Posted by: Mike55
Rückbau Gates CX auf Kette - 11/16/20 06:05 PM
Nach 4 Jahren und ca. 10.000 km habe ich mein Idworx Opinion heute aus der Werkstatt abgeholt, wo ich den Gates CX Riemen und die die beiden Ritzel gegen eine Kette und die Origanal Ritzel von Idworx habe tauschen lassen. Ein Traum, die ersten 40 km Fahrt zurück nach Hause, keine Knacken mehr, alles läuft irgendwie direkter und gefühlt bringe ich mehr Leistung auf den Antrieb. Kann eigentlich alles gar nicht sein, wenn man den Fahrradhändlern und der Werbung Glauben schenkt... Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein, auf jeden Fall werde ich die nächste Radtour außerhalb von Deutschland wesentlich beruhigter angehen, der Gedanke, das niemand mir bei einem Problem mit dem Riemen südlich der Alpen helfen kann, war auf meinen größeren Touren immer im Hinterkopf.
Gruß
Michael
Posted by: Friedrich
Re: Rückbau Gates CX auf Kette - 11/16/20 06:18 PM
... alles läuft irgendwie direkter und gefühlt bringe ich mehr Leistung auf den Antrieb. [...] Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein, ...
Ich glaube nicht daß du dir das einbildest. Nach etwa 1000 Km Gepäcktour mit einem zur Verfügung gestellten "Riemenrad" ist es mir genau so ergangen. Den Gedanken "Neuanschaffung mit Riemenantrieb" habe ich dann schnell verworfen und es definitiv nicht bereut.
Posted by: Anonymous
Re: Rückbau Gates CX auf Kette - 11/17/20 03:20 PM
Nach meinen Erfahrungen ist der Riemen zu stark gespannt. Und das macht sich vor allem negativ bemerkbar, wenn man gleichmäßig Strecke fährt und Kilometer frißt, dabei eine gute Trittfrequenz hat, also auch ordentlich Riemengeschwindigkeit, aber damit wenig zusätzlichen Riemenzug. Dann macht sich die Riemenspannung deutlich negativ bemerkbar. Wenn man voll reintritt dagegen überhaupt nicht. Kann man gut prüfen, wenn man mal Last auf die Kurbel bei gebremstem HR gibt und dann das untere Leertrum des Riemens testet: Es wird auch bei stark vorgespanntem Riemen fast locker. Aus lauter Angst vor diesem Effekt und dass der Riemen beim Einlauf in die hintere Riemenscheibe hochsteigt und es dann knallt, wird diese Vorspannung vorgegeben und bei der Speedhub noch zum diesem Gürtel den weiteren Hosenträger, genannt Snubber. Ein weiterer Grund liegt eventuell in einer Maschinenbauerregel beim Einsatz von (schnelllaufenden??) Riemen ohne Riemenspanner: Vorspannung immer so hoch, dass das Leertrum nie spannungslos wird. Also der maximale Riemenzug bei Volllast durch den Antrieb soll maximal die Vorspannung erreichen. Dann sieht das Zugtrum gerade 2 x Vorspannung und das Leertrum gerade 0. Aber selbst im höchsten Gang einer P1.18 läuft der Zahnriemen im Vergleich zu Industriemaschinen sehr langsam. Es gibt kein Riemenschlagen und -flattern.
Fazit: Riemen sollten sowieso keine Tretmonster und Schwerlaster fahren, sondern entweder fitte Leute, die aber mit niedrigem Systemgewicht rumfahren oder das Cityrad-Klientel, welches sowieso keine Kraft und keine Leistung schafft und außerdem keine Kilometer schruppt. Erstere nehmen die Riemenvorspannung zurück und werden sofort einen leichteren Lauf spüren. Bei zweiteren ist es unwichtig. Alle anderen (schwere Pedelecs, schwere Reiseräder, verschlammte MTBs, .... ) werden einfach nicht auf eine gute Lebensdauer kommen und eventuell noch die Schwergängigkeit bei Konstantfahrt durch die hohe Vorspannung akzeptieren müssen. Es bleibt nur der Vorteil der Ölfreiheit.
Posted by: Sabbati
Re: Rückbau Gates CX auf Kette - 11/17/20 05:37 PM
Ich kann die Kritik nicht bestätigen: Fahre jetzt seit 7km Gates CDX mit relativ geringer Riemenspannung im Alltag und als Tourenlaster (ca.2,5 TKM; Systemgewicht ca.130kg; berglastig). Wichtig ist,dass die Flucht auf den mm stimmt, sonst knackt es.
Kurzum: Ich habe viel Freude damit! Montieren und vergessen! Ich habe ihn zweimal mit etwas Spülwasser geputzt und sonst nüscht machen müssen. In entlegenen Gegenden habe ich einen Ersatzriemen dabei, wiegt 80g.
Ich fahre auch andere Räder (RR, MTB) und kann keine Schwergängigkeit durch den Riemen bemerken. (Die Videos zu dem Thema kenne ich.)
Ich würde mich wieder so entscheiden!
Aber natürlich macht man mit einer guten Kette keinen Fehler, das ganze Thema sollte keine Glaubensfrage werden, es geht schließlich ums biken!
Ride on, Karsten