MKS Pedale: Klicken nach kurzer Zeit

Liebes Forum,

ich hatte bisher 2 Paare von MKS Pedalen, die ja grundsätzlich einen guten Ruf genießen.
1) MKS Sylvan Touring Prime (die Prime Version soll noch besser bearbeitete Lager haben)
2) MKS RMX

Beide haben nach vielleicht 100-200 km angefangen zu Klickern. Das recht hochfrequente Geräusch war jeweils identisch. Zunächst nur ein Pedal, dann irgendwann das nächste.
Das Klickern tritt vor allem beim Lastwechsel auf, also z.B. am oberen Totpunkt (Pedal auf 12 Uhr). Ich spüre kein Spiel und sie drehen sich ziemlich leichtgängig.

Kennt jemand dieses Phänomen?

Das erste Pedalpaar habe ich wegen der Geräusche reklamiert und das Geld zurückerhalten. Die RMX habe ich noch und würde sie auch gern wieder geräuschfrei kriegen, denn sie gefallen mir ausgezeichnet. Meint ihr, ich sollte die Lagerkonen etwas strammer anziehen, auch wenn ich kein Spiel spüre? Vorausgesetzt ich bekomme die Staubkappe ab...

Ich könnte mir denken, das Spiel wird noch spürbar werden. Ich habe die Episode MKS ad acta gelegt. 2x hatte ich in hochpreisige Pedale investiert, 2x bekamen die seidenweichst laufenden Achsen nach weniger als 1000 km deutliches Spiel. Brauche ich nicht.

Du bist dir auch sicher, dass es wirklich am Pedal liegt? Bei bestimmt zwei Drittel der mir bekannten Pedale mit Klickergeräuschen waren die Enden von Schnürsenkeln die Ursache.
Gruß
Uli

das mit den Schnürsenkeln ist mir auch schon mal passiert ;-)

Aber ja... ich bin mir sicher, dass es an den Pedalen liegt.

Jetzt gerade fahre ich die Shimano PD-T8000 (XT-Kombipedal) und die funktionieren top und absolut geräuschfrei. Aber ich würde eigentlich lieber wieder die MKS RMX fahren, wegen der doppelseitigen Plattform. Finde ich am Alltagsrad einfach komfortabler.

SPD bevorzuge ich am Randonneur und MTB.

Pedal demontieren, gut mit Fett füllen, Spielfrei einstellen. Bei der Gelegenheit auf GreaseGuard umrüsten.
Geht easy!

Ich gehe mal davon aus, dass ich die Staubkappe von den RMX abbekomme und werde mir das bei Gelegenheit mal ansehen.

Eine Schmiernippelschmierung fänd ich auch toll und finde es schade, dass es so etwas gar nicht mehr gibt. Aber wie konkret soll ich die "nachrüsten"? Bohren und mit Klebeband verschließen? Was ist mit den Spänen im Inneren?

ich vermute, dass komplett neue nachschmierbare Pedalen gemeint waren, wie z. B. die hier schon öfters erwähnten Juwelen von Suntour

Aber wär das nicht mal eine Herausforderung für die im Forum vertretenen doch recht versierten Bastler (und vor allem -innen ), ein Pedal per z.B. per Schmiernippel auf Grease Guard umzubauen ? Ich habs mal mit eher mäßigem Erfolg an einem Steuersatz probiert, aber Pedalen wären schon eher Profiliga.

Eine häufige Ursache für solche Geräusche ist natürlich auch, das einbauen ohne Fett auf dem Pedalgewinde. Und das Um-oder aufrüsten eines Schmienippels ist gar nicht so schwierig. Es gibt sie mit Gewinde zum einschrauben oder auch glatt zum einpressen. Einfach die Bohrung an geeigneter Stelle anbringen (natürlich gründlich Späne entfernen) und dann steht künftigen Nachschmierorgien nichts mehr im Wege....
Hartmut

Denke auch, dass das Klickern der Kugeln ist, die mit zu wenig Fett laufen.
MKS Pedalkappenschlüssel besorgen und genug Fett rein, dann sollte Ruhe sein. Ob der Aufwand lohnt, einen Schmiernippel einzubauen und eine Fettpresse vorzuhalten, sich lohnt, glaube ich nicht.

Ich möchte mein Suntourpedal nicht unnötig öffnen, aber ich glaube, dass das Anbringen eines Nippels keine ausreichende Lösung ist.

Das Fett wird IMHO über die hohle Achse direkt zu den Kugellaufflächen gepresst, um nach Durchwandern des Kugellagers bei entsprechendem Fettüberschuss am anderen Pedalende wieder auszutreten. Die Bohrungen müssten wahrscheinlich im gehärteten Bereich erfolgen und dürften innen keine Kanten aufweisen, in denen sich Dreck festsetzen könnte.

Natürlich würde sich solcher Aufwand nur bei einem neuen, hochwertigen Padal lohnen, das einen über ein paar Lebensabschnitte begleitet.

nach dem Abhebeln der Kunststoffkappe kam ich an das Innere. Klassischer Aufbau, Reihenfolge von außen:

10er Kontermutter
verdrehsichere Unterlegscheibe
äußerer Lagerkonus (SW14)
12 lose, winzige Kügelchen
äußerer Pedalkonus
innerer Pedalkonus
12 lose, winzige Kügelchen
innerer Lagerkonus inkl. "Dichtung".

Es war zwar recht wenig Fett drin, aber überall dort, wo es hingehört.

Die Dichtung auf der Innenseite ist ein schlechter Scherz. Sie liegt axial nicht an und hat radial fast einen mm Spalt... das könnte man nur mit viel gutem Willen als eine Spaltdichtung bezeichnen. Jedenfalls war an dieser Stelle schon nach der kurzen Fahrleistung Dreck eingedrungen. Also musste ich alles sauber machen, was ziemlich fummelig ist mit losen Kugeln. Dann wieder alles zusammengebaut, die 12 äußeren Kugeln nach außen, die inneren nach innen und das Ganze mit reichlich gutem Phil Wood Lagerfett.
Aber nun läuft die Achse rau. Selbst wenn ich es mit Lagerspiel einstelle merkt man einen ganz leichten, unregelmäßigen Widerstand. Und auch Geräusche. Die Oberflächengüte der Konen sahen im Übrigen auch nicht wirklich gut aus. Der auf der Achse war nicht glatter als der Rest der Achse.

Das andere, nicht verschlimmbesserte aber immer noch klickernde Pedal, dreht sich zwar sehr leicht, aber auch nicht wirklich smooth, wie ich es z.B. von unseren anderen Pedalen kenne.

Bin schwer enttäuscht von der japanischen Pedalschmiede. Auch wenn es ein recht günstiges Pedal war... für diese Qualität ist es immer noch zu teuer.

In der aktuellen Ausgabe 30 der Fahrradzukunft hat jemand ein Suntour Pedal demontiert. Geschmiert wird nur das innere Lager, was für mich ok ist, das dies auch viel mehr dem Wasser etc ausgesetzt ist.

Ein Schmierbohrung auf der Pedalkappe ist eigentlich eine gute Idee, da das aeussere Lger "mitgeflutet" wird - hat TA u.a. so gemacht. Problem ist nur, das die MKS Pedalkappen oft aus Kunststoff sind ... etwas fragil.

Am Simpelsten ist vielleicht aber wirklich, den Deckel vorsichtig und nicht zu gross anzubohren (die Fettwurst aus Fahrradfettpressen hat nur 1mm Durchmesser!) und die Bohrung mit einer kleinen Schraube zu verschliessen.

Mechanisch seriöser, aber aufwendiger ist es, nach voller Demontage (inkl. Käfig) und Reinigung in der Gehäusemitte zwischen den Lagern ein M6 Gewinde zu schneiden, in das frau einen passenden "Normschmiernippel" einsetzt. Dazu gehört natürlich auch, genau zu überlegen, wie das Ding platziert werden muss, damit es "erreichbar" und trotzdem nicht beim Treten im Weg ist. Nippel gibts dafür auch mit 45 / 90° Winkel. Habe ich zuletzt bei einem MKS UB-Lite so gemacht. Fahr das Ding jetzt an meinem Alltagsrad.

Bei der Demontage viel das Teildurch präzise Verarbeitung auf, wenn man MKS - Pedale nicht grad im kuhlen Fixie-Shop kauft, sind es mmn Pedale, die sich warten und reparieren lassen und dabei ein gute P-L-Verhältnis haben.

Den Grund, warum das WTB-Grease-Guard-System bei den Suntour-Pedalen so gut war, sehe ich darin, daß eben nur der Hohlraum in der Achse mit Grease "geflutet" wird und nicht der ganze Pedalhohlraum. Das ganze Pedal mit Fett zu füllen, nur damit die Lager auch was abkriegen, finde ich etwas naja.

Die Suntour-Pedal-Lager lassen sich am anderen Ende nicht wirklich öffnen. Du bezeichnest das geschmierte Lager als das "innere", das bezieht sich auf die Ansicht des ganzen Rads. In Bezug auf das Pedal selber ist das zu schmierende Lager das "äußere", denn es steckt außen im Pedalkörper. Das nur nebenbei.

Nachdem das Paar, das ich mir neulich gekauft hatte, logischerweise mit 0 km eben auch > 20 Jahre unbewegt rumgelegen ist, habe ich natürlich zuerst das Methusalemfett rausgedrückt. Die kleinen Lägerchen im Inneren hätte ich zu gerne auch neu gefettet, traue mich da aber nicht recht dran, denn die Mini-Lagerdichtringe sind aus Metall. Vielleicht gehe ich da mal mit der Heißluftpistole dran, damit die altrömische Fettpackung etwas erwärmt wird und sich wieder verteilt.

Laufen tun die Achsen unauffällig-prima, wie gewünscht. MKS, denen ja angedichtet wird, dazumal just eben diese Suntour-Pedale gebaut zu haben, ist bei mir jedenfalls auf einem der hinteren Listenplätze gelandet. da nehme ich erheblich überzeugter wie vom TO beschrieben diese Shimano XT-Pedale, die ich, vom nicht benutzten Clickmech befreit, einseitig nutze und für die fürn Apfel+Ei Ersatzlagerkartuschen zu beschaffen sind.

Andere Baustelle, aber vielleicht eine Inspiration: Beim (kilometermäßig) am wenigsten gefahrenen unserer sieben Räder (Sybilles Winterrad) klickerte kürzlich von einem Tag auf den anderen die Vorderrad-Nabe. Dabei handelt es sich um eine schon recht alte Shimano-Parallax. Als ich sie öffnete stellte ich fest, dass praktisch null Fett mehr drin war und auf jeder Seite eine Kugel gefehlt hat. Es waren aber keine Späne oder andere Kugel-Fragmente zu finden...

Umkehrschluss: Wahrscheinlich war schon von Haus aus auf jeder Seite eine Kugel zuwenig drin. Was bei ausreichender Fettung keinen Ärger macht - habe ich selbst schon bei älteren Wellgo-Pedalen praktiziert Seit ich in die besagte Nabe jeweils eine Kugel pro Seite dazugegeben habe und alles sauber gefettet ist läuft das Lager wie neu und klickerfrei.

Vielleicht kriegst das ja auf ähnliche Weise gebacken! Will heißen, Kugelzahl kontrollieren / anpassen und ordentlich Fett... Viel Erfolg

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Dem ist nicht so.

Auf diesem Bild siehst Du das Loch in der Achse, es liegt NEBEN dem Sitz des inneren, zu schmierenden Lager (das bei dieser Demontage im Pedalgehäuse geblieben ist.)
https://fahrradzukunft.de/30/pedal-mit-schmiernippel/#bild-1 . Das Fett fliesst also mitnichten "direkt" ins Lager.
Nach aussen, zum kleinen Normlager hin gibt es keinerlei Wellendichtringe o.ä., die den Fettfluss vorher aufhalten -> das ganze Suntourpedal wird innen (= der Raum zwischen Schse und Gehäuse) mit Fett gefüllt (genau wie auch bei anderen Pedalen mit Abschmiermöglichkeit). Wenn Du Deine mal (frisch gefettet) demontierst, siehst Du das auch.

Danke für den Hinweis, jetzt sehe ich das genauer.

sowas kriegte ich bisher nicht gefunden. Danke für den Link, das erklärt einiges.