habe ich aber keinen Bock und hier sind die Hügel auch zu klein, um es "einzuschleifen".

Gruß
Brit

Die HT2 Lager halten bei dir länger als die Kettenblätter? Wow. Und dabei wird da immer über die Haltbarkeit gejammert …

Ich hab bisher erst ein Kettenblatt ins extreme Haifischstadium gebracht und dann gleich die ganze Kurbel samt Lagern gegen etwas besseres getauscht.

Beim letzten Blattwechsel ist mir nix derartiges aufgefallen.

2000 km für eine 9fach ist ja jetzt nicht besonders viel.

Kontrolierst du das mit der Lehre oder dem Meßschieber? Fahrst du ohne Schuzbleche.

Da scheint mir mein 10fach Antrieb ja langlebiger zu sein. Die ersten drei Ketten haben auch nur um die 2000 km gehalten. Dann habe ich mir Schutzbleche für vorne und hinten gebaut. Und auf einmal um die 4000 km Laufleistung, und die letzte Kette hat sogar 5000 km gehalten.

Ich benutzte die Rohloff Lehre und wechsele wenn die Nase für die Alukassett reinfällt.

Kommt auf einen Versuch an. Ohne Steighilfen funktioniert schließlich auch. Ein echter Ausschlussgrund wäre nur eine zu große Asymmetrie, weil dann die Wege nicht mehr passen. Vorausgesetzt, der Umwerferhebel rastet, und das an den richtigen Stellen.

Ich kontrolliere gar nicht, sondern wechsele nach km. Dann kommt die 2. Kette und dann die 1. noch mal. Ich habe keinen Kettenschutz.

Sorry, da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt. Man kann das Blatt generell nicht umdrehen, da es dann geometrisch nicht mehr passt. Die Variante, die bei mir verbaut ist, ist an ein wenig tellerförmig.

Shimano-Blechprägeblatt? Damit ist das Umdrehen wirklich erledigt.