Re: Radreisen, nur was für wohlhabende Menschen?!

Posted by: irg

Re: Radreisen, nur was für wohlhabende Menschen?! - 01/03/12 09:35 AM

Hallo!

In Antwort auf:
"Obwohl der letzte Satz viel Wahrheit enthält würde ich es nicht ganz so sehen. Die unbequeme Wahrheit ist: Man muss es einfach nur machen! Warum man es dann doch nicht tut ist schlicht und ergreifend Bequemlichkeit. Bequemlichkeit die eigene Vollversicherungs-Komfortzone zu verlassen und etwas zu riskieren.

Es ist natürlich legitim die Kosten-Nutzen Rechnung zu machen und zu dem Schluß zu kommen, daß der Preis zu hoch ist - aber dann bitte auch nicht beklagen. Daß es geht zeigen viele Beispiele sogenannter "Dropouts", darunter auch Familien mit Kindern. Allerdings weniger im deutschen Sprachraum (aber auch da). Es ist ja auch so, daß man sich in Deutschland eigentlich nur über (das vorhandensein von) Erwerbstätigkeit definiert, und da auch nur über das was auch formal schwarz auf weiß belegbar ist. Hat man für seine (Aus-)Bildung bezahlt und ein Stück Papier dafür gekriegt ist gut."

Natürlich ist ziemlich viel möglich, keine Frage. Und natürlich reden sich viele auf "Unmöglichkeiten", die so keine sind, aus. Die andere Seite der Medaille ist aber auch da: Der, der seine kleinen Kinder verlässt, hat sie verlassen und seine Verantwortung ihnen gegenüber nicht wahrgenommen. Was in meinem Fall zB. heißen würde, dass ich meine Jüngste, eine ausgesprochen sensible 9-Jährige verraten würde, und noch schlimmer, ihre ältere behinderte Schwester. Die würde damit nicht gut umgehen können.
Dann gäbe es ja noch die Möglichkeit, die Kinder mit zu nehmen. Dabei lernen die Kinder viel Praktisches fürs Leben -und eben Vieles, das sie für ihr eigenständiges Leben brauchen werden, nicht. Da geht es bei Weitem nicht nur um schulischen Lernstoff. Was dabei herauskommen kann zeigt zB. Sabine(?) Kuegler, das "Dschungelkind". Ob diese Variante so uneingeschränkt zu empfehlen ist, ist für mich sehr fraglich.

Was ich mir sehr gut vorstellen kann, wäre eine Auszeit von, sagen wir, einem Jahr oder so mit Kindern, allerdings nur, wenn diese Art des Lebens auch für die Kinder passt. Auch das ist ganz und gar nicht gesagt.

Und jetzt wirds noch einmal komplizierter:
Wenn jemand einfach nicht in den angefangenen Schienen, also dem bürgerlichen Leben mit oder ohne Familie leben KANN, dann wird er/sie einfach aussteigen müssen und notfalls dabei auch die Kinder zurücklassen müssen. Das steht dann über jeder Standard-Moral. Aber als Ausrede lasse ich das nicht gelten.

lg! georg