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#1402694 - 10/13/19 07:25 PM
Via Claudia Augusta
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Via Claudia Augusta – Erfahrungen und TippsDa die Strecke keine ganz außergewöhnliche Wahl ist und schon an vielen Stellen darüber geschrieben wurde, möchte ich mich hier lieber auf Praktisches, Erfahrungen und Tipps konzentrieren, die hilfreich sein sollen für alle, die die Via Claudia als nächste Radreise in Betracht ziehen oder schon fleißig planen. Statt eines ausführlichen Berichts über jede hübsche Aussicht hier nur eine kleine Fotocollage von einigen Ecken: Fotocollage Zu großes Bild in Link gewandelt. Siehe auch HowTo: Bilder in Beiträge einfügen (Forum) oder Hinweise an die Beitragschreiber (Treffpunkt)Vorbereitung und Planung: - Zur ersten Orientierung bietet sich die offizielle Webseite der Via Claudia Augusta an.
- Dort gibt es auch eine Karte, die für die Planung hilfreich ist. Dass man bei den sehr unterschiedlichen Steigungen nicht jeden Tag die gleiche Kilometerzahl fahren möchte, wie es dort ausgerechnet wird, kann man bei der individuellen Planung ja berücksichtigen.
- Bei dieser Kartenfunktion kann man sich auf der rechten Seite auch die gpx-Route herunterladen. Wir hatten zur Wegfindung neben diesem gpx-Track den Radreiseführer von bikeline des Esterbauer-Verlags dabei. Diese Reihe spezifiziert ja praktischerweise auch z. B. zu Untergrundbeschaffenheit und Steigungen.
Unsere Voraussetzungen und Pläne:- Tourenräder mit Shimano- und Rohloff-Nabenschaltung, ohne E-Antrieb, aber mit Clickpedalen. Pro Person zwei Fahrradtaschen (etwa 13 Kilo pro Person), hinzu kamen noch Wasser und Essen.
- Das Wetter war Ende September bis in die ersten Oktobertage hinein nicht mehr sommerlich heiß, vielmehr schon etwas durchwachsen.
- Die Via Claudia Augusta (VCA) verläuft ja von Donauwörth bis Trient und teilt sich dort in zwei Arme: einen nach Verona und einen nach Venedig. Wir hatten uns für die Route nach Venedig entschieden und für uns war klar, dass wir zwischendurch auf gar keinen Fall Busshuttles oder Züge nehmen würden, denn wenn man sagt, dass man „mit dem Fahrrad über die Alpen fahren“ wird, lässt man sich ja wohl nicht mit einem Bus über die Pässe kutschieren.
- Wir hatten elf Fahrtage bis Venedig geplant, zwischendurch war ein freier Tag möglich. Da für den ersten Tag Augsburg als Übernachtungsstation noch zum Besichtigen interessant war, wir aber etwas mehr Kilometer fahren wollten als nur von Donauwörth, sind wir bereits in Höchstädt über den Donauradweg gestartet und ab Donauwörth auf den offiziellen Start der VCA abgebogen, um dann nach Venedig zu pedalieren. Soweit die Planung...
Realisierung und Erfahrungen:Letztlich sind wir tatsächlich von Höchstädt bis nach Venedig ans Mittelmeer geradelt! Bloß sind wir ab etwa Pieve Tesino/Primolano aus verschiedenen Gründen nicht mehr der VCA gefolgt, sondern haben uns Alternativen gesucht. Hier einige Erfahrungen und Hinweise der Strecke folgend: - Zu Beginn fanden wir die Tour unspektakulär, sowohl den Teil des Donauradwegs als auch die VCA. Der Weg vor Augsburg entlang des Lechs ist zwar nett, aber auch auf ihren fast 13 km wenig abwechslungsreich.
- Ab Augsburg fährt man zunächst sehr schön durch den Stadtwald. Um Königsbrunn wird man über die Hauptradroute geleitet, die sich zwar gut fahren lässt, aber auch kilometerweit neben der Umgehungsbundesstraße um die Stadt herum verläuft, was leider nicht sehr schön bzw. vielmehr abgasgeschwängert ist. Vielleicht ist es hier netter, durch den Ort zu radeln?
- Ab Schongau wird die Route landschaftlich endlich sehr schön.
- Der Fernpass lässt sich über den Radweg (Schotterstrecke) gut und angenehm autofrei fahren. Dies war wohl noch nicht immer so bzw. der Weg früher nur für Mountainbikes nutzbar. Mit unseren Tourenrädern war der Weg aber gar kein Problem und gut befahrbar, selbst im Regen.
- Im bikeline-Radreiseführer ist der Radweg zur sehr sehenswerten alten Zollstation Altfinstermünz noch als „in Planung“ angegeben. Mittlerweile existiert der hübsch am Inn verlaufende Weg.
- Die Straße von Martina nach Nauders auf den Reschenpass lässt sich sehr gut fahren. Hier einen Shuttle zu nehmen, ist natürlich möglich, aber nach unserer Erfahrung nach nicht unbedingt nötig. Über acht Kilometer und elf Kehren ist die Steigung kontinuierlich und nicht zu steil. Der Autoverkehr war bei unserer Fahrt sehr überschaubar: Wir wurden auf der Strecke nur von etwa einem Dutzend Fahrzeugen überholt (inklusive Postauto und dem Shuttlebus :)).
- Ab Nauders geht es entlang des langgezogenen Tals gen Süden. Wir hatten hier und an den nächsten Tagen nach Trient ab nachmittags immer kräftigen Gegenwind; wir hörten, dass dies häufig der Fall sei. Diese Eigenheit macht das Radeln auf dem ab dem Reschensee stets nett bergab führenden, hervorragend ausgebauten Radweg manchmal doch anstrengender als gedacht und ist bei einer Planung zu bedenken.
- Ab Italien wurde die Routenführung der VCA konfus: Karte, gpx-Track und tatsächliche Streckenmarkierungen wichen zunehmend häufig voneinander ab. Man muss sich stets etwas sortieren und spontan entscheiden, welcher Option man folgt: Ausschilderung, Karte oder GPS? Ob man dann letztlich auf der VCA fährt, bleibt etwas fraglich. Aber es ist ja auch nicht bekannt, wo genau die damalige römische Via Claudia verlaufen ist, daher hat man ja ohnehin etwas Spielraum. Zur Bestätigung, irgendwie richtig zu sein, freut man sich über die hin und wieder auftauchenden VCA-Infotafeln.
- Tipp: In Italien sind allgemein Radrouten selten durchgängig mit Schildern ausgewiesen, dafür aber mit Aufklebern an den Pfosten von Straßenschildern, dafür dann aber auch an jeder fraglichen Ecke. Die Aufkleber sehen z.B. so aus:
Ich habe leider noch nicht herausgefunden, welchem System die Farben und Formen folgen, aber es hilft, wenn man einfach aufmerksam verfolgt, welche Aufkleber einen auf der Route begleiten, dann liegt man bei der Verfolgung der Zeichen meist richtig, auch wenn man nicht weiß, welchem Radweg man gerade folgt. - Ab Italien verläuft die VCA zunächst über den Etschradweg. Dieser ist bis Meran ein hervorragender Bahntrassenradweg, zur Einfahrt in die Stadt begeistern die Serpentinen, auf denen man bergab saust. Hinter Meran fanden wir den Weg aber zunehmend langweilig, da er häufig schnurgerade zwischen Etsch, Bahntrasse und/oder Autobahn oder durch Apfelplantagen verläuft. Ein radelndes Ehepaar, das wir in Trient trafen und das eigentlich den Variante der VCA nach Verona fahren wollte, hatte keine Lust mehr auf weitere Tage auf dieser Strecke und nahm lieber den Zug. Vielleicht haben andere aber gute Erfahrungen mit diesem Streckenverlauf gen Verona gemacht?
- Zwischen Meran und Trient gibt es von dem Etschradweg aber auch sehr schöne Abzweige der VCA (laut Radreiseführer), etwa nach Kaltern und dem Kalterer See.
- Für den Weg gen Venedig wird von Trient nach Pergine Valsugana ein Streckenstück mit der Bahn vom Radreiseführer empfohlen. Dies kam für uns nicht in Frage (denn „wir fahren mit dem Fahrrad über die Alpen“), also sind wir der empfohlenen Ausweichroute gefolgt, die zwischendurch (Stichwort „konfuse Routenführung“) auch dann und wann mal über das Radwegenetz und/oder über die VCA ging und wir spontan entschieden, welche Option wir wählen. Wir müssen eingestehen: Die empfohlene Bahnstrecke macht hier wohl wirklich Sinn. Wir haben für 17 Kilometer etwa drei Stunden gebraucht, da rund 700 Höhenmeter zu bewältigen waren, und das auf häufig fies steilen Straßenstücken, die sich teilweise kaum bis nicht mehr mit Tourenrad und Gepäck bewältigen ließen. Das zehrt an den Kräften, die eigentlich noch für den späteren Pass gebraucht wurden.
- Hinter Levico Terme folgt die VCA aber zunächst einfach befahrbar dem schönen Radweg am Fluss Brenta. Auch an Stellen, an denen der Radreiseführer dies nicht auswies, lief eine mögliche Version der VCA über den Brentaradweg, jedenfalls tauchten zwischendurch mal wieder sporadisch Via Claudia-Infotafeln auf, wo laut Radreiseführer eigentlich keine VCA mehr sein sollte. Auf dem Bergstück nach Pieve Tesino in Bieno gab eine dieser Infotafeln u.a. mit diesen Infos halbwegs Aufschluss, weshalb die Wegeführung so konfus anmutet:
Link zur Landkarte
Fremdes Bild, dazu gehören auch Landkarten, entfernt. Fremde Texte und Bilder werden entfernt (Forum)
Weshalb sind wir nochmal nach Bieno auf den Passo Forcella hinaufgestrampelt, wenn die offizielle VCA-Radweg-Variante doch im Tal am Fluss Brena langführt?! - Ab dem Passo Forcella bei Pieve Tesino sind wir dann von der VCA abgewichen und kamen erst kurz vor dem Ziel wieder auf die VCA. Nicht nur, dass diese Routenvielfalt keinen klaren Weg ergab, auch war für den übernächsten Tag Starkregen vorhergesagt, der uns auf dem Praderadego-Pass (laut Radreiseführer „starke Anstiege und extremes Gefälle“, „nur mit einem Mountain- oder Trekkingbike und vor allem mit guten Bremsen zu bewältigen“) erwartet hätte, was in der Kombination wenig attraktiv erschien.
- Daher haben wir immerhin einen Tipp für eine schöne Alternativroute mit weniger Pässen als die VCA: Auch über den Brentaradweg bis zur schönen Stadt Bassano del Grappa und danach über die hübsch hügelig verlaufende Ciclovia Pedemontana Alpina (über Schilder und Aufkleber ausgewiesen, Verlauf über Nebenstraßen) mit dem sehenswerten kleinen Ort Asolo kommt man sehr gut in die hübsche Stadt Treviso.
- Ab Treviso führt die VCA laut gpx-Datei und Radreiseführer über unterschiedlich stark befahrene Straßen, während es eine sehr gut fahrbare und naturnahe Alternative mit dem Radweg am Fluss Sile gibt, für die wir uns entschieden und die sehr schön ist.
- Da bei unserer quasi Zieleinfahrt der Verlauf der VCA vor ihrem Endpunkt in Altino gesperrt war, kamen wir über Umwege zum Archäologischen Museum Altino. Das Ende des Wegs ist dort eher unspektakulär.
Wie weiter nach dem Zielpunkt der VCA? - Der Radreiseführer schlägt einen Weg über Mestre und den Damm nach Venedig vor. Wir entschieden uns für die Gegenrichtung um die Lagune herum über Jesolo zur Punta Sabbioni. Dort kann man das Rad auf dem Vaporetto für einen Euro zum Lido mitnehmen (aber nicht weiter in die Stadt, siehe unten).
- Möchte man in Venedig zentral übernachten, sollte man bei der Hotelsuche beachten, dass man in der Stadt keine Räder mitnehmen darf – weder fahrend noch schiebend (kostet laut Schild bis zu 100 Euro Strafe). Radeln ist vom Festland über Mestre kommend nur bis zum Bahnhof Santa Lucia über den Damm und weiter über den Ponte della Costituzione (dort über Stufen schiebend) und dann auf der Straße zum Tronchetto möglich, wo die Autofähre zum Lido fährt (von dieser hat man übrigens einen tollen, leicht erhöhten Blick auf die Stadt). Auf dem Lido wiederum darf man frei radeln. Zu dem Thema Fahrrad in Venedig siehe diese Seite der Stadt.
Mein Fazit:- Die Via Claudia Augusta bietet einen einfachen Weg, um über die Alpen zu radeln. Fernpass und Reschenpass waren gut machbar (sogar mit Erkältung!). Im Vergleich mit diesen Pässen gibt es auf der VCA drumherum kurze anstrengendere Steigungen.
- Faszinierend ist es, die landschaftlichen Veränderungen der Route zu erleben: von Hügeln, Bergen, verschiedenen Felsarten, Flüssen und Seen hin zu flachen Ebenen mit Feldern und dem Mittelmeer. Aber auch die kulturellen, sprachlichen und kulinarischen Veränderungen sind spannend.
- Wo die Römer schon Straßen bauten, verlaufen auch heute noch häufig zentrale Verkehrsadern. Daher gibt es leider viele Ecken des Radwegs, an denen man von Schnellstraßen, Autobahnen, Schienentrassen usw. umgeben ist. Wer naturnahe Ruhe sucht, wird auf der VCA weniger glücklich.
- Der Verlauf der römischen Via in Italien ist nicht klar. Was wir ab Trient aber seltsam fanden: Sind die Römer allen Ernstes (nicht mal ganz geradeaus) noch über drei Pässe geackert, wo man doch über verschiedene Täler kürzer nach Altino hätte reisen können?
- Wie auch immer: Es überwiegt letztlich die Faszination dafür, tatsächlich von der Donau in Süddeutschland über die Alpen bis zum Mittelmeer geradelt zu sein. Und nicht zu vergessen sind die vielen schönen Städte, durch die man kommt, die nicht alle wie Venedig touristische Hotspots mit Horden an Kreuzfahrttouristen sind. Daher: Es lohnt sich!
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Edited by Juergen (10/14/19 06:11 AM) |
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#1402695 - 10/13/19 07:37 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Anna Bohemia]
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Der VCA lohnt sich, aber Deine sehr informative Zusammenfassung zu lesen, lohnt sich auch - mindestens für die, die diesen Weg noch nicht gefahren sind. Wegbeschilderungen sind bei derartigen Wegen leider nicht immer verlässlich - das haben wir dieses Jahr auch beim Alpe Adria bemerken können. Den Weg als Track mit dem GPS-Gerät zu folgen, kann da recht entspannend sein. Der VCA folgt (zum Glück) nicht exakt dem Weg der Römer. Hier ein Beispiel, wie der Originalweg aussehen kann: Da hätte ich nicht fahren wollen, obwohl ich gerne einmal abseits der guten Straßen unterwegs bin . Danke für den Bericht!
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) |
Edited by Keine Ahnung (10/13/19 07:38 PM) |
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#1402699 - 10/14/19 04:43 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Anna Bohemia]
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Danke für die Zusammenfassung, die VCA steht auch noch auf unserer To-Do-Liste.
LG Andrea
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#1402741 - 10/14/19 05:26 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Keine Ahnung]
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Vielen Dank! Und klar, genau auf Römerpfaden wäre es mit dem Rad wohl schwierig. Auf der Abfahrt vom Fernpass gab es ja auch so eine Ecke, wo man angeblich alte Wagenspuren sieht.
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#1402743 - 10/14/19 05:31 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: tpol]
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Ja, ist echt nett und abwechslungsreich. Die Römer wussten damals schon, was gut ist.
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#1402889 - 10/16/19 12:19 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Keine Ahnung]
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Ich bin letzten Monat selbst ein Teilstück der Via Claudia Augusta geradelt, weil ich ans Mittelmeer wollte ( Bericht in Arbeit). Ich denke, ich kam dabei selbst an diesem abgebildeten Stück der alten Römerstraße vorbei, hatte es jedoch nicht fotografiert. Auffallend sind die Wagenspuren oder Spurrillen im Gestein. Das Straßennetz des Römischen Imperiums wurde mangels Alternativen bis 1800 genutzt, wenn ich die Infotexte auf den Tafeln noch richtig im Kopf habe.
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#1402954 - 10/16/19 07:11 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Anna Bohemia]
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Via Claudia Augusta – Erfahrungen und Tipps
[*] Der Verlauf der römischen Via in Italien ist nicht klar. Was wir ab Trient aber seltsam fanden: Sind die Römer allen Ernstes (nicht mal ganz geradeaus) noch über drei Pässe geackert, wo man doch über verschiedene Täler kürzer nach Altino hätte reisen können?
[/liste] Danke für den Bericht! Die Sache mit den unterschiedlichen Wegvarianten ist mir vor zwei Jahren auch aufgefallen. Man muss sich häufig entscheiden, und es lohnt wohl, sich vorher mit Landkarte schlau zu machen, weil man dann etliche eher langweilige Abschnitte vermeiden kann. Die Römer sind übrigens tatsächlich lieber über Pässe als durch Flusstäler gegangen, wo es eng, sumpfig und hochwassergefährdet war, so dass Straßen nur mit großem Aufwand angelegt werden konnte. Aber sie sind ja auch gelaufen und geritten, und nicht geradelt!
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#1402981 - 10/17/19 08:39 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Anna Bohemia]
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[*] Der Fernpass lässt sich über den Radweg (Schotterstrecke) gut und angenehm autofrei fahren. Dies war wohl noch nicht immer so bzw. der Weg früher nur für Mountainbikes nutzbar. Mit unseren Tourenrädern war der Weg aber gar kein Problem und gut befahrbar, selbst im Regen.
Da haben wir wesentlich andere Erfahrungen gemacht. Schon am unteren Einstieg des genannten Radweges war der schlicht unfahrbar. Die anfängliche Steigung schätzungsweise 8-10% und tiefer, lockerer Schotter/Kies! Es war nicht abzusehen wie lang dieser Untergrund sich noch hinzieht. (Stand 07/2019) Ohne fettes, leicht beladenes Mountenbike wäre das nicht zu machen gewesen. [Dies auch die Aussage anderer Reiseradler die ich unterwegs traf.] Entnervt und enttäuscht von diesem mis...t Teil (der doch auch noch beworben wird!:( )weiter zur Fernpassstraße. Die lässt sich entspannt und locker (auch mit einem Liegedreirad) hinauf kurbeln. Auch mitten in der Woche. Das liegt wahrscheinlich auch daran, das zu Beginn ein großes, unübersehbares Schild die KfZ Fahrer auf die Radfahrer aufmerksam macht. Einzig der doch starke KfZ Verkehr und die damit verbundene Lautstärke nervt etwas. Sehr früh (wenn 7:30Uhr noch als „früh“ bezeichnet werden kann) waren wir auf der Abfahrt so ziemlich ohne Motorisierten Verkehr unterwegs, einfach herrlich, die Abfahrt auf freier und aalglatter Wegstrecke (Auch das mitten in der Woche)! Unterwegs zu Fernpass und in der Nähe der Bundesstraße noch einmal den so genannten „Radweg“ begutachtet. Unsäglich so etwas als „Radfernweg“ zu bezeichnen bzw. gar zu bewerben! Ansonsten ist der beworbene VCA wirklich eine tolle Radfernstrecke und sehr schön zu fahren! VG
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#1402986 - 10/17/19 09:00 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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Hi,
wir sind mit Zeltgepäck samt Kocher, eher schwerbepackt die Schotterstrecke am Fernpass mit normalen Reiserad, also kein MTB hochgefahren. Es war schwer, ging jedoch, also alles relativ, wie so oft im Leben. Sehr schwer waren für mich die unteren hundert Meter mit groben Schotter. Hat man die hinter sich, wird der Schotter feiner und somit leichter fahrbar.
Auf die Autostrasse würde ich nicht ausweichen.
Gruß Jochen
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Edited by jochenfranke (10/17/19 09:11 AM) |
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#1402988 - 10/17/19 09:03 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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[/zitat]Antwort auf: Anna Bohemia
[*] Der Fernpass lässt sich über den Radweg (Schotterstrecke) gut und angenehm autofrei fahren. Dies war wohl noch nicht immer so bzw. der Weg früher nur für Mountainbikes nutzbar. Mit unseren Tourenrädern war der Weg aber gar kein Problem und gut befahrbar, selbst im Regen.
Da haben wir wesentlich andere Erfahrungen gemacht.[zitat] Wir haben den Radweg diesen Juni genau wie Anna erlebt. Mit dem ungefederten Reiserad gut befahrbar. Wir hatten dazu noch bestes Wetter und für uns war diese Strecke mit der schönste Teil der Via Claudia (allerdings sind wir nur nach Verona und nicht nach Venedig gefahren). Auf der Passhöhe pausierten wir kurz mit Blick auf die Bundesstraße und hätten nicht auf diese wechseln wollen. Wir waren allerdings nicht sonderlich früh unterwegs. Gruß Lena
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Edited by lenaemmi (10/17/19 09:05 AM) |
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#1403000 - 10/17/19 12:10 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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... Das liegt wahrscheinlich auch daran, das zu Beginn ein großes, unübersehbares Schild die KfZ Fahrer auf die Radfahrer aufmerksam macht. Einzig der doch starke KfZ Verkehr und die damit verbundene Lautstärke nervt etwas. Sehr früh (wenn 7:30Uhr noch als „früh“ bezeichnet werden kann) waren wir auf der Abfahrt so ziemlich ohne Motorisierten Verkehr unterwegs, einfach herrlich, die Abfahrt auf freier und aalglatter Wegstrecke (Auch das mitten in der Woche)! Unterwegs zu Fernpass und in der Nähe der Bundesstraße noch einmal den so genannten „Radweg“ begutachtet. Unsäglich so etwas als „Radfernweg“ zu bezeichnen bzw. gar zu bewerben!
Ansonsten ist der beworbene VCA wirklich eine tolle Radfernstrecke und sehr schön zu fahren!
VG ähnliche Erfahrungen habe ich an dieser Stelle dieses Jahr ebenfalls gemacht. Im August bin ich ebenfalls Teile des VIA gefahren. An der besagten Stelle unterhalb des Fernpasses wollte ich von der Bundesstrasse auf den "Original-Radweg" an einem PKW-Parkplatz abbiegen. Diese Stelle hatte ich wohl verpennt. Ehe ich mich versah war ich über die Hauptstrasse am Zugspitzblick und kurz danach am Fernpass Rastplatz. Mit moderater Steigung und wenig Autoverkehr war das überhaupt kein Problem. Bergab ging es ebenfalls ohne Probleme über die Bundesstrasse. Erst am Camping Fernsteinsee bin ich wieder auf die VIA gewechselt. Auf jeden Fall habe ich die Grob-Kies- und Schiebestrecken nicht vermisst Gruß Rolf
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Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages | |
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#1403021 - 10/17/19 05:11 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Wuppi]
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Hallo, hier Bilder von der Schotterstrecke. Schieben musste ich nicht, obwohl ich damals im Jahr 2015 schon über Ü50 war und alles andere als ein Modellathlet bin. Hier das Bild mit Blick auf dem Pass kurz nach dem Abzweig beim Parkplatz der zur Schotterstrecke führt. auf dem Weg nach oben... Blick zurück auf die Schotterstrecke samt Zugspitze... Hier die Wagenspuren der Römer bei der Abfahrt... und was ist die Moral von der Geschicht? Der Fernpass ist schön. Egal auf welcher Strecke,soll jeder fahren wie er mag. Beide Strecken sind zu radeln, und wer beides nicht möchte, für den steht der Bus zur Verfügung. Gruß, Jochen.
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#1403023 - 10/17/19 05:13 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: jochenfranke]
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Danke für die Bilder. Jetzt kann ich mir nach all den Jahren mit unterschiedlichsten Berichten mal vorstellen, wie es dort aussieht. Ich persönlich würde um solche Wegbeschaffenheiten eine weitestmögliche Umfahrung anstreben....
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1403028 - 10/17/19 05:40 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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Ohne fettes, leicht beladenes Mountenbike wäre das nicht zu machen gewesen. Das halte ich für ein fettes Gerücht. Wir sind die Strecke zu dritt gefahren, normal bepackt, mit ganz normalen Reiserädern und ohne Probleme. Unsäglich so etwas als „Radfernweg“ zu bezeichnen bzw. gar zu bewerben! Unerhört - das ist Betrug am "Kunden" und grobe Täuschung. Dagegen sollte riguros vorgegangen und der "Titel" aberkannt und verboten werden .
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#1403033 - 10/17/19 06:31 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: albinkessel]
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Stimmt, das habe ich auch gelesen. Das ist der große Unterschied zwischen Römerstraßen (Ah, Sumpf! Nicht an Flüssen lang!) und geeigneten Radrouten (Hach, rollt das! Schön an Flüssen lang).
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#1403034 - 10/17/19 06:45 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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Das ist wirklich seltsam, denn unsere Erfahrung war hier komplett anders: Den Fernpass bin ich bei Regen und mit Erkältung (daher hin und wieder Stopp am Berg) gefahren, das war in Ordnung, nicht zu schottrig für die Tourenräder und entlang des Weißensees landschaftlich auch wunderschön. Hingegen hatten wir, oben an dem Aussichtspunkt angelangt, einen Blick auf die Straße mit wirklich dichtem Verkehr, auf der ich ungern gefahren wäre und das Gefühl hatte, mit dem Schotterweg die richtige Wahl getroffen zu haben. Vielleicht sieht das bei trockenem Wetter im Juli aber auch ganz anders aus als bei Regen im Herbst. Etwas Vorsicht erforderte eher die Abfahrt hinter dem Pass mit einigen Baumwurzeln, aber auch der Abschnitt ließ sich letztlich langsam und mit Aufmerksamkeit sicher fahren.
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#1403035 - 10/17/19 06:59 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Friedrich]
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Unsäglich so etwas als „Radfernweg“ zu bezeichnen bzw. gar zu bewerben! Unerhört - das ist Betrug am "Kunden" und grobe Täuschung. Dagegen sollte riguros vorgegangen und der "Titel" aberkannt und verboten werden . jetzt sei bloß mal froh, dass die VCA so wunderschön ist und zu den bekanntesten Radwegen zählt. Stell Dir mal vor, die weniger bekannten Radwege wären so überlaufen, ja wo magst denn dann noch hin War vor einigen Monaten auch mal wieder ein kleines Stück auf der VCA unterwegs (Lähn-Ehrwald) Bericht Was waren wir froh, als wir an der Loisach weiter gen Norden radelten
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Edited by Margit (10/17/19 07:02 PM) |
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#1403037 - 10/17/19 07:55 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Margit]
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Stell Dir mal vor, die weniger bekannten Radwege wären so überlaufen, ja wo magst denn dann noch hin Das will ich mir gar nicht vorstellen. Die Via Claudia Augusta fand ich überhaupt nicht überlaufen. Vermutlich lag das aber am Wetter (von Donauwörth bis zum Reschenpass hatten wir fast ohne Unterbrechung Regen). Um die weniger bekannten mache ich mir auch weniger Sorgen weil die für eine bestimmte Klientel zu wenig exotisch und spektakulär sind. Ob die steigende Anzahl an Elektrofahrrädern daran was ändert muß man abwarten.
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#1403048 - 10/18/19 08:56 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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Die Via Claudia lässt sich auch mit dem Lidgedreirad gut fahren: Mit dem Liegedreirad über die Alpen Hoffentlich komme ich mal dazu, den kompletten Film zu schneiden. Die runden Aufkleber oben, sind übrigens keine Radwegebeschilderung, sondern die Wegweiser der Radreiseveranstalter. Das rote E von Eurobike ist uns auf unserem Weg vom Gardasee nach Venedig öfter begegnet.
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#1403172 - 10/18/19 07:57 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Bulldog]
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Die Via Claudia lässt sich auch mit dem Lidgedreirad gut fahren: So schrieb ich es auch. Und auf ein „vernüftiges“ Portal einzustellen. Youtu…, Fratzenbuch u.d.gl. geht gar nicht.
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#1403735 - 10/23/19 10:58 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: jochenfranke]
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Die Befahrbarkeit von solchen Wegen hängt nunmal von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Wenn ich von meinem Trekkingrad ausgehe, ist dieser Schotter im trockenen Zustand und bergauf sicherlich fahrbar. Bergab, und dazu noch vielleicht bei Nässe, wird es natürlich wesentlich schwieriger - da würde ich, sofern vorhanden, natürlich dann schon auf die Straße ausweichen. Grundsätzlich habe ich aber keine Probleme damit, dass man solche Wege als Radfernwege ausweist. Ich meine - hallo - in den Alpen muss man eben mit sowas rechnen.
Die Bilder erinnern mich an den Tauernradweg, den ich im September gefahren bin. Am westlichen Ende des Weges bei Krimml, hinauf zu den Wasserfällen, wird man auch über groben Schotter geführt. Hinauf war das gerade noch vertretbar, zumal die Alternative die Hauptverkehrsstraße Richtung Gerlos gewesen wäre. Bergab war aber vollkommen klar, dass nur die Straße infrage kommt, bei der Bergabfahrt spielt der Verkehr ja dann kaum mehr eine Rolle.
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Edited by stefan1893 (10/23/19 11:00 AM) |
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#1405160 - 11/05/19 11:58 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: roll_b]
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Ohne fettes, leicht beladenes Mountenbike wäre das nicht zu machen gewesen. [Dies auch die Aussage anderer Reiseradler die ich unterwegs traf.]
...wir sind da sogar mit einem zum Tourer umgebauten, voll bepackten Renntandem hoch und runter gefahren. Bergab haben wir z.T. geschoben, weil die Felgen vom Bremsen heiß wurden. Garantiert nicht wegen der Wegbeschaffenheit. Und wir sind den Schotterweg am Fernpass im Regen hoch und runter und die Straße zum Reschenpass trocken hoch gefahren. In den Apfelplantagen runter in die Etsch-Ebene wurde es auch noch mal richtig steil, so dass wir z.T. wieder schoben. Aber ansonsten ist die VIA für die allermeisten fahrbar. Die Grenze der Fahrbarkeit ist hier im Kopf, nicht in der Physik.
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Edited by joeyyy (11/05/19 12:01 PM) |
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#1405753 - 11/10/19 08:06 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: joeyyy]
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Beim Radeln ist ganz viel Kopfsache. Ich denke, das ist auch ein grundlegendes Problem für viele Leute (warum sie es nicht machen) und etwas, das viel zu wenig beachtet wird.
Radeln kann einem insofern etwas Selbstvertrauen geben, weil man merkt, was man eigentlich alles kann und dass es oft gar nicht so schlimm ist, wie man gemeint hat. Kopfsache eben.
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#1406327 - 11/15/19 05:09 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Anna Bohemia]
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Ich bin im September von Füssen( das langweilige Stück davor, habe ich mir erspart) die Via Augusta nach Venedig gefahren. Es war für mich der erste Tag. Deswegen war die Auffahrt zum Fernpass ziemlich anstrengend. Ein mit 30kg Gepäck beladenes Rad durch Schotter berauf zu schieben, ist kein Zuckerschlecken. Für mich wäre die bessere Alternative gewesen: nach Bieberwier (nach dem langen Leermoostunnel) auf die Passstraße auszuweichen und die letzten km entspannt auf den Pass radeln. Die Straße ist auch breit genug. Ich bin den Paß runter gerauscht. Es haben mich nur drei Fahrzeuge überholt. Ab Nassereith wieder auf den Radweg. Die Durchfahrung von Imst fand ich merkwürdig. Zweimal bergrunter und wieder bergrauf. Komische Streckenführung. Nur, das die Radtouristen ja nach Imst reinfahren. Bäh. Ich hatte ab Martina bis weit nach dem Reschensee starken Dauerregen. War leider sehr kalt. 3 Grad. Kurz vor dem Schneefall. Bis nach Meran macht der Radweg gute Laune. Er macht Spaß. Ab Meran bis kurz vor Bozen langweilig, das Highlight sind die nahenden Dolomiten, je näher man Bozen kommt, desto geiler die Dolomiten. Erst Latemar, dann Rosengarten und zum Schluss der Schlern. Auch von Bozen nach Trient gibt es immer wieder tolle Ausblicke. Man z.B. kurz die Brentagruppe sehen. Bis Trient war alles ok. Auch noch alles ordentlich beschildert. Mitten in Trient, habe ich keine Via-Augustahinweise mehr vorgefunden. Auch ich wollte nicht mit dem Zug nach Pergesine. Bei der Touriinfo fragte ich nach der Wegeführung. So was unhöfliches. Reiseradler sind dort nicht willkommen. Dabei weis die gute Dame nicht, ob ich mal als normaler Tourist, ihre Stadt anschauen möchte. schöne Orte besuche ich gerne später mal, ohne Rad. Wenn ich mehr Zeit habe. Ich bin immer Richtung Vendig folgend hoch gefahren, um dann festzustellen, das die letzten zwei km für Radler verboten ist Hätte ich es nur ignoriert. Ich bin die Hälfte, was ich rauf geradelt bin wieder runter um dann über das doppelte an Höhenmeter wieder hoch zu fahren. Und das in der größten Mittagshitze Ab Pergesine bin ich größtenteils den Brenta-Radweg gefolgt(war auch ziemlich einfach) Sehr schöne Wegführung. Auch hier macht es Laune und Spaß zu fahren. Die via Augusta kurvte irgendwo im Osten furch die Berge. Ab Bassano war die Ausschilderung nicht nur spärlich, sie fehlte eigentlich komplett. Da aber das Ziel Venedig war, bin ich auf regionalen Radwegen nach Mestre gefahren. Die Auffahrt zur Punta Liberta zu finden, war nicht ganz einfach(da immer noch nur mit Karte unterwegs bin) In Venedig angekommen, darf man nur in zwei Richtungen: zum Bahnhof und zur Fähre. Zur Punta Sabbioni zahlt man ca. 18 €. Man muss auf dem Lido umsteigen und ca 500m westwärts fahren um dann in einen Wasserbus(Linie 14) nach Punta Sabbioni. Von dort bin ich dem Radweg München Venedig gefolgt. Auch mit einem eigen Logo. München-Venedig Wie in Italien nicht anderers zu erwarten, erweist sich die Suche nach den Weg, ohne Track relativ intensiv. Zum Via Augusta. Ich war Mitte September unterwegs und außer, zwischen Reschensee und Bozen, weitgehend allein unterwegs. Ich möchte ihn nicht im Hochsommer fahren, zuviel Gedränge. Besonders im Etschtal zwischen Reschensee und Bozen. Auffallend war, daß ich nur zwei "echte" Radreisende getroffen habe, und die waren auch in andere Richtungen unterwegs. Fazit: Gerne wieder, aber nicht im Sommer Nochwas zur Touristeninformation: Auch für Venedig habe ich nach gefragt(von zu Hause per mail) Die ersten zwei Fragen wurden noch knapp beantwortet, der Rest der Fragen wurde ignoriert und auf Nachfragen keine Reaktion. Tolle Touribetreung. Wenn ich bei mir auf der Arbeit mit Kunden und Lieferanten so umgehe, kann ich den Hut nehmen.....
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Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum.... | |
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#1406332 - 11/15/19 05:43 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: mille1]
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Tolle Touribetreung. Wenn ich bei mir auf der Arbeit mit Kunden und Lieferanten so umgehe, kann ich den Hut nehmen..... Naja, aber du bist wahrscheinlich auch nicht zuständig für eine 6-7stellige Anzahl von Kunden, die dir das Leben zuhause zur Hölle machen und auf die du gleichwohl nicht verzichten kannst.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1406339 - 11/15/19 06:29 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: iassu]
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Aber auf Anstand und Höflichkeit kann ich nicht verzichten. Auf missmutige Mitarbeiter sehr wohl.
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#1406359 - 11/15/19 09:57 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: mille1]
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Ich gehe nicht davon aus, daß du mit der venezianischen Touristeninformation in irgendeinem Vertragsverhältnis stehst oder die mit dir. Ein Anspruch auf jegliche Art der Leistung besteht also nicht. Das ist schonmal der entscheidende Unterschied. Was die bringen, ist reine Gefälligkeit. Angenehm im Prinzip, aber freiwillig. Wenn die warum auch immer an ihre Grenzen kommen, muß das der nicht zahlende Konsument schlicht hinnehmen, fertig.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Edited by iassu (11/15/19 09:58 PM) |
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Off-topic
#1406379 - 11/16/19 10:39 AM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: iassu]
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Ob Sinn oder Unsinn einer Touristeninformation darin besteht, Touristen abzuschrecken, ist sicherlich diskussionswürdig, ich würde aber darum bitten, das woanders zu debatieren. In diesem Faden geht es um die Via Claudia Augusta. Merci. Gruß Nat
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#1406603 - 11/18/19 03:15 PM
Re: Via Claudia Augusta
[Re: Anna Bohemia]
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[*] Der Verlauf der römischen Via in Italien ist nicht klar. Was wir ab Trient aber seltsam fanden: Sind die Römer allen Ernstes (nicht mal ganz geradeaus) noch über drei Pässe geackert, wo man doch über verschiedene Täler kürzer nach Altino hätte reisen können?
Die Römer verfügten über ein Straßennetz, das kontinuierlich ausgebaut wurde. Antworten hast schon selbst gegeben, z.B. weil es einen Abzweig auch ohne Pässe nach Verona und letztlich nach Venedig gibt oder dass nicht jede historische Route der Historie entspricht. Nach Norden wurde übrigens auch nur ca. 200 Jahre später die Brennerroute gebaut. Warum nicht gleich so, ist doch niedriger? - Reschenpass diente der besseren Erschließung nach Westen (die Räter im Engadin). Brenner hat ein paar schwierige Klusen. Auch ist nicht jede Bergroute Niemandsland, sondern erschließt evtl. schon bestehende Siedlungen, die davor nur über Saumwege erreichbar waren. Erschließung heißt Geschäfte machen, Machtausbau, Steuereintrag - das konnten die Römer auch gut. Einen direkten Durchstich von Trento nach Altino kann ich auch nicht erkennen. Straßen wird man dort bauen, wo man auf die geringsten Hindernisse stösst - je nach den handwerklichen Fähigkeiten der jeweiligen Zeit betrachtet. Damals konnte man vielfach Talrouten noch nicht freisprengen, sodass manche Pässe mit Schluchten erst viel später gebaut werden konnten, wie wir sie heute vorfinden. Andererseits konnten die Römer bereits sumpfige oder moorige Gebiete mit Bohlen gekonnt überbrücken. Manchmal sind drei Pässe einfacher zu meistern als einer - baulich, aber auch für die Fuhrwerke oder für dich als Radlerin. Ich bin mal quer rüber von Rovereto über den Passo Pian delle Fugazzo nach Schio (u.a. aktuell auch in einem neuem Beitrag auf meiner Homepage), das wäre nach Streckenlänge auch konkurrenzfähig zur Valsugana-Route. Ich bezweifle aber, dass du da weniger geflucht hättest. Probleme mit Fels kennen wir auch heute noch, man denke an Tunnelbau, unterschiedliche Gesteine, unbekannte Wasserkanäle, abrutschende Trassen usw. (S21 auch ein Beispiel). Einfach geradeaus geht selten. Heuer wurde sogar die Brennerautobahn für kurz gesperrt, die Bahnlinie für länger, zahlreiche "harmlose" Straßen auf der Alpensüdseite sind prekär und Orte abgeschnitten. Auch wenn du unerwartet einfach über die Alpen gekommen sein solltest, sind die Berge damit noch lange nicht gezähmt. Die Natur ist und bleibt der Herrscher der Welten. Das wird immer wieder vergessen, weil wir glauben, ein paar Motoren und Hightech oder gar einem Radweg über die Alpen schaffen wir das schon spielerisch. Das ist ein Grundirrtum, dem auch heute noch trotz Wissensgesellschaft aufsitzen. Der Respekt gegenüber der Natur geht verloren, auch durch Überromantisierung. Manche glauben sogar, man könne über Naturphänomene demokratisch abstimmen.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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