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#707077 - 03/29/11 09:39 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Tom72]
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Danke Tom, Du hast Dir jetzt schon viel Mühe gegeben! Werde mir morgen noch einmal alles in Ruhe zu Gemüte führen, aber jetzt bin ich doch etwas müdli Ich wünsch Dir was! Gute Nacht
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#707087 - 03/29/11 10:52 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Sylle]
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Wenn ich schonmal dabei bin, noch ein paar Punkte: - Gepäck: beschränke Dich mit dem Gepäck, zumal du viel auf unbefestigten Wegen unterwegs sein wirst - die Fußpilger kommen auch mit einem Rucksack aus und sind meist viel länger unterwegs. Mir haben zwei Backroller genügt; Zelt, Kocher etc. brauchst Du nicht wegen der ausreichend vorhandenen preiswerten - Unterkünfte: - Pilgerherbergen: Sollte man möglichst oft machen, gehört einfach dazu, kosten meiner Erinnerung zufolge meist ca. 6 Euro, und die "echten" Pilgerherbergen, das heißt die von kirchlichen oder sonstwie gemeinnützigen Organisationen getragenen sind kostenlos, man entrichtet stattdessen eine kleine Spende. Man muß halt damit klarkommen, daß irgendwann zwischen 23 und 24 Uhr Zapfenstreich ist (evtl. früher), d. h. Licht aus, man muß im Bett sein, Gemeinschaftsräume sind zu, und man kommt, wenn man abends noch länger aus war, nicht mehr rein. Was oben schon geschrieben wurde, stimmt: um 6, wenn die offizielle Nachtruhe um ist, springen die Fußpilger wie auf Kommando, als hätten sie seit einer Stunde darauf gewartet, aus den Betten und sind eine Viertelstunde später weg. Dann bleiben, wenn vorhanden, die Radler, die in Ruhe ihr Zeug packen, und um spätestens 8 muß man sowieso raus sein. - Pensionen: Wenn man auch mal etwas Privatsphäre haben und abends selbstbestimmt länger "Ausgang" haben möchte, was gerade in den größeren Städten wie Logrono, Burgos oder León angenehm ist: es gibt fast überall preiswerte, einfache Pensionen (bei mir immer zwischen 25 und 29 Euro als Einzelreisender), sogar in Santiago bin ich direkt neben dem Platz mit der Kathedrale für 29 Euro untergekommen. Ich habe ca. 2/3 in Pilgerherbergen und ca. 1/3 in Pensionen übenachtet. - Credencial/Compostela: Du solltest Dir ein "Credencial" besorgen, in dem Du unterwegs die Stempel sammelst, die Dich als nicht motorisiert Reisende ausweisen und das Dir somit Zugang zu den Pilgerherbergen verschafft. Kann man schon in Deutschland besorgen (mal googeln), habe ich mir in der Pilgerherberge in Pamplona ausstellen lassen, auch ohne dort übernachtet zu haben. Mit dem Credencial bekommst Du im Pilgerbüro in Santiago die Compostela, die Urkunde über die bestandene Pilgerreise. Auf dem Formular, das man dort ausfüllt, bei den Gründen für die Reise die Kategorie "religiöse" oder "religiöse und andere" ankreuzen, dann gibt`s die echte Compostela, wenn man nur "andere" ankreuzt, nur eine Urkunde über eine "kulturelle Reise" oder so ähnlich, und in Spanisch, nicht wie die "echte" Compostela in Latein. - Topografie: Natürlich, "Spain is never plain" - einige Höhenmeter wirst Du überwinden müssen, auch ohne Pyrenäen, sowohl auf dem Original-Camino als auch auf den Alternativrouten. Laut meinem Reiseführer sind es von Pamplona nach Santiago "ohne die vielen kleinen Zwischenanstiege - ungefähr 5000 Hm", konnte ich mangels Höhenmasser nicht überprüfen, kommt aber wohl hin. Navarra und die Rioja sind gebirgig, Kastilien ist überwiegend flach bis hügelig, und Galicien ist wieder ziemlich gebirgig, das empfand ich am anstrengendsten, anstrengender als die beiden höchsten Pässe Rabanal (Cruz de ferro), 1500 m und O Cebreiro, ca. 1300 m. Diese Pässe fand ich relativ gut machbar, die Steigungen sind moderat. Laß Dich aber bitte nicht durch diese Hinweise zur Topografie von Deinem Vorhaben abbringen! Aber man sollte eben wissen, daß mit Steigungen zu rechnen ist (ist ja auch ein Pilgerweg, da darf man sich schonmal ein bißchen quälen ). - Cabo Finisterre: Das eigentliche Ende des Jakobswegs, aber dazu demnächst noch ein paar Anmerkungen, ich mache erstmal Schluß. Ich hoffe, Du hast nicht schon das Meiste gewußt... . Ansonsten stehe ich natürlich für weitere Fragen zur Verfügung. Gruß Tom
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#707361 - 03/30/11 04:51 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Tom72]
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Super die vielen Tipps! Fürs Gepäck hatte ich mir eigentlich auch schon Frontroller besorgt, aber wenn ich an die Berge denke - ich werde sie wohl zu Hause lassen müssen. Ich hatte nur an paar mehr wärmende Klamotten gedacht, es könnte ja auch noch bitterkalt werden Auf die Pilgerherbergen freue ich mich schon, ich denke, auch das wird eine vollkommen neue Erfahrung werden. Und wie Du schreibst, in größeren Städten, die man abends noch erkunden möchte, sind Pensionen oder so wohl eher angebracht. Die "Stempelkarte" habe ich mir schon besorgt, denn auf die echte Compostela bin ich natürlich auch scharf Ja, und mit den Bergen, das habe ich schon gelesen , auch, dass die Überquerung der Pyrenäen wohl nicht das Schlimmste wäre (aber die werde ich ja wohl sowieso hinter mir lassen)... Naja, begeistert bin ich von der "Hügellandschaft" nicht, aber der Weg an sich reizt mich, das nächste Mal kann ich ja den angefangenen Donauradweg weiterfahren - der ist entspannter Und ´ne Karte werde ich mir direkt noch besorgen, habe mir zwar einiges übers Internet schon rausgesucht und abgespeichert, aber was auf Papier ist wohl doch noch am Sichersten. Freue mich, wenn Du / Ihr noch mehr Anregungen habt! Danke!
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#707378 - 03/30/11 05:54 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Sylle]
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Nimm auch warme Handschuhe mit, wir haben Auf der Abfahrt vom O Cebreiro erbärmlich gefroren. Es war anfang September und leicher Dunst. winterhandschuhe und Warme Sealskinz sind kein Luxus.
Detlef
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#707387 - 03/30/11 06:25 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Deul]
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ja, werde ich machen
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#707415 - 03/30/11 07:28 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Sylle]
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Detlef hat recht, warme Klamotten und Handschuhe (also welche mit Fingern) sind notwendig, ich war Mitte September/Anfang Oktober unterwegs, das dürfte klimatisch etwa Deinen Monaten April und ggf. Mai entsprechen. Vor allem morgens kann es noch recht frisch sein, da habe ich bisweilen die Handschuhe und warmen Klamotten die ersten ein, zwei Stunden echt gebraucht, denn dadurch, daß die mitteleuropäische Zeitzone bis Spanien ausgedehnt ist (siehe zur Veranschaulichung z. B. die Grafik bei Wikipedia, Zeitzonen), ist dort der Sonnenstand recht weit hinter der Uhrzeit zurück, d. h. es wird morgens später hell (und warm), dafür hat man abends deutlich länger Tageslicht und Sonne als in Deutschland. Dürfte in Galizien bestimmt anderthalb bis zwei Stunden ausmachen. Papierkarte brauchst Du eigentlich nicht, da in den Radreiseführen die entsprechenden Karten mit den befahrbaren Teilen Karten des Camino und Alternativrouten enthalten sind, das reicht. Geh am besten mal in eine Buchhandlung mit gut sortierter Reiseabteilung und schau Dir mal die zahlreichen Jakobsweg-Radreiseführer an und entscheide, welcher Dir am ehesten zusagt (wie gesagt, mit dem von mir benutzen machst Du nichts verkehrt). Das reicht eigentlich, würde ich aber schon empfehlen. Und laß dich wie gesagt von den Bergen nicht abschrecken, ist alles eine Frage der sinnvollen Etappeneinteilung mit nicht zu ehrgeiziger Etappenlänge. Der Donauradweg läuft nicht weg ! Gruß Tom
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#707524 - 03/31/11 07:19 AM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Tom72]
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Dürfte in Galizien bestimmt anderthalb bis zwei Stunden ausmachen. Ist die iberische Halbinsel schon in den Atlantik abgedriftet? Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
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#707539 - 03/31/11 08:27 AM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Uli]
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Gut,ich kann jetzt nicht genau sagen, wie groß der Unterschied ist, aber ich erinnere mich, daß es in Galizien Ende September erst um acht einigermaßen hell wurde, man dafür aber noch um halb sieben abends eine recht hoch stehende Nachmittagssonne hatte. Es fällt jedenfalls deutlich auf, dass der Sonnenstand der Urzeit erheblich hinterher ist.
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#707669 - 03/31/11 03:30 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Uli]
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Guck mal auf den Globus. Spanien hat MEZ, der Nullmeridian läuft aber so etwa durch Valencia. Cabo Finisterre liegt bei fast 10° westlicher Länge, das wäre an sich schon in der Zeitzone, die auf den Azoren gilt (die allerdings ebenso dafür um ca. eine Stunde zu weit westlich bei ca. 30° westlicher Länge liegen). Man kann sagen, dass in Spanien im Winter eine, im Sommer zwei Stunden Sommerzeitverschiebung bestehen. Zur spanischen Lebensweise, wenn es die so global überhaupt gibt, passt das ganz gut. Die Kanaren liegen bei 15° West und verwenden die Greenwichzeit, damit sind die Verhältnisse dort mit dem Festland vergleichbar.
Falk, SchwLAbt
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#707706 - 03/31/11 05:25 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Falk]
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Selbst Deutschland ist ja schon seiner Zeit voraus. Den 15. Längengrad, dem die Mitteleuropäische Zeit entspricht, erreicht das Bundesgebiet gerade mal so nördlich von Görlitz. Für einen Dortmunder beträgt der Unterschied zwischen offizieller und realer Tageszeit schon eine halbe Stunde, und das in der Winterzeit.
Stefan
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#707707 - 03/31/11 05:33 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: StefanS]
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Stimmt, das merke ich durch die Montagetätigkeit recht gut. Aber was willst Du machen, die Zonenzeit ist schon eine sinnvolle Erfindung. Vernünftige und nachvollziehbare Fahrpläne beispielsweise wären ohne diese nicht machbar. In Spanien und Frankreich ist es viel ausgeprägter. In der Schule wurde seinerzeit gesagt, dass diese Staaten wegen der EWG (hieß damals noch so) die Mitteleuropäische Zeit eingeführt hätten. Ob da was dran ist, war nie zu hundert Prozent rauszukriegen.
Falk, SchwLAbt
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#707927 - 04/01/11 11:33 AM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Falk]
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Man kann sagen, dass in Spanien im Winter eine, im Sommer zwei Stunden Sommerzeitverschiebung bestehen. Zur spanischen Lebensweise, wenn es die so global überhaupt gibt, passt das ganz gut. Was den Portugiesen aber nicht recht war und sie die SZ wieder abgeschafft haben. Hauptbegründung: Die Kinder gehen dann selbst im Sommer im Dunkeln zur Schule. Nun ja, für die Radreise ists eher egal, Hauptsache, ich bekomme abends im Dunkeln noch ausreichend Bullenfleisch.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#708325 - 04/03/11 01:54 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: veloträumer]
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Hallo, ich starte am 1. Juni meinen ersten Camino und meine erste größere Radreise. Ich fliege von Hamburg nach Madrid mit Lufthansa. Reise dann weiter mit den ALSA Bussen (die nehmen auch Fahrräder mit) zurück werde mit den ALSA um Bus um 21Uhr von Santiago nach Madrid fahren. Ich bin schon mal nach Palma mit meinen Rad geflogen das hat sehr gut geklappt. Zum Thema Jakobsweg habe ich in diesen Forum sehr viele Tips bekommen. www.jakobus-peregrino.de/ Ein Unterkunftsverzeichnis findest Du hier Jakobsfreunde Paderborn Dort bekommst Du auch den Pilgerausweis Gruß André
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Edited by dododo (04/03/11 01:57 PM) |
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#708460 - 04/03/11 07:31 PM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: dododo]
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Dann »buen camino«. Schreib mal, wenn möglich zeitnah, wie es mit ALSA funktioniert hat. Die wollten vor ein paar Jahren auch, dass man sein Fahrrad zerlegt und verpackt. Im Norden von Spanien ist dieser Betreiber so etwas wie der Platzhirsch, der die Bedingungen diktieren kann (im Süden ist das eher Alsina Graells).
Falk, SchwLAbt
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#708555 - 04/04/11 09:12 AM
Re: Jakobsweg - Rückreise?
[Re: Falk]
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Kein Widerspruch. Da aber auch Spanien ME SZ hat, sind da ziemlich genau eine Stunde Unterschied zwischen z.B. Dresden und Santiago d.C. . Lässt sich in einem der div. Rechner für Sonnenuntergangszeiten gut sehen, z.B. http://www.mondkalender-online.de.Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
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