Posted by: Friso
Re: Germans Cycles, das wars - 07/06/12 08:13 AM
ich antworte mir mal selbst weil ich nicht genau weiß woran ich anknüpfen sollte:
Ich bekomme den Eindruck, dass der unmündige Bürger, bei dem "jedes 3. Verkaufsgespräch zum Erfolg geführt hat" für viele Händler immernoch als Standard angesehen wird, und solche die sich bewusst sind was sie wollen, als Qual angesehen werden.
Vielleicht liegt darin ja das Problem: Nicht (nur) die niedrigen Preisen, mit denen das "Internet" (was beinhaltet das überhaupt - auch da stecken z.T. lokale Händler hinter) lockt, sondern (auch) die steigende Mündigkeit der Bürger ist das "Problem". Man wird von Handwerkern, Autowerkstätten, Fahrradhändlern etc. über's Ohr gehauen. Das war schon immer so und wird auch voraussichtlich noch längere Zeit so bleiben. Es gibt mit Sicherheit viele Anbieter die dies nicht tun, jedoch ist es dennoch häufig die Erwartungshaltung des Kunden (warum? Aufgrund zahlreicher persöhnlicher negativer Erfahrungen - alleine in diesem Faden finden sich wieder einige Beispiele -). Also nutzt der verunsicherte Kunde die Möglichkeiten sich selbst zu informieren (Internet) und weiß dann ziemlich schnell welche Händler ihn über den Tisch ziehen und welche nicht.
Daher ist es Sache des Händlers, einzuschätzen was der Kunde genau von ihm will und dies dann auch zu liefern (Beratung, Ware, den letzten Anschubser zum "Brauch ich das wirklich? Gefühl", etc.).Wenn er dies nicht tut, gibts kein Geschäft. Gute Händler haben ein Gespür dafür. Sie können liefern, weshalb der Kunde zu ihnen kommt, und ohne initiale Kaufabsicht (und sei es nur das innerste Gefühl, etwas kaufen zu wollen) kommen die Kunden selten in's Geschäft. Der Händler muss sie nur dort abholen, wo der Kunde "festhängt" und schon macht er ein Geschäft. Dem Kunden also Geiz-Mentalität zu unterstellen, nur weil er sich falsch beraten oder sogar schlecht behandelt fühlt und darum bei dem Händler nichts kaufen wird, halte ich für ziemlich uneinsichtig. I.d.R. hat der Händler den Kunden einfach falsch verstanden.
Ich habe jetzt lediglich das Mündigwerden des Käufers beschrieben, und die Unfähigkeit einiger (vielleicht zuvor erfolgsverwöhnten) Händler, sich darauf einzustellen. Natürlich ist das Problem wesentlich komplexer. Von Marktsättigung in einigen Bereichen der Fahrradbranche bis hin zu Monopolstellungen von wenigen Komponentenherstellern und dem Preisdruck des Internets (Rose verkauft Shimanokomponenten zum Paul-Lange Einkaufspreise) etc. pp). Dennoch bin ich der Meinung, dass die Fahrradbranche lange Zeit einfach ziemlich leichtes Spiel hatte und nun wachgerüttelt wird.
Ich bekomme den Eindruck, dass der unmündige Bürger, bei dem "jedes 3. Verkaufsgespräch zum Erfolg geführt hat" für viele Händler immernoch als Standard angesehen wird, und solche die sich bewusst sind was sie wollen, als Qual angesehen werden.
Vielleicht liegt darin ja das Problem: Nicht (nur) die niedrigen Preisen, mit denen das "Internet" (was beinhaltet das überhaupt - auch da stecken z.T. lokale Händler hinter) lockt, sondern (auch) die steigende Mündigkeit der Bürger ist das "Problem". Man wird von Handwerkern, Autowerkstätten, Fahrradhändlern etc. über's Ohr gehauen. Das war schon immer so und wird auch voraussichtlich noch längere Zeit so bleiben. Es gibt mit Sicherheit viele Anbieter die dies nicht tun, jedoch ist es dennoch häufig die Erwartungshaltung des Kunden (warum? Aufgrund zahlreicher persöhnlicher negativer Erfahrungen - alleine in diesem Faden finden sich wieder einige Beispiele -). Also nutzt der verunsicherte Kunde die Möglichkeiten sich selbst zu informieren (Internet) und weiß dann ziemlich schnell welche Händler ihn über den Tisch ziehen und welche nicht.
Daher ist es Sache des Händlers, einzuschätzen was der Kunde genau von ihm will und dies dann auch zu liefern (Beratung, Ware, den letzten Anschubser zum "Brauch ich das wirklich? Gefühl", etc.).Wenn er dies nicht tut, gibts kein Geschäft. Gute Händler haben ein Gespür dafür. Sie können liefern, weshalb der Kunde zu ihnen kommt, und ohne initiale Kaufabsicht (und sei es nur das innerste Gefühl, etwas kaufen zu wollen) kommen die Kunden selten in's Geschäft. Der Händler muss sie nur dort abholen, wo der Kunde "festhängt" und schon macht er ein Geschäft. Dem Kunden also Geiz-Mentalität zu unterstellen, nur weil er sich falsch beraten oder sogar schlecht behandelt fühlt und darum bei dem Händler nichts kaufen wird, halte ich für ziemlich uneinsichtig. I.d.R. hat der Händler den Kunden einfach falsch verstanden.
Ich habe jetzt lediglich das Mündigwerden des Käufers beschrieben, und die Unfähigkeit einiger (vielleicht zuvor erfolgsverwöhnten) Händler, sich darauf einzustellen. Natürlich ist das Problem wesentlich komplexer. Von Marktsättigung in einigen Bereichen der Fahrradbranche bis hin zu Monopolstellungen von wenigen Komponentenherstellern und dem Preisdruck des Internets (Rose verkauft Shimanokomponenten zum Paul-Lange Einkaufspreise) etc. pp). Dennoch bin ich der Meinung, dass die Fahrradbranche lange Zeit einfach ziemlich leichtes Spiel hatte und nun wachgerüttelt wird.