Reifen passt nicht auf Felge

Moin, ich habe ein altes Junkermann Renn-Rad gekauft und will jetzt neue Reifen aufziehen. Ich habe versucht, alte 28 Zoll Marathons aufzuziehen, Drahtversion. Aber die Felge ist viel zu groß. Ich bekomme den Reifen überhaupt nicht drüber gezogen. Dann habe ich versucht, 28 Zoll Racing Ralph, Faltversion, aufzuziehen. Ebenfalls Fehlanzeige. Die Felge ist viel zu groß.

Es ist eine alte Weinmann Felge, made in belgium. Es sind Zahlen eingraviert: 27 x 1 1/4. Sie hat einen Durchmesser von gut 79 cm, mit dem Zollstock gemessen.

Muss ich da ganz andere Reifen kaufen? Wenn ja, welche? Die alten Reifen sind völlig zerbröselt, kann ich nicht mehr nehmen.

Gruß

Jörg.

Wikipedalia Reifengrößen

Ja, da machen die metrischen Angaben durchaus Sinn.
Du brauchst nen 630er statt üblich 622 (28").

Immer herrlich, der schöne Zollsalat, oder auch: kein standard.
Was du hast, ist 27 zoll, und das sind grössere(!) Felgen als 28 zoll, so auf die schnelle glaub'ich 630mm.

Viel glück beim Reifensuchen!
Benno

28 Zoll sind 622 mm. 27 Zoll sind 630 mm. Insofern klar zu klein. 630 mm-Reifen sollte aber jeder Fahrradladen da haben. Gibt nicht viel Auswahl für dieses obsolete Maß, daher das nehmen, was gerade da ist

...

Dennoch Danke für die Infos!

Ich habe letzte Woche einen Reifen 28 x 1 1/2 gewechselt. Rate mal was der nicht war

Hollandrad 635mm ?

Volle Punktzahl.

Bei den alten Reifengrößen in Schreibweisen wie "drölfzich mal zwo elf siebenundreissigstel Zoll" muß man sich einfach bißchen lockermachen und sich von der in allen Bereichen der Technik ansonsten zutreffenden sklavischen Umrechnung 1" = 25,4 mm ein wenig lösen bei diesen Bezeichnungen ist man ohne genaue Tabelle oft verloren - 27" größer als 28"... ähm und jetzt 29", das ist nein, nicht kleiner, sondern - ganz logisch - größer als 28"

lG Matthias

PS.: Altmodische 27", das ist schön. Taugt für elegante, schlanke und schnelle Randonneusen wie mein unverbastelter Oldtimer von 1986, mein Bridgestone T-700 - daß in der Größe keine Spikes existieren, ist verschmerzbar

Ich weiß Mir war ja klar was da raufkommt, und hatte hier in Berlin auch schnell Ersatz.

Größer? Gleichgroß.

Das muss man einfach auswendig lernen. So wie deutsche Rechtschreibung und unregelmäßige Verben

Wie kommt man denn auf die Idee Reifen und Felgen mit unterschiedlichen Größenangaben kombinieren zu wollen? Wenn bei alten Rädern auf der Felge 27 x 1 1/4 stand, dann hatte das auch auf dem Reifen zu stehen.

Um es mit Loriot zu sagen: Jadoch!

Für mich gab es bisher nur große Räder, mittlere Räder und kleine Räder. Dass die auch alle nochmal groß, mittel und klein sein können, hat mich jetzt halt kalt erwischt. Ich kaufte ein Fahrrad mit großen Rädern für meinen Sohn als Stadtrad, schmiss die alten Schlappen runter und versuchte, gute 28er Marathons aufzuziehen. Das Rad ist halt jetzt groß-groß, ich hatte es groß-mittel erwartet, weil ich nicht wusste, dass es groß-groß gibt. Den Rest kennt Ihr. Ich habe jetzt auch groß-große Reifen gekauft und werde sie aufziehen.

Ach, was red' ich denn...

Schwamm drüber.

Nur stand auf den Felgen seinerzeit in der vor-Aufkleber-Zeit in der Regel nichts – und mit den verquasten Zöllen kam auch vor vierzig Jahren kaum einer klar.

Och Falk, ist doch ganz lustig mit den Zöllern. Mit älteren Engländern kann man herrlichen small talk über die Kompliziertheit des metrischen System führen Und die entsprechenden "metrischen" Angaben aus der vor-ETRTO-Zeit waren 650B, 700C etc. Weiß noch jemand was 27 x 1 1/4 inches in Metrisch war?

Nach fahrradmonteur.de dürfte die metrische Dimension 28..32 – 630 hinkommen, mit dazugesetzten Zollzeichen als Schlauchreifengröße 25 – 630. Das aber nur sehr theoretisch, ich hatte damit nie was zu tun.
Die französischen Maße, die so schön rund aussehen, gab es eigentlich immer nur für dünne 622er. Sie sind, da sie wie die Zolldimensionen den Laufkreisdurchmesser betreffen, für die Zuordnung zu den Felgen ebenso nutzlos.
In den Siebzigern und Achtzigern sind mir wirklich nie Felgen mit Beschriftung untergekommen.

Du nimmst das einfach viel zu ernst
Bezeichnungen wie 700C oder 28 x 1,75 sind ein nettes Kuriosum der Technikgeschichte, die nichts mit metrisch oder zöllig, sondern mit der Methode der Messung zu tun haben.

Aber es verwirrt - und zwar maßlos. Hatten wir hier im Forum ja auch nicht erst einmal.
Wenn ich z.B. einen Reifen raussuche, dann will ich schlicht eine Vorstellung haben, wie breit der ist. Ob nun 1,75" oder 1,25" - ich kann mit beidem nix anfangen. Ich denke nicht in Zoll - vielleicht geht es anderen ja andes, aber mit gängigen mm hab ich schon genug zu tun.

Noch schlimmer ist, das z. B. ein 16 Zoll Reifen/Felge zwei unterschiedliche Durchmesser haben kann ( 305 oder 349). Das mit dem Zoll macht wirklich keinen Sinn.

Ist doch bei 26" auch so (klassisch MTB und Triathlongröße). Zölle vergessen und ETRTO nehmen.

Wenn es denn sio einfach wäre.
571, 559, 584 und 590 mm werfe ich in den 26 zölligen Ring des Wahnsinns.

Nur hat man 584 erst unlängst zu »siebenundzwanzigeinhalb Zoll« aufgedonnert.

Wobei 571 mm eigentlich korrekt wäre, wenn man sich an 622 für 28" und 520 für 24" eicht. Das ist der Mittelwert.

622 mm entspricht mit einem Reifen von 1,75" Dicke etwa 28" Gesamtdurchmesser
---> 51 mm weniger sind 2" weniger = 26"
---> nochmal 51 mm weniger sind igs. 4" weniger = 24" (immer mit Reifen)

Das war m.E. auch das ursprüngliche 26"-Maß. @Falk: Waren das auch die DDR-26"-Reifen?

Woher die 559 plötzlich kamen, weiß ich nicht.

Der Abstand Felgenschulter zu Felgenschulter dürfte 559 mm betragen.

Missverständnis. Ich weiß nicht, warum dieses Maß plötzlich eingeführt wurde, obwohl ja eigentlich 571 mm da "korrekte" 26"-Maß gewesen wäre. Kann sein, dass das ein altes Maß vom Cruiser ist. Die ersten MTBs waren ja ein Hybrid aus Cruiser (dicke Reifen) und Renn- bzw. Cyclocrossrad (bergtaugliche Gangschaltung).

Bei den alten englischen bzw. niederländischen Tourenrädern war 635mm 28" und 590mm 26" um noch weiter zur Verwirrung beizutragen.

Na so plötzlich nun auch nicht, denn auf deine andere Frage zu antworten, die Ost-26" hatten schon immer 559.

Aber die DDR-Diamant Räder hatten oft(immer?)metrische (französische) Tretlager und Steuersätze. Hat sich aber irgendwie nicht durchgesetzt

Metrischer Steuersätze ja, siehe DDR-Fahrradwiki, aber die Rahmen mit Tretlagergewinde waren auch immer normal BSA.

Nö!
Es gab auch 584mm und 571mm

Wie im Westen auch. Das Victoria meines Vaters hatte 584er Felgen, das Rad meiner Oma hatte 571er Felgen. Sie hatte Breitreifen drauf, mein Vater schmalere Sportreifen. Es gab meist nur eine Reifenbreite pro Felgenmaß zu kaufen. Die größere Auswahl an Reifenbreiten kam mMn. erst ab den 1970ern für die 622er Felgen und dann etwas später für die 559er Felgen auf.

So ab 1988 standen immer mal wieder DDR-Bürger im Laden, die Ersatzteile für metrische Gewinde gesucht haben. Das waren aber meistens Rennteile. Vielleicht wurden die ja aus Frankreich bezogen?