Posted by: iassu
Re: Germans Cycles, das wars - 07/04/12 12:06 PM
Meine Beobachtungen sind diese:
Schon vor vielen Jahren war ich auf der Suche nach hochwertigen Rahmen. Bei Germans bekam ich recht bald den Eindruck, daß sie zwar ohne Frage klasse Ware anbieten, bei den Preisen aber einer gewissen Strategie zu huldigen schienen, die das Hochwertige durch sehr selbstbewußte Preise zu untermauern sucht. Solche Tendenzen findet man immer wieder. Und es funktioniert auch ein Stück weit: nicht jeder ist willens und in der Lage, ein so ausgeprägtes Produktstudium zu betreiben, daß er das Angebot wirklich beurteilen kann. Der hohe Preis suggeriert einem dann, daß das Teure auch hervorragend sein wird. Hier scheint dieses Konzept jedenfalls nicht aufgegangen zu sein.
Woanders hingegen schon, siehe zB Leica. Dort ist man inzwischen vollkommen abgehoben von den Verhältnissen ernsthaft Fotografierender und macht sich funkelnd, mit "Blick aufs Wesentliche" und mit den grotesken Preisen geradezu kokettierend im Milieu der Schönen, Reichen, Berühmten und derjenigen, die sowas sein möchten, geltend. Zwar scheint es auch hier erstklassig zu sein, was man geboten kriegt, aber es fand eine eindeutige Entkoppelung von Preis und Leistung statt. (Das Weglassen des Leicapunktes und die Anbringung eines kratzfesten Gläschens vor dem kleinen Monitor kostet 500.- Aufpreis.) Ehemals unverwüstliches, ehrliches Handwerkszeug heute als Jetsetaccessoire im Verein mit ein bißchen Swarovski, einem Sportwägelchen in mattschwarz und einer Herméskrawatte - kann funktionieren. Befremdlich allemal. Weit weg von der Germansphilosphie? Sicher. Aber nicht von einem anderen Stern, wie mir scheint.
Schon vor vielen Jahren war ich auf der Suche nach hochwertigen Rahmen. Bei Germans bekam ich recht bald den Eindruck, daß sie zwar ohne Frage klasse Ware anbieten, bei den Preisen aber einer gewissen Strategie zu huldigen schienen, die das Hochwertige durch sehr selbstbewußte Preise zu untermauern sucht. Solche Tendenzen findet man immer wieder. Und es funktioniert auch ein Stück weit: nicht jeder ist willens und in der Lage, ein so ausgeprägtes Produktstudium zu betreiben, daß er das Angebot wirklich beurteilen kann. Der hohe Preis suggeriert einem dann, daß das Teure auch hervorragend sein wird. Hier scheint dieses Konzept jedenfalls nicht aufgegangen zu sein.
Woanders hingegen schon, siehe zB Leica. Dort ist man inzwischen vollkommen abgehoben von den Verhältnissen ernsthaft Fotografierender und macht sich funkelnd, mit "Blick aufs Wesentliche" und mit den grotesken Preisen geradezu kokettierend im Milieu der Schönen, Reichen, Berühmten und derjenigen, die sowas sein möchten, geltend. Zwar scheint es auch hier erstklassig zu sein, was man geboten kriegt, aber es fand eine eindeutige Entkoppelung von Preis und Leistung statt. (Das Weglassen des Leicapunktes und die Anbringung eines kratzfesten Gläschens vor dem kleinen Monitor kostet 500.- Aufpreis.) Ehemals unverwüstliches, ehrliches Handwerkszeug heute als Jetsetaccessoire im Verein mit ein bißchen Swarovski, einem Sportwägelchen in mattschwarz und einer Herméskrawatte - kann funktionieren. Befremdlich allemal. Weit weg von der Germansphilosphie? Sicher. Aber nicht von einem anderen Stern, wie mir scheint.