Re: Reiseradfähige Federgabel

Posted by: MajaM

Re: Reiseradfähige Federgabel - 11/20/13 11:33 AM

In Antwort auf: hawiro
Das, was ich bisher von RST gesehen habe, war billigster Baumarkt-Schrott. Dagegen sind selbst Mittelklasse-Suntour-Gabeln schon eine bis mehrere Klassen besser, von den aktuellen höherwertigen Suntour-Gabeln oder gar RockShox, BOS, Fox, DT Swiss, Magura, ... mal ganz abgesehen. Das als "Beweis" dafür herzunehmen, dass Federgabeln generell Schrott sind, ist ungefähr so stichhaltig wie Falks ständiges Herumreiten auf der Shimano-Nabe, die ihm mal kaputtgegangen ist.

Meines Wissens war/ist RST so ziemlich der einzige Hersteller von bezahlbaren Federgabeln für 28"-Trekkingräder. Alles andere ist eigentlich nur für Sport gedacht - was man schon am Fehlen von Befestigungspunkten für Licht und Schutzblechen sieht.

In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: MajaM
Von einem Fall sollte ich sogar noch ein Bild haben. Bei Kolleginnen mit im Alltag gefahrenen Federgabeln sind die Dinger bald entweder fest

Auch hier: kann gut sein, dass das einfach an besch...eidener Qualität lag. Oder an mangelnder Wartung, wobei die sich bei guten Gabeln absolut im Rahmen hält. MTB-Gabeln halten den ständigen Dreckbewurf heutzutage auch problemlos aus,

Ich gehe davon aus, dass die durchschnittliche MTB-Sport-Gabel viel viel weniger auszuhalten hat als eine Gabel am Reiserad. Der Sportler ist eher leicht und hat kein nennenswertes Gepäck dabei. Der Sportler putzt mehr als er fährt und vermeidet Regenwetter. Der Reiseradler hingegen fährt auch bei Dauerregen und daheim im Winter bei gesalzenen Straßen - wo das Sport-MTB eingemottet in der Garage steht. Auch die Betriebsstunden sind beim Reiserad schlicht viel höher.

In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: MajaM
oder die Führungen ausgeschlagen oder/und im Bereich der Ausfallenden wüst korrodiert.

Was genau beweist das in Bezug auf Federgabeln allgemein? Korrosion kommt auch bei Starrgabeln vor, wenn sie schlecht gepulvert oder lackiert sind.

Ausgeschlagene Führungen sind an einer Starrgabel schlicht unmöglich. Korrosion ist bei einer Feder-Gabel aus hoch magnesiumhaltier Alu-Legierung viel leichter möglich als bei einer Stahlgabel.

In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: MajaM
Einer Kollegin war gar nicht aufgefallen, dass ihre Federgabel im Alltags-MTB festgerottet war. Das macht recht deutlich, wie "wichtig" sowas ist.

Das beweist höchstens, wie (un-)sensibel deine Kollegin ist.

Das solltest Du meiner Kollegin mal ins Gesicht sagen schmunzel

Ich bin gerade mal deren Mountainbike Probe gefahren (das ist das abgelegte Cube ihres Ehemannes, ca. 5-6 Jahre alt, immer vom Händler gepflegt und die Gabel von diesem jetzt auf die Kollegin eingestellt). Das Ding hat auf holprigem Straßenbelag oder Parkweg nichts merkliches zum "Komfort" beigetragen. Bei überfahrenem, schlecht abgesenkten Borsdstein nutzt es was. Verbaut ist eine Manitou Axel. Schutzblech hat der Händler mit Schellen und Kabelbindern befestigen müssen - na super. Der Scheinwerferhalter ist auch losgerappelt.

In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: MajaM
Fette Reifen sind in guter Qualität erhältlich - warum sollte man sich Kosten, Mehrgewicht und Ärger mit einer Federgabel antun - wenn man nicht MTB-Sport betreibt?[ ... ]

Ganz einfach:
  • Weil selbst der fetteste Reifen nie den Federungskomfort selbst einer Gabel mit wenig Federweg erreichen kann.
  • Wenn der fette Reifen auch nur ein Minimum an Federwirkung haben soll, muss er so lasch aufgepumpt sein, dass der Rollwiderstand stark steigt und der Verschleiß wegen der Walkarbeit höher sein wird als nötig.
  • Weil der fette Reifen mehr wiegt und Du für den fetten Reifen eine breitere Felge brauchst, die wiederum mehr wiegt. Zusammen kann das durchaus mehr sein, als das Mehrgewicht der Federgabel gegenüber der Starrgabel.
  • Weil gescheite Federgabeln auch eine Dämpfung haben. Fette Reifen sind zwar flexibel, wenn man sie weich genug aufpumpt, aber hüpfen im Endeffekt herum wie ein Flummi, d.h. sie geben den Schlag letztlich doch an den Fahrer weiter.
  • Weil die fetten Reifen sich abnützen, Federgabeln aber bis auf die o.g. Verschleißteile nicht. Der Kostenvorteil wird sich also - je nach Fahrleistung - mehr oder weniger schnell ins Gegenteil verkehren.

Reifen brauche ich auch mit Federgabel - und auch schmale Reifen verschleißen. "Komfort" habe ich auf Touren in Europa auf meinem ungefederten Rad mit 40mm breiten Reifen nie vermißt.

Liebe Grüße
Maja