Posted by: gerold
Re: Reiseräder von der "Stange" - 10/28/12 08:27 PM
In Antwort auf: Martina
Irgendwie finde ich das schon witzig. Einerseits ist es anscheinend kein Problem für dich, längere Zeit an den Untenlenker eines Rennlenkers zu greifen, was durchaus einen halbwegs trainierten Rücken voraussetzt, andererseits schüttelt es dich bei dem Gedanken 5-6 Stunden mit nur einer Griffposition zu fahren.
Genau so ist es. Wenn ich bei "normalen" Bedingungen unterwegs bin wechsle ich so oft es geht die Griffposition - das ist ja der Vorteil eines Rennlenkers (wenn ich nicht daran denke fahre ich wie wohl fast alle trotzdem die meiste Zeit in der Bremsgriffhaltung insbesondere seit den 10-fach STI-Griffen die durch die Abflachung oben noch eine weitere Alternativposition bieten). Bei wirklich starkem Gegenwind hänge ich auch mal 30 Minuten am Unterlenker (das schafft mein Rücken dank 25000 km/Jahr, sehr bequem ist es aber trotzdem nicht).
Eigentlich ist es einfach : auf Straßen und guten Pisten Rennlenker (die können halt mit rennradähnlichem Gefährt am effizientesten befahren werden - siehe auch die dutzenden Langstreckenbewerbe die ich schon mitgefahren bin, da fahren 99 % der upright-Fahrer mit Rennlenker) - bei offroad-Touren Besenstiel mit Hörnchen (bei 80 km Piste in Sri Lanka oder auf Alpenüberquerung schätze ich die zusätzlichen ein-zwei Griffmöglichkeiten).
Mein Rat daher an Reiserad-"Einsteiger" : statt der eierlegenden Wollmichsau in der 3000 Euro-Klasse lieber zwei Räder vom Versender und von der Preisdifferenz die erste Reise (sie wird ja nicht gleich auf die Seidenstraße führen) finanzieren... Mit den gesammelten Erfahrungen kann dann irgendwann nach vielen Touren bei Bedarf noch immer das optimale Gefährt zusammengestellt - von der Stange wird es dann eh nicht mehr gekauft - werden.
Gruß Gerold