IQ Fly mit Gleichstrom riecht verschmort

Hallo zusammen,

zu meinem LED-Scheinwerfer "LUMOTEC IQ Fly senso plus" (174QSNDI) habe ich eine Frage, bei der mir hoffentlich die Elektronik-Experten hier weiterhelfen können. Ich hatte den Scheinwerfer an einen Akkupack mit 4x Eneloop AA-Akkuzellen angeschlossen (Ziel war die korrekte Ausrichtung des Scheinwerfers ohne Zuhilfenahme des Nabendynamos, nicht der Dauerbetrieb mit Gleichstrom). Nach ca. 10 Sekunden kam plötzlich ein verschmorter Geruch aus dem unteren Gehäuseteil, dessen Ursache ich gerne kennen würde.

Licht und Standlicht funktionieren auch weiterhin ganz normal und im Gehäuseinneren sind rein optisch keine Auffälligkeiten zu erkennen (wie man den IQ Fly zerstörungsfrei öffnet, ist mir bekannt). Wo also kommt der Geruch her? Hat es den Überspannungsschutz (Zener-Diode) erwischt? Wie kann ich das ggf. messen, ohne vorher an dem Teil rumzulöten? Bin diesbezüglich Laie, aber immerhin mit einem Multimeter ausgestattet. Mit dem habe ich die Spannung des Akkupacks ermittelt: direkt nach dem Aufladen waren es konstant 5,62 Volt.

Grüße, Bernd

Hallo Bernd,

der Überspannungsschutz darf es nicht sein, der spricht erst oberhalb 7V an.

Wenn alles noch funktioniert würde ich es ignorieren.

Viele Grüße von
Jens.

Hallo Jens,

danke für Deine Einschätzung. Hältst Du die oben beschriebene Vorgehensweise denn grundsätzlich für unkritisch? Der IQ Fly war von mir nämlich erstmal nur als Test gedacht, da er mein günstigster LED-Scheinwerfer und sowieso gerade an keinem Rad montiert ist. In den anderen Fällen würde ich wesentlich mehr Geld "verbraten", wenn bei der Scheinwerferausrichtung mit Hilfe des Akkupacks irgendwas kaputtgeht (SON Edelux II, IQ Cyo Sport).

Grüße, Bernd

Bumm schreibt vor, dass die Scheinwerfer nicht über 7,2 V Gleichspannung abbekommen sollen. Der Eyc läuft übrigens nur an Wechselspannung, da geht gar nichts mit Akku.

Wieso willst du eigentlich einen Dynamoscheinwerfer mit Akku betreiben? Warum nimmst du nicht gleich die Akkuvariante? Den Cyo und Eyc gibts jeweils auch als Akkuleuchte.

Hallo Christian,

wie ich eingangs schrieb, geht es mir nicht um den Dauerbetrieb mit Gleichstrom, sondern um eine Hilfe bei der Ausrichtung des Scheinwerfers. Siehe die Anleitung von B+M (PDF-Dateilink). Ich besitze keinen B+M "Lichtchecker" und der genannte Akkupack ist sowieso vorhanden.

Grüße, Bernd

Na wenn es schlecht gerochen hat, dann hast du erstens Strom aus einer unsauberen Quelle verwendet und zweitens konnte er durch ein Leck entweichen (Kriechstrom)

Ne, wie Jens schon geschrieben hat: Wenn alles funktioniert, ignorier es einfach. Vll. hat sich bei der Produktion ein kleines Drähtchen verirrt, das erstmal wegbrennen musste.

Gruß, Uwe

Hallo Bernd,

ich hätte Dein Vorhaben eigentlich für unkritisch gehalten, der Geruch wundert mich daher. Bin aber nicht der Experte für normales Dynamolicht, weiss aber dass viele der Forumslader-Anwender mit 7.2V Gleichspannung ihr Licht betreiben... und dann muss unter 6V auf jeden Fall gehen.

Viele Grüße von
Jens.

Sorry, hatte ich überlesen.

Also ich stell die Lampe im Betrieb ein und zwar so, dass ich maximal weit sehen kann, ohne jemanden zu blenden. Ansonsten kannst du auch diese Formel nutzen und die Entfernung zum hellsten Punkt auf der Straße ermitteln.
Diese Rechnerei ist doch obsolet, wenn die Kiste hinten schwer beladen ist, dann kommt das Licht auch wieder etwas hoch.
Aber jeder wie er es will.

Ansonsten würde ich das Standlicht einfach ausnutzen. Mein Cyo ist im Stand hell genug um solche Einstellungen vorzunehmen.

Es sollte eigentlich funktionieren, auch mit 6V bzw. eigentlich nur 4,8 V (wenn du Eneloops genutzt hast). Wenn alles noch funktioniert, dann gut. Falls das Licht in der nächsten Zeit am Dynamo kaputt gehen sollte, dann Kulanz. (Muss ja keiner Wissen, dass du das an einer Batterie hattest, die dazu noch in den Spezifikationen lag).

6V ist schon richtig, volle Eneloops landen bei 1,5V, im Betrieb fällt die Spannung auf etwa 1V, so dass 1,2V als Nennspannung angegeben werden.

Mache ich seit Jahren genauso, meiner Meinung nach ist das auch nur so einigermaßen praxisgerecht. Warum dann trotzdem das Vorhaben der anleitungsgemäßen Ausrichtung? Da muss ich ein wenig ausholen:

Mir wird zumindest im Stadtverkehr regelmäßig von entgegenkommenden Autofahrern signalisiert, dass sie sich von mir geblendet fühlen - unabhängig davon, mit welchem meiner Räder (und damit Scheinwerfer) ich unterwegs bin. Ich halte das zwar grundsätzlich für systembedingt, da kleine Fahrradscheinwerfer nunmal eine größere Blendwirkung als große Autoscheinwerfer entfalten können (hierzu der Artikel "Üble Blender" in der "Fahrradzukunft" Nr. 14). Dennoch möchte ich die anleitungsgemäße Ausrichtungsprozedur einmal durchführen, um eine objektive Vergleichsbasis für meine bisherige Ausrichtung "on the road" zu haben. Ich will einfach wissen, ob es eine nennenswerte Abweichung gibt, ggf. in welcher Größenordnung und in welcher Richtung (nach oben oder unten).

Grüße, Bernd

Achso, jetzt versteh ich es.

Und wenn du die Formel für die Höhe auf die Entfernung umrechnest?
Da müsste doch 10m raus kommen? Soll heißen in 10 m Entfernung ist die hellste Stelle des Scheinwerfers (was ich ganz schön kurz finde).

Hallo Bernd,

die StVZO schreibt vor, daß der Scheinwerfer mindestens so sehr nach unten geneigt wird, daß der Lichtkegel in 5 m Abstand nur halb so hoch liegt, wie am Lichtaustritt aus dem Scheinwerfer. Ich mache das so, daß ich das Fahrrad eben in 5 m Abstand zu einer Mauer (Tiefgarage wegen Dunkelheit) aufstelle und mit dem Standlicht die Mitte des Lichtkegels vom Boden aus messe. Die Mitte des Scheinwerfers lässt sich dann ebenso einfach ermitteln und ich kann dann den Scheinwerfer ggfs. korrigieren. Für 5 m reicht das Standlicht heutiger Scheinwerfer locker aus (selbst beim Philipps, der sonst ein eher schlechtes Standlicht hat). Da braucht es keine extra Stromquelle.

Hallo Bernd,
vielleicht ist nur der Maschinist gestorben

Ich hatte den gleichen Fall mit einem dieser Bumm 30-Lux Dingens die serienmäßig bei vielen Neurädern von ZEG montiert sind (keine Ahnung wie der Scheinwerfer im Detail genau heißt). Am Netzteil stieg der Strom auf über 1.7A und das Teil fing zu stinken an und wurde heiß - bei nur 6.5V. Da habe ich ganz schön gestaunt. Gut möglich, daß dabei der Längstransistor der Stromreglers durch den fehlenden Blindwiderstand an der Ladespule eine abbekommen hat, denn normalerweise liefert der Dynamo ja nur 0.5A bei Wechselspannung von geschätzt um die 50..100Hz. Allerdings bin ich kein Analog-Guru; wie die Step-up Wandler genau funktionieren weiß ich nicht.

Kann sein, daß die LED bei niedrigerer Spannung nicht mehr glimmt bzw. bei hoher Geschwindigkeit (bergab) die LED verfrüht den Geist aufgibt.

Ich hatte die 30 Lux-Krücke gegen einen Cyo ersetzt und meine mich zu erinnern, daß ich aus Neugier über das Verhalten der Scheinwerfer vorsichtig die Spannung am Netzeil hochrehte und das tendentiell gleiche Verhalten beobachten konnte, allerdings zur Sicherheit mit eingestellter Strombegrenzung.

Machst Du das echt? Dann ist jeder Pfennig für LED-Scheinwerfer zum Fenster rausgeschmissen. Diese StVZO-Forderung von 1934 ist vermutlich die weltfremdeste im ganzen Regelwerk. Na gut, die Pedalreflektoren sind ähnlich daneben.

Falk, er ist auch dazu noch ein Bajuware


Klaus

Ich habe das schon mal so praktiziert, ja. Aber normalerweise trau ich mir das schon zu, während der Fahrt den Scheinwerfer so einzustellen, daß er nicht blendet. Dazu muß es aber schon dunkel sein (im Park). Mir ging es nur darum, Sauercity ein Lösungsmöglichkeit für sein Problem aufzuzeigen.

Nein, ich bin Franke!

Wer es bisher nicht wußte. 1936 gründete die SS eine GmbH um Pedalreflektoren zu vermarkten. 1938 wurde von Reichsführer-SS Heinrich Himmler ein Gesetz erlassen, welches die Ausrüstung von Fahrrädern mit Pedalreflektoren vorschrieb. Ziel dieses Gesetzes war die Finanzierung der SS. Allein 1938 erhielt sie ca. 77 Tsd. Reichsmark.
Deshalb sind auch heute noch Pedalreflektoren Pflicht, obwohl sie z.B. beim Liegerad nur aus der Luft zu sehen sind.

Gruß Ulli

Am besten sieht man, wenn der Scheinwerfer beinahe waagerecht geradeaus leuchtet. Dummerweise mag das der Gegenverkehr gar nicht

Ich stelle meine Scheinwerfer (währen der Fahrt) so ein, dass der Oberrand des Lichtfeldes gut unterhalb der Windschutzscheibe von auf ebener Straße geparkten Kleinwagen liegt. Bei aktuellen LED-Scheinwerfern kann man diese Hell-Dunkel-Grenze des Lichtfeldes gut erkennen.

LG Erik

Hallo Erik,

die Einstellung "waagerecht geradeaus" nutze ich nur bei stockfinsterer Umgebung auf unbeleuchteten Wirtschaftswegen, bei denen nicht mit Gegenverkehr zu rechnen ist. Die Einstellung während der Fahrt im Geltungsbereich der STVO nehme ich ansonsten ähnlich vor, wie Du es beschreibst. Und ja, auch bei meinen Scheinwerfern kann ich die Hell-Dunkel-Grenze klar erkennen.

Grüße, Bernd

Ich werde das beobachten, falls ich den IQ Fly mal wieder an ein Rad baue.

Grüße, Bernd

Dann spinnen die Leute, die meinen dass du sie blenden würdest

LG Erik (der ebenfalls für nächtliche Waldwege einen rotationssymmetrischen Zusatzscheinwerfer mit waagerechter Ausrichtung am Lenker hat)

Vermutlich ist es eine Mischung aus 1. der Blendwirkung aufgrund der hohen Leuchtdichte bei kleiner Austrittsöffnung (das Streulicht über der Hell-Dunkel-Grenze darf man nicht unterschätzen), 2. der zeitweiligen Blendung durch Lenkerbewegungen und Kurvenneigung (Strahlrichtung und -winkel ändern sich dadurch erheblich) sowie 3. der bei vielen Autofahrern noch nicht vorhandenen Gewöhnung an die Tatsache, dass auch Fahrräder sehr helle Frontscheinwerfer haben können und sogar dürfen.

Grüße, Bernd