Unsicherheit wegen Octalink

Ich habe eine Octalink-Kurbel (Kurbel FC-T4010, Lager BB-ES300) am Rad und bin nun etwas verunsichert bezüglich der Solidität der Montage. Zumal hier einige der Langstreckler vehement und vermutlich aus gutem Grund auf Vierkant schwören.
Ich habe die Kurbelschrauben richtig fest angezogen, mußte sie aber nach einigen zig Km schon zweimal deutlich nachziehen. Gibt sich das mit der Zeit? Spürbar bewegt hat sich die Kurbel auf der Achse noch nicht.
Ende des Monats geht es zweieinhalb Monate durch Frankreich und da möchte ich diesbezügliche Probleme ausschließen. Deshalb meine Frage: Sollte ich besser jetzt doch noch auch Vierkant umrüsten? Ist ja letztlich kein großes Ding.

HAL

Das kommt darauf an,

(Juristenwitz) - denn nachziehen musst du auch bei Vierkant und auch bei HT II und Anverwandten. Ist halt auch eine Frage, ob du "mit Gefühl" oder mit Drehmo angezogen hast. Mit Gefühl liege ich persönlich zu 90% daneben, zu wenig Drehmoment.
Da die Kurbelgarnitur kein teures Highend und vermutlich auch kein emotional vorbelastetes Teil ist, kannst du sicher ohne Probleme auf Vierkant gehen.

Mit Gefühl - aber richtig kräftig!
Mein nächster Werkzeugwunsch: Drehmos für große und kleine Drehmomente, ganz bestimmt.

HAL

Äh, nein. Nicht wenn alles so sitzt wie es sitzen soll. Nicht ohne Grund bekommt man eine Vierkantkurbel nur mit Abzieher wieder runter. Ebenso bei HT2, wenn der Arm auf der Welle geklemmt wird sollte er auch da bleiben. Man stellt höchstens das Lagerspiel ein.

Das hat aber nur damit zu tun, dass Vierkantwellen und -kurbeln einer seit langem eingeführten Norm (gut, eigentlich zwei) folgen, deren plötzliches Verschwinden kaum zu befürchten ist. Octalink ist dagegen die Extrawurst eines einzigen Herstellers, der nun nicht gerade für Kontinuität bei der Ersatzteillieferung bekannt ist.

Außerdem hoffe ich, dass Du zwei Kurbeln besitzt, oder bist Du einbeinig? Ich weiß nicht, wer den Stuss mit der einen Kurbel im Singular rausgehauen hat. Mit Scheffeln seiner Sau möchte ich ihn nicht vergleichen, den damit würde ich ihr schwer Unrecht tun. Nur das ständige Wiederholen muss echt nicht sein.

Die Notwendigkeit des Nachziehens sollte eigentlich nicht sein. Als sich dies bei mir einmal als nötig erwies, war die Vielzahnaufnahme der Kurbel defekt. Ich würde sicherheitshalber einmal beide Kurbelarme ausbauen und die Vielzahnaufnahmen überprüfen. Wenn es alles heil ist, nochmal mit Kraft aufziehen (35-50Nm sind das vorgeg. Anzugsmoment) und die Kurbelschrauben ggf. mit Schraubenkleber versehen.
Falls die Vielzahnaufnahme defekt ist - tauschen. Sonst wirst du da meiner Erfahrung nach nie Ruhe reinbringen.

VG, Philip

Auch zum Abziehen einer Octalink-Kurbel benötigt man einen Abzieher (der freundlicherweise meist gleich integriert ist). Noch nie, wirklich NIE, habe ich allerdings bei HT2 einen benützt oder auch nur gesehen.

Und selbstverständlich ist die Kurbel am für eine Person gebauten Rad im Singular. Ich hoffe allerdings, sie hat 2 Kurbelarme, passend zu den 2 Beinen des TE. Dieser wiederum hat keinen Grund eine vorhandene Kurbel wegen einer lockeren Schraube zu wechseln. Festziehen, gut is, weiterfahren!
(Wenn sie noch nicht vorhanden wäre hätte ich von Octalink abgeraten, wegen Aussterben der Spezies)

Kann es sein, dass die Kurbel am Anfang zu fest angezogen wurde und dass sich da was verzogen hat (oder zu locker, und dadurch radiales Spiel durch ausschlagen entstand)?

Selber hatte ich meist nur Vierkantkurbeln, aber da musste ich kaum nachziehen.


Beste Grüße und noch einen schönen Ostersonntag,
Franz

Als bekennender Zweibeiner bin ich Besitzer einer Kurbel, die zum Glück zwei Kurbelarme besitzt. Puuuuh ... noch mal Glück gehabt.

Ich habe bisher nur Vierkant gefahren und kenne von daher derartige Probleme nicht. Ich hätte für die anstehende Tour einfach das ungute Gefühl, dass die Octalink-Verbindung schleichend ausleiern könnte. Bin gerade noch mal 50 km gefahren und werde morgen nachsehen, ob die Kurbelschrauben wieder nachgezogen werden müssen. Wenn ja kommt Vierkant rauf, denn ums Rad möchte ich mir auf Tour nicht immer wieder Gedanken machen müssen.

Danke für Eure Antworten!

Frohe Ostern wünscht - HAL

Ich habe dazumal Octalink wieder verworfen, weil es mich befremdet hat, daß man die Kurbel bis zu einem bestimmten Grad befestigen kann, bei dem sie zunächst auch gefühlt richtig sitzt, daß dann aber eine Art Anschlag spürbar wurde, wie das Ende eines Gewindes oder Anstoß an eine Begrenzung und man nicht hätte noch fester anziehen können. Das war mir suspekt, weil ich befürchtete, daß sich hier nichts weiten darf, dann kriegt man das nicht mehr fest.

Als dann HT2 erfunden worden war, war ich sofort überzeugt, weil man eigentlich erst da von der technisch primitiven Quetschtechnik, die ja im Prinzip auf der guten alten Keilbefestigung basiert, abgekommen ist.