Hallo ich heiße Sebastian bin 21 und komme aus dem südlichen München,

Seit Anfang November packt mich die Idee eine Osteuropatour mit dem Radl zu unternehmen.
Dabei bin ich bei Internetrecherchen auf die Seite des Europaradwanderweges R1 gestoßen
Radwanderweg R1
Die Idee dabei nach St. Petersburg von München aus zu radln fasziniert mich seitdem immer mehr.
Ich hab bis jetzt noch keine größeren Radtouren(in diesem Umfang) gemacht, jedoch kann ich Radl fahren ;-)
Starten würde ich Anfang Juni und rechne mit einem sehr großzügigem Zeitrahmen von 2 Monaten.Zurück sollte es dann nämlich entweder mit dem Zug oder der Fähre gehen. Bis jetzt radl ich nur im Münchner Landkreis umeinand um mich an Tagesetappen von 60 bis 80km zu gewöhnen.Jedoch will ich mein Training bis Anfang März ausdehnen um mich für die noch nicht ganz vorhandenen Osteuroparadwanderwege fit zu machen.
Da es bekanntlich sicherer ist zu zweit zu radeln als allein und es höchstwahrscheinlich auch spaßiger sein kann, such ich eine/n Mitradlerkomapnen/in die/der sich für dieses Ziel genauso begeistern kann wie ich.

Ich freu mich auf jede Frage & Antwort

Grüße aus dem Süden Deutschlands

Basti

Hallo Basti und erstmal Herzlich Willkommen im Forum,


ein großes Unterfagen hast Du dir da für deine erste Radreise ausgesucht. Gleich mehrere Monate, Endziel (kleiner Wortwitz) St. Petersburg im fernen Russland. So eine Radreise hält viele Unwägbarkeiten bereit. Ob Du da nicht lieber erstmal was im Rahmen von 1-3 Wochen unternehmen solltest ?

Hast du die Kondition ? Und wichtiger den unbedingten Willen sowas Durchzustehen, es handelt sich hierbei nämlich zuallererst um Arbeit, und zwar um wirklich harte Arbeit.

Hast du die nötige Ausrüstung ? Respektive bist Du dir im klaren darüber was die richtige Ausrüstung zu sein hat. Dafür musst Du aber erstmal klären, wie Du gedenkst zu Übernachten, wie hoch dass tägliche Budget so sein darf, willst Du selber Kochen oder Verpflegung aus Supermarkt / Restaurant? Dann weißt Du schonmal ob Zelt / Camping-Kocher der Mitnahme bedürfen. Schlafsack braucht man eigentlich immer. Schon am Tourenwerkzeug gedacht ? Kannst du selber Schrauben oder müssen allfällige Reparaturen (die sicher kommen werden) auf Tour in einem Geschäft erledigt werden. Sind überhaupt Ersatzteile in der zu bereisenden Region beschaffbar ? Wenn nicht, muss das nötigste mitgenommen werden.

Das Rad für die Reise sollte schon stabil sein, ist aber eher eine Geldfrage.
Was für ein Rad gedenkst Du einzusetzten ?

An die nötigen Visas für Russland schon gedacht, die möchten beantragt werden (sowas braucht man als Deutscher zur Einreise nach Putin-Land).

Wenn du Low-Budget unterwegs sein willst, kannst du mit Kosten von etwa 15-20 Euro rechnen. Dann hast du Campingübernachtung und Lebensmittelbeschaffung via Supermarkt / Zubereitung via Kocher. Nach oben - klar - No Limit, Da kannst auch täglich in der Pension absteigen, plus Essen im Restaurant, dann wirds selbst in Osteuropa teuer. 40-50 Euro in etwa.

Schon mal an Gefahren gedacht, seien es wilde Hunde die dich angreifen oder Gauner welche dich um dein Hab und Gut "entlasten" wollen ? Reaktionsstrategie ? Was machste im Worst Case, Überfall und danach ohne Geld/Rad/Ausrüstung irgendwo in Osteuropa oder schlimmer Russland? Zur Botschaft/Konsulat musst Du erst mal kommen, die sind in den großen Städten.


Zu letzt noch - der in gewisser Weise - wichtigste Tip. Solltest Du die Reise mit einem Partner / Partnerin angehen wollen, so tue das nur wenn du den betreffenden WIRKLICH kennst, du sicher bist dass ihr "funktioniert" und er VERLÄSSLICH ist. Bei einem Freund geht das relativ einfach, denn den kennste ja. Ein fremder, extra für die Reise gesuchter, Partner stellt ein hoher Risiko dar. Solltest du mit einem Wildfremden fahren, so kann ich dir nur eines dringlich raten, unternimm mit dieser Person zuerst eine "Testfahrt" vielleicht im Rahmen von einer einer Woche.

Was machst du denn wenn ihr euch nach einiger Zeit auf der Reise nach St-Petersburg nimmer riechen könnt. Dann gibts eine Trennung.
Und dann?

Solls alleine Weitergehen?

Dass heißt - falls mit Zelt gefahren wird, dass Du dann über Monate alleine irgendwo in der Fremde, unter Leuten die deine Sprache nicht sprechen, in einer Gegend welche Du hinsichtlich der Gefährdungslage für Alleinreisende Westliche Touristen (=lohnendes Angriffsziel da mit hoher Wahrscheinlichkeit im Besitz von Geld+Wertgegenständen) nicht einschätzen kannst - Du dich jede Nacht alleine im leeren Zelt verkrichen kannst. Das kann ganz schön auf die Nieren gehen, die Einsamkeit gepaart mit ständiger Angst überfallen zu werden, wenn dann noch Heimweh dazukommt kann es dich richtig aus dem Socken hauen.
So Du überhaupt noch ein Zelt hast, denn wenn Ihr euch trennt und dass Zelt dem anderen gehört, dann nimmts der mit.

Darum meine Rat, wer sich lägerfristig bindet, der soll im Vorhinein gut prüfen was er da unterschreibt.

Mach erstmal ein paar Reisen im kleineren Umfang. Auf einer Reise verändert man sich, Du verhälst dich anders, andere Dinge werden wichtig, du sagst Dinge, fällst Entscheidungen die du so Zuhause mglw. nicht gefällt hättest. Darum sollte man erst ein oder zwei Reisen im kleineren Rahmen von in etwa 1 - 3 Wochen durchführen, um SICH SELBER Kennenzulernen, hinsichtlich der eigenen Wünsche und Verhaltensweisen auf einer Reise welche per Velo zurückgelegt wird.


Dass alles sind nur gutgemeinte Ratschläge von mir, ich will dich nicht belehren.


liebe grüße und immer Rückenwind auf allen deinen Reisen wohin sie dich auch führen mögen,

Flo

Nach der Beschreibung hätte ich keinen Mumm mehr auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen.
Jetzt hast Du ihm bestimmt die ganze Freude auf die Reise genommen.
Aber lieber jetzt die ganze Wahrheit, als hinterher im dunklen Sack zurück.

Naja,

besser vorher die harte Wahrheit.
Im Prinzip wollte ich nur folgendes sagen: Mach zum Test einfach ein paar kleinere Reisen am Anfang und der Rest findet sich. Natürlich steht oben viel Negatives / Problematik aber wie auch immer. Der erste Test besteht darin sich durch solche "Bedenken" hindurchzukämpfen.


flo

Hallo Basti!
Auch wenn die Fragen, die Forumskollege "wüstenfuchs" hier aufgeworfen hatte, auf den ersten Blick abschreckend klingen, kannst du - so du denn wirklich vor hast, diese Tour zu "machen" - dem einiges abgewinnen. Als allererstes solltest du aber diese eine Frage wirklich klären für dich: Will ich, oder will ich nicht?
Wenn das geschehen ist, kannst du dir Gedanken über die praktischen Dinge machen (Ausrüstung, Rad, Tourplanung...).
Wenn ich an meine Ausrüstung auf meiner / meinen erste(n) Tour(en) zurück denke, dann graut es mir teilweise echt davor, diese noch mal einsetzen zu müssen (z.B. Trainingsjacke, schwerer Parka, BW-Pullover, Jeans anstatt Radhose, nicht wasserdichte Dreifachpacktaschen, BW-Kochgeschirr...). Damals habe ich diese Dinge als "optimal" für mich angesehen, andererseits gab es auch noch nicht besseres (bzw. ich wusste davon nix. Trotzdem würde ich, in die damalige Zeit + Situation zurückgesetzt, mich zum größten Teil wieder so entscheiden, wie ich es getan hatte.

Waren wir wir nicht alle ziemlich blauäugig an die erste Tour ran gegangen? Haben wir uns alle nicht schon mal über alle möglichen Warnungen unserer Bekannten, Freunde, Eltern etc. drüber hinweg gesetzt ("Junge, überleg doch mal, was da alles passieren kann?", "Wo willst du denn jede Nacht schlafen?"...)?

Was die "richtige" Ausrüstung für einen ist, das weiß man so oder so erst immer nach einer Tour, da kann die Beratung hier, im Laden oder sonstwo, noch so gut sein, erst nach der Tour weiß man, ob "es" wirklich die richtige Wahl war.
Die "richtige" (= die für einen passende Ausrüstung wächst so oder so über die Jahre weg, sowas steht nie bei der 1. Tour! Auch ich tausche noch nach rund 20 J. auf Tour (zu Fuß + mit Rad) regelmäßig Dinge aus, oder erweitere (naja, bei der Spediteursfraktion ist das ja kein Problem...), um die Ausrüstung meinen Ansprüchen entsprechend, weiter zu optimieren.

Eine Tour, egal wie genau man vorplant, verläuft - so man denn wirklich "frei" reisen möchte, nicht einem "Stundenplan" folgen möchte (= sich selber dazu zwingt!) - so oder so nie so, wie man es zuhause geplant hat. Wer nicht offen ist, für nette Dinge am Rande, die nicht vorher geplant waren (z.B. das Treffen mit anderen Radlern, die Einladung bei Einheimischen, oder...) der "erlebt" eine solche Reise eher wie eine Art Zuschauer vor dem Fernseher. Wie frei man unterwegs sein möchte, wie weit + konkret man vorplant, welche Grenzen man sich selber setzt, das muss ein jeder selber für sich entscheiden! Auf einer längeren Tour (bei mir war / ist das so ab 2 Wochen in etwa der Fall (gewesen)) lernt man sich ständig neu kennen und erkennt auch immer wieder seine eigenen Grenzen, die man sich aber auch oft immer wieder ein Stückchen weiter steckt / erweitert.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Zugleich gehört aber zu jedem Vorhaben auch eine gewisse (gesunde!) Portion Angst, es nicht zu schaffen, etwas nicht zu wagen! Was einen immer wieder vor Selbstüberschätzung bewahrt, aber auch - dank gewonnener Erfahrungen - selbstsicherer werden lässt.

Mut gehört zu einer solchen Sache dazu, allerdings richtig dosiert!

Basti: Mach es! Sonst wirst du nie erfahren, ob du es geschafft hättest!
Wenn du deine Anfragen weiterhin so vernünftig (wie diese) formulierst, dann wirst du auch überwiegend "gute" Antworten bekommen!
Zu guter letzt: Herzlich willkommen bei den Verrückten , die lieber mit dem Rad unterwegs sind!

Hallo Basti,

ich plane für den Spätsommer eine grosse Tour von ca 2 Monaten.
Dabei ist das Ziel eigendlich zweitrangig.
Aber St. Petersburg ist eins von mehreren möglichen Zielen.
Da wäre noch genug Zeit um hier und da mal einen Tag Pause zu machen, einen Regentag zu überstehen oder auch um die eine oder andere Schleife zu fahren.
Ich werde mit Zelt fahren, aber durchaus, wenn möglich auch auf feste Behausungen zurück greifen.
Die Verpflegung soll komplett vor Ort erfolgen, Kochzeug nehme ich nicht mit.
Touren mit grossem Gepäck sind bis 150 KM möglich aber nicht unbedingt erforderlich.
Ich habe Tourenerfahrung alleine oder auch zu mehreren.
Allerdings bisher überwiegend in D bzw dem angrenzendes Ausland.
Ich nehme nur grobe Übersichtskarten mit, die Detailplanung mache ich zu Hause und lasse mich dann per GPS führen.
Wegen Visum usw habe ich bereits die Fühler ausgestreckt.
Zurück werde ich wahrscheinlich fliegen.
(die Ostseefähre werde ich auf meiner Frühjahrstour im Baltikum kennen lernen )

Gruss

Helmut R.

Besser die ganze Wahrheit als die halbe Wahrheit. Polen, Balten und Russen habe ich immer als sehr hilfsbereit und gastfreundlich erlebt. Es gibt auch gar nicht so wenig Menschen dort, die Deutsch oder eine andere westliche Fremdsprache beherrschen.

Die Kriminalitätsrate in Osteuropa ist meistens hoch, das gilt aber für viele Länder auch im Süden Europa , Teile von GB oder Frankreich ... von außereuropäischen Ländern ganz zu schweigen, wo kann man daher also überhaupt noch hin??, und Kriminelle, die auf "Touristen ausnehmen" aus sind, treiben sich aber in der Regel an den touristischen Zentren rum, nicht unterwegs in der Pampas, wo in einem Jahr vielleicht 3 Radtouristen mit einer tollen Digicam vorbeikommen.

Bei Bastis Projekt müssen ein paar praktische Fragen geklärt werden, in denen ich leider schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand bin: Grenzübertritt, notwendige Formalitäten, Kosten für die Visa, Bearbeitungszeit, Krankenversicherung, evtl. auch so Dinge wie Fahrradmitnahmemöglichkeiten 2009 in russischen Zügen usw.;

So eine plausible Vermutung: Durch den EU-Beitritt der baltischen Staaten dürfte sich vieles deutlich vereinfacht haben, die Russenbürokratie dürften sich für ihr Visum nach wie vor Zeit lassen, versilbert wird es vermutlich auch immer noch, aber man bekommt es ...

Die Tour geht komplett durch erschlossenes, besiedeltes, europäisch-zivilisiertes Gebiet, nicht durch die menschenleere Sahara, ich halte die Panikmache für übertrieben.

Ich vergaß noch: Ein Tipp ... kyrillische Schrift lesen lernen, ist gar nicht so schwer ... ein paar Abende pauken, hilft ungemein bei der Orientierung in der "Kleinstadt" St. Petersburg.

Hallo Basti,
lass Dich nicht ins Bockshorn jagen. Plane ein Bischen, überlege,was Du brauchst und fahr einfach los. Die Gelegenheit 2 Monate am Stück für eine Reise zu haben kommt so oft im Leben nicht vor. Ich beneide Dich.
Ich bin Teile Deiner Route gefahren und sie waren schön und ungefährlich.
Wilde Hunde gibt es, damit muss man umgehen lernen, die besten Infos gabs meiner Meinung beim Karpartenwilli.com im Netz.

Deine Route ist schön und Du wirst jede Menge Spass haben. Wenn Du Fragen hast, stelle sie hier im Forum.

Grüsse, Jakob

genau. Der gefährlichste Teil dieser Reise wird vermutlich die Einfahrt nach St. Peterburg sein. Da war der Verkehr schon vor 15 Jahren enorm, das wird nicht besser geworden sein.
Ansonsten viel Spass, lern 3 Brocken russisch, stell Dich auf miese Nebenstraßen und viele Mücken ein und das Ganze wird eine nette Reise. Ein(e) Reisepartner(in) findet sich bestimmt auch noch.
LG nat

Hallo Basti,

die in der ersten Antwort auf deine Frage vorgetragen Bedenken sind zwar nicht falsch, aber irgendwie haben mich insbesondere die "Sicherheitsbedenken" an Ratschläge meiner Kollegen bei meiner ersten Ankunft zu einem längeren dienstlichen Aufenthalt in Bandar Mashar im Iran erinnert. Mein Ansinnen, mich alsbald intensiv in der näheren Umgebung unserer Baustelle mal bei den Einheimischen umzusehen wurde nahezu mit Entsetzen aufgenommen und gleich mit allerlei negativen Dingen wie Mord- und Totschlag, Überfall, Fremdenfeindlichkeit, Willkür der Pasdarans etc. gekontert. Das hat sich dann in noch drastischerer Weise wiedeholt, als ich nach Abschluss meines Iran-Einsatz vor dem endgültigen Rückflug nach Deutschland noch eine größere Rundtour mit einfachen Überlandbussen ankündigte.

Hätte ich all die möglicherweise gut gemeinten Ratschläge beachtet, hätte ich außer unserer Baustelle, unserem Hotel, den Flughäfen und den Wegen zwischen diesen Fixpunkten von Land und Leuten kaum etwas wahrgenommen. Ich hatte alle Ratschläge ignoriert und mir Land und Leute, so gut es in der geringen Freizeit ging, erschlossen. Dabei habe ich Eindrücke gewonnen, auf die ich nicht verzichten möchte. Da ich mich bemüht hatte, mich weitestgehend auf die lokalen Sitten und Gebräuche einzustellen, hatte ich keine negativen Erlebnisse. Ich bin vielmehr häufig eingeladen worden und wurde stets mit äußerster Freundlichkeit behandelt.

Gut, ich habe das nicht als ganz junger Mensch getan, sondern hatte, wie man so schön sagt, "eine ganze Portion" Lebenserfahrung auch in fremden Kulturen. Aber ich denke, bei halbwegs vernünftiger Vorbereitung kann man ein Vorhaben wie von München nach St. Petersburg auch als "Radreiseanfänger" durchaus realisieren.

mfg

- horst -

Hallo Wüstenfuchs,

erstmals natürlich Danke für die rasche Antwort.Natürlich hab ich mich mit diesen Themen schon auseinander gesetzt bzw. setze ich mich immer noch mit diesen Themen auseinander.
Ich habe schon einige Reiseberichte von Radlern gelesen die in Osteuropa unterwegs waren und habe so natürlich auch von den Schattenseiten einer solchen Tour erfahren. Jedoch gibt es diese nicht nur in Osteuropa sondern finden sich diese auch in Reiseberichten aus allen anderen Teilen der Erde.
Demotiviert hast du mich nicht,(was du sicher auch nicht wolltest) im Gegenteil hast du mich eher dazu gebracht mich noch intensiver mit meinem Vorhaben auseinander zu setzen.
So eine kleine Tour von 1-2Wochen werd ich auf jeden fall starten um wie schon von vielen empfohlen das gewisse Handling für meine Ausrüstung und Fitness zu bekommen.


Und Leute,
echt danke für die ganzen Beiträge wie gesagt als Neuling kann man sowas nur wohlwollend entgegennehmen. Zwecks fahrrad und ausrüstung bin ich schon länger am schauen aber wie gesagt is halt noch nich so einfach wenn man erst im Anfangsstudium seiner Fahrrad und Touren Kenntnisse steckt. Aber ich hab ja noch die Zeit mich ausreichend auf diesem Forum über sämtliche Bereiche auszutauschen.

Eine Frage noch in die Runde:
Ich würd ja gern mit Freunden fahren nur haben die nicht solange Zeit bzw. keinen Elan mitzutreten. Sollt ich eurer Meinung auf anderen Seiten nach Mitradlern suchen oder bin ich hier schon komplett richtig?

bis die tage

Grüße

Basti

Hallo Basti,

Du sollst keine anderen Götter haben neben dem Radforum.
Warum solltest Du nicht woanders suchen? Wenn es anderswo einen geeigneten Radlpartner gibt, nur zu!

Was ich Dir auch ans Herz legen will (so, wie ein paar andere hier): lerne das kyrillische Alphabet und ein paar Brocken Russisch. Schwer genug, wenn man die Buchstaben einzeln entziffern muß, aber man sollte in der Lage dazu sein. Vielleicht ist der "Kauderwelsch"-Band Russisch was für Dich. Da bekommt man halbwegs einen Einblick in die Sprache.
Alex

... hätte ich auch nicht mehr.

Gruß, Bianka

Bitte russisch aber nur dort sprechen. Keiner der drei baltischen Staaten mag das. Dort wird lieber Englisch gesprochen.

Ich werde es selbst testen, habe es aber schon von einigen gehört.

Bianka

Hey Basti,

ich bin im vergangenen Sommer auf dem R1 alleine ohne vorherige große Info quer durch Polen. Teils sogar ohne Karte, weil meine eine Karte endete und die nächste Karte erst ein Stück weiter anfing. Es ist die schönste Tour bislang gewesen und ich werde in Kürze April - Juni das Baltikum durchfahren (= Tour in Planung und werde ich dann ins Forum setzen). Jedenfalls habe ich meinen Reiseführer schon durch.

Ich bin den R1 von Küstrin aus gefahren. Schreib doch mal das polnische Fremdenverkehrsamt an (sitzen in Berlin am Kurfürstendamm), die geben Dir eine komplette Route zum R1 = Karte Kopiert und alle abzufahrenden Städte in Polen.

Beachte eines: Die Campingplätze gibt es dort nicht in den Mengen wie wir sie hier in Deutschland oder in westlichen Ländern vorfinden. Ansonsten kannst Du glaube ich auch wild Zelten. Für Kaliningrad benötigst Du ein Visum (dauert lange zu beantragen). Ansonsten kannst Du ja Kaliningrad aussparen und östlich von Masuren nach Littauen wechseln. In den baltischen Ländern kannst DU definitiv wild zelten und es gibt kaum Verkehr. Es muß traumhaft sein zu radeln. Besser als Polen!!! Ich habe vom Baltikum bislang nur alles gehört, deckt sich allerdings mit dem Reiseführer.

Von wo willst Du starten? Ich hatte zwei Belgier kennengelernt, die sind auch quer durch Deutschland gefahren und haben hier in Berlin wild gezeltet!!!! (tu das bloß nicht ). Die hatten es sehr eilig, weil sie ihre Fähre in St. Petersburg bekommen mußten. Streß ist natürlich nicht gut.

Für Polen solltest Du mental und physisch gut drauf sein, da es keine Radwege gibt, viele wenig befahrenen Strecken mega schlecht sind und es oftmals in einsamer Natur vorwärts geht. Zu empfehlen sind auch die Bücher aus dem Cyklos-Verlag von Herbert Lindenberg "Polen per Rad" und "Masuren per Rad".

Du packst das schon!!!!

Gruß, Bianka aus Berlin

Ich denke, dass die, die zu Sowjetzeiten in die Schule gegangen sind und die dann auch neben ihrer Muttersprache Russisch gelernt haben (und evtl kein Englisch verstehen), auch Russisch verstehen werden. Zumal wenn sie heraushören, dass der Sprecher Ausländer ist. Und ein nicht geringer Bevölerungsteil dort ist nativer Russe, wird jetzt vielleicht auch die Landessprache gelernt haben.

[zitat=Basti_S]Starten würde ich Anfang Juni und rechne mit einem sehr großzügigem Zeitrahmen von 2 Monaten. Bis jetzt radl ich nur im Münchner Landkreis umeinand um mich an Tagesetappen von 60 bis 80km zu gewöhnen./zitat]

Start Anfang Juni ist super. Du kommst dann bei normaler Fahrweise ziemlich genau zu den "weissen Nächten" in SPB an. Die ganze Innenstadt von SPB ist zu der Zeit im Ausnahmezustand und es wird gefeiert bis zum morgen. Falls Du campierst solltest Du auch nicht später unterwegs sein weil die Mücken mit jeder warmen Woche mehr und aggresiver werden.

Lass Die die Tour nicht vermiesen - ich bin sie vor knapp 10 Jahren gefahren. Ist eine super Tour.

@Adler:
kannst du mir evtl. sagen welches kartenmaterial du verwendet hast?(Maßstab evtl. Verlag)

Grüße

Hallo Basti,

das ist auch noch die Tour, die ich mal machen will. An der Ostsee bin St. Petersburg.
Ich habe eigentlich die besten Erfahrungen mit den Karten in Russland gemacht.
Wenn du willst, kann ich dir die Karte vom Leningradskaja Oblast mitbringen oder schicken.
Ist zwar nur ein kleiner Teil deiner Reise aber immerhin!

Wovor hier noch nicht gewahrnt wurde, dass diese Reise dein Leben sehr veraendern kann.
Moeglicherweise, wirst du dich in das Land verlieben, und immer wieder nach Russland reisen wollen und immer mehr von Russland wissen wollen. Man koennte es schon fast wie eine Sucht bezeichnen! Das ist schon ein Aspekt, den du dir vorher gut ueberlegen solltest

Ansonsten viel Spass bei der Planung

Hannes

Hallo Sebastian und alle Teilnehmer dieses Forums! Ich heiße Andy, bin aus Sankt-Petersburg.

Ich bin hier auf dem Radreise-Forum neu. Die Reiseberichte und -infos sind für mich die interessantesten Lektüren im Internet. Darum lese ich schon lange im Forum mit. Bei Durchsicht des Forums habe ich auf die Mitteilung von Sebastian gestoßen. Und da es um meine Heimatstadt ging, konnte ich nicht umhin, mich in diesem Forum (nach der Registrierung) anzumelden.
Bei uns in der Stadt gibt es den Velopiter-Klub. (Oder so: http://velopiter.spb.ru/club/club.htm) Das ist Abkürzung für den Petersburger Radtour- und Biker-Club, der auf der Basis der Petersburger "Reise- und Touristik-Föderation" 2000 gegründet wurde. Den Vorläufer des Klubs gab es noch Ende voriges Jahrhundert in (damals) Leningrad. (Der allererste Klub entstand bei uns in Sankt-Petersburg 1882).
Leider ist die ganze Information auf der Seite von Velopiter nur für unsere einheimischen Radfreunde gedacht, darum kann sie nur von Russischsprechenden bzw. -lesenden verstanden werden.
Aber allmählich verändert sich alles. In die Stadt kommen Radfahrer aus dem Ausland, und darum wurde die Seite auf Englisch für Ausländer "kreiert" bzw. "zusammengezimmert".
Das Englisch-Forum für Ausländer ist neugebacken und frisch. Bitte zugreifen!

Andy aka stuurstang aus Sankt-Petersburg
Kette rechts!

Servas Radlfreunde,

also seit der Erstellung dieses Beitrages hat sich einiges getan und einige Kilometer sind geradelt worden. Ich hab leider niemanden gefunden der sich für das Ziel St.Petersburg bzw. für Teilstücke auf dem R1 ab 01.06.09 begeistern kann.
Trotzdem werde ich jetzt am 01.06.09 starten und mein Glück versuchen.
Denn wenn man einmal losgefahren ist, is es egal wie lang und wie weit, man fährt einfach.

Ein Reisebericht folgt

grüße
Basti

Hallo Basti,

meine Reiseroute sieht ähnlich aus.
Ich starte auch am 1.6. und will von Sachsen über Kaliningrad, Riga, Petersburg nach Helsinki.
Von dort aus geht es mit der Fähre zurück.
Geplant habe ich etwa 6 Wochen, werde Dir wahrscheinlich immer ein paar Tage voraus sein.
Aber man weiss ja nie, vlt. treffen wir uns unterwegs.

Gute Reise
Steffen

Hallo Basti und Steffen,

wir starten ab 5.6. von Berlin über Kaliningrad nach Tallinn. Über Helsinki-Fähre zurück, haben aber weniger Zeit, so dass wir Euch irgendwo "überholen" müssten. Wenn Ihr Lust habt, gebt mir doch mal ein paar genauere Reisedaten (wann, wo?) per PN. Ihr bekommt im Gegenzug meine Angaben. Vielleicht ergibt sich unterwegs noch ein kleines Forumstreffen, denn Bianka, Helmut, Kai und Majo sind ja auch noch unterwegs.

Gute Fahrt

wünscht Dietmar

Hallo Dietmar,

ausser dem Startdatum am 1.6. und und dem Fährtermin am 6.7. in Helsinki ist bei mir so ziemlich alles offen, abgesehen von den Visabeschränkungen für Russland natürlich.
Ich habe zwar gewisse Vorstellungen von der ungefähren Route, lasse mich normalerweise aber einfach treiben und schaue was der Tag so bringt.
Komplett vorbereitete Reisen sind mir ein ..., mag ich eher nicht.
Mal sehen , vlt. trifft man ja wirklich den Einen oder Anderen aus dem Forum, für neue Kontakte bin ich immer offen.
Kontaktdaten gibt es per PN.

Gruss Steffen