Re: Radreisen, nur was für wohlhabende Menschen?!

Posted by: mstuedel

Re: Radreisen, nur was für wohlhabende Menschen?! - 01/02/12 09:13 PM

Das sehe ich auch so: Der wahre Luxus in meiner Lebenslage (mittleres Alter, eigene Familie, durchschnittlich bezahlter Job) ist nicht so sehr die Ausrüstung (diese Kosten sind kein Problem, schon gar nicht, wenn Rad und Kleidung/ Ausrüstung auch im Alltag gebraucht werden) als vielmehr die Zeit für grosse Radtouren.
Dies einerseits, weil es nicht in allen Jobs einfach ist, sich eine Auszeit zu nehmen, und andererseits wegen der Fixkosten, welche Erspartes ziemlich schnell auffressen würden (Krankenkasse, Hypothek, Versicherungen,...)

In jüngeren Jahren waren Fernradtouren viel "billiger", ganz einfach weil's mehr Zeit und weniger Fixkosten gab. Nun back' ich halt etwas kleinere Brötchen, solange ich eine Familie (mit-)ernähren muss. Nach der Pensionierung und wenn die Kinder ausgeflogen sind, fahr' ich die Fixkosten wieder runter und Zeit hab' ich dann auch wieder mehr. Bis dahin gilt die Devise, sich an kleineren Touren mit der Familie zu erfreuen und gesund bleiben!

Natürlich könnte man das auch anders machen und radikal mit gängigen Konventionen brechen. Es gibt auch gute Beispiele von solchen Fernradlern im Mittleren Alter (ich denke da an Claude Marthaler oder Ernst Christen)

In der Breite sind Fernradtouren aber in der Tat etwas für Studenten, Pensionäre und andere "Wohlhabende", nicht unbedingt an Geld, aber an Zeit!