Posted by: Flying Dutchman
Re: Germans Cycles, das wars - 07/04/12 12:55 PM
In Antwort auf: iassu
Woanders hingegen schon, siehe zB Leica. Dort ist man inzwischen vollkommen abgehoben von den Verhältnissen ernsthaft Fotografierender und macht sich funkelnd, mit "Blick aufs Wesentliche" und mit den grotesken Preisen geradezu kokettierend im Milieu der Schönen, Reichen, Berühmten und derjenigen, die sowas sein möchten, geltend. Zwar scheint es auch hier erstklassig zu sein, was man geboten kriegt, aber es fand eine eindeutige Entkoppelung von Preis und Leistung statt. (Das Weglassen des Leicapunktes und die Anbringung eines kratzfesten Gläschens vor dem kleinen Monitor kostet 500.- Aufpreis.) Ehemals unverwüstliches, ehrliches Handwerkszeug heute als Jetsetaccessoire im Verein mit ein bißchen Swarovski, einem Sportwägelchen in mattschwarz und einer Herméskrawatte - kann funktionieren. Befremdlich allemal. Weit weg von der Germansphilosphie? Sicher. Aber nicht von einem anderen Stern, wie mir scheint.
Das ist bei Leica aber eigentlich schon seit Anfang der 80er Jahre das letztens Jahrhunderts so, und damit wäre man ja auch beinahe Baden gegangen. Mit der M5 war man fast am Ende, die R3, die Ihnen der Ar... rettete musste man bei Minolta quasi zukaufen.
Die M-Leicas waren seit Mitte der 60er bis auf Spezialanwendungen eh kein "Handwerkszeug" mehr, die SLR Leicas nie wirklich up-to-date und konkurrenzfähig. Leica war schon ab Erscheinen der M6 Spielzeug für Edelamateure, Esoteriker und Siemenssternknipser.
Auch heute macht wohl einen Großteil der Einnahmen, die Lizenzgebühren von Panasonic aus.