Re: Ölverlust

Posted by: rohloff

Re: Ölverlust - 03/13/12 02:18 PM

Hallo an alle hier im Forum,
ich muss mich auch mal wieder melden.
Eine Umfrage, an der keine 100 Leute teilgenommen haben, hat bei rund 160000 Naben im Markt nicht wirklich eine Aussagekraft
Damit will ich das Problem nicht verkleinern, denn wir sind schließlich die, die das Problem auf unsere Kosten beseitigen.
Im Übrigen kennen wir keine Fahrradschaltung, die im Ölbad läuft und in allen Lebenslagen dicht ist. Da haben alle Hersteller mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Dichtungen, die keine wesentliche Reibung verursachen, können nicht in allen Lebenslagen dicht sein.
Die geringe Überdeckung der Dichtungen sind eine technische Gradwanderung, die Gott sei Dank in den allermeisten Fällen gut geht. Diese Gratwanderung verzeiht allerdings auch nicht den minimalsten Fehler. Und so gibt es natürlich auch Fehler ,die wir verursacht haben. Hier leiden wir inbesondere manchmal an nicht korrekten Überdeckungen von vom Hersteller eingebauten Lagerdichtungen. Diese können nur stichprobenhaft überprüft werden, da es sich bei der Prüfung um eine zerstörende Prüfung handelt.
Die meisten Probleme entstehen aber durch falschen Umgang mit dem Produkt. So lesen die wenigsten Leute im Handbuch die Reiseseite mit unseren Hinweisen zu Transport. Oder es wird undefiniert Öl nachgefüllt oder beim Ölwechsel ohne Spühlöl gearbeitet oder Öl nicht richtig abgesaugt. Dann ist der Ölstand zu hoch und das Getriebe ölt sicher.
Trotzdem werden bei uns egal wie alt das Getriebe ist, Ölprobleme auf unsere Kosten erledigt. Dabei bearbeiten wir Naben mit Scheibenbremsen immer und sofort. Naben ohne Scheibenbremsen in den Monaten November bis März, da es sich hier nur um ein Schönheitsproblem handelt. Wer ohne Scheibenbremse das Problem in der Saison behoben haben möchte, muss dieses dann aber bezahlen. Diese Regel haben wir eingeführt, damit in der Saison für Leute, die wegen einem wirklichen Problem nicht Fahren können, ein schnellster Service möglich ist.Wenn das Problem oder andere Probleme so groß wären, wie es die Umfrage suggeriert oder manche Diskussionen hier im Forum als Eindruck hinterlassen, würde es uns heute nicht mehr geben oder wir könnten es uns nicht leisten, über die zwei Jahre Gewärleistung hinaus, so gut wie jedes Problem auf Kulanz zu erledigen, oder bei Problemen unterwegs auf der Welt auch noch die Expresskosten zu übernehmen.
Zum Ölverlust findet sich in unserem Buch „ Rohloff Geschichten“ folgender Beitrag. In diesem Buch befinden sich unter Anderem auch zu allen vorkommenden Problemen, die eine Rohloffnabe so erwischen kann, ein entsprechender Beitrag.Leute, die sich überlegen für viel Geld eine Rohloffnabe zu erwerben und sich von Forenbeiträgen verunsichert fühlen, sollten unsere Servicegeschichten lesen.

„Die sind doch nicht ganz Dicht,
in der Nabe oder auch im Kopf bei Rohloff“, wird sich der eine oder andere SPEEDHUB Besitzer  schon gedacht  haben. Aber Dichtungen (die Speedhub hat 8 davon), die keine Reibung verursachen sollen, können nicht in allen Lebenslagen dicht sein. Da dies bei Rohloff bewusst ist gibt es einen vorgeschriebenen Ölwechsel, dessen Hauptaufgabe ist zu einen bestimmten Zeitpunkt das Öl wieder auf Normalstand zu bringen. Über 1 Jahr oder 5000 Km kommt die Nabe problemlos ohne freies Öl aus. Das an der Schnittstelle notwendige Öl haftet über die oben angegebene Zeit an den Schmierstellen. Ein sofortiger Service, Abbruch einer Reise oder sonstige Befürchtungen sind überflüssig. Zu unseren Service müssen eigentlich nur die Naben, welche mit Scheibenbremsen fahren und auf der Scheibenseite ölen. Hier besteht die Gefahr das die Bremse einölen kann. In diesen Fällen sollte die Nabe sofort eingesendet werden.
 Was sollte beachtet werden: Geschlossene Gebilde wie die Nabe geraten durch Hitze im Auto oder beim Autotransport über Berge oder beim Fliegen unter Druck. Wenn beim Druckablassen die Nabe auf der Seite liegt wird sie danach wahrscheinlich auf dieser Seite ölen. Diese sowie die meisten Ölverluste geben sich meistens nach einigen Monaten von selbst. Insbesondere Ölverluste nach einen Ölwechsel zeigen das möglicherweise zuviel dünnes Restöl in der Nabe verblieben war und jetzt ein zu hoher Ölstand zum überlaufen führte, auch das Problem gibt sich von allein und deshalb soll auch nie Öl nachgefüllt werden, sondern immer nur im angebenden Intervall ein vollständiger Ölwechsel durchgeführt werden.
 Einige Tropfen Öl aus der Achse bzw. ein öliger Schnellspanner sind dagegen der Normalzustand, da die Überdruckdichtung in der Achse bei der normalen Bergüberquerung mit dem Fahrrad üblicherweise hier Druck ausgleicht . Bei diesen Vorgang können immer ein paar  Tropfen Öl verloren gehen.
 Häufigere Ölwechsel sind denen zu empfehlen, die Naben entgegen unseren Empfehlungen mit den Dampfstrahler oder harten Wasserstrahl bearbeiten sowie denen die Flüsse durchqueren oder aus anderem Grunde die Nabe ins Wasser tauchen. Insbesondere wenn es draußen heiß ist und die aufgewärmte Nabe in eisige Wasser taucht entsteht in der Nabe ein Unterdruck und Wasser wird förmlich eingesaugt. Fährt nun die Nabe längere Zeit mit dem Wasser Öl Gemisch so fangen die Kunststoffteile des Getriebes in inneren an Aufzuquellen und das notwendige Getriebespiel geht verloren. Gleiches kann passieren bei Nutzung von anderen Ölen oder Ölzusätzen. In diesen Fall muss eine teure Reparatur erfolgen, die, passiert das Problem den Kunden erstmalig, bisher meist kulant behandelt wurde.
 Zu berichten ist noch von Herrn F. aus S. der wöchentlich seine Nabe an den Rohloff Service wegen Ölverlustes sendete. Hier wurde jedes Mal ein Sandkörnchen auf der Dichtlippe des Simmerrings gefunden. Nach langen Gesprächen mit Herrn F. kam heraus das Herr F. täglich 4 Stunden Rad fährt und danach 5 Stunden seiner eigentlichen Passion, dem Putzen, frönte.
 Die Simmerringe bearbeitete er um einen neuwertigen Zustand zu erreichen mit Ohrenstäbchen und Pfeifenreiniger. Dabei drückte er den äußerlich anhaftenden Dreck unter
die Staublippe und ein ,Sandkörnchen fand seinen Weg unter die Dichtlippe. Wir mussten Herr F. dieses exzessive Putzen untersagen und haben bis heute, nach 7 Jahren, nicht wieder von Herrn F.s Nabe gehört.
Jetzt könnte der eine oder andere meinen: „Ich bin doch keine Umweltsau und verteile  Mineralöle in der Landschaft.“ Diesen Umweltschützern sei empfohlen ihren Kettenschmierstoff umzustellen auf das biologisch abbaubare „Oil of Rohloff“, Rund 80 Millionen Radfahrer allein in Deutschland bringen ca. 40 Tonnen Mineralöle pro Jahr über das schmieren der Kette in die Landschaft. Da kann eine leicht und selten ölende SPEEDHUB nicht mithalten.

Sollte irgendjemand zu egal welchem Problem Fragen haben, so ist der schnellste Weg eine
richtige Antwort zu bekommen, eine Nachfrage unter service@rohloff.de oder ein Anruf bei uns.

Barbara Rohloff