Posted by: Machinist
Re: Rad für die Panamericana gesucht - 06/30/11 08:05 AM
Trotz der vielen geschriebenen Beiträge noch meine Empfehlung:
Stahlrahmen. Alurahmen bringen hier keinen wirklichen Vorteil. Ein Alurahmen kann bis etwa 400 g leichter sein als einer aus Stahl bei derselben Steifigkeit. Die meisten Alu-Reiserahmen sind aber schwer gebaut (siehe z.B. Velotraum), und den Gewichtsvorteil kannst du bei den mitgeführten Gepäckmengen vergessen.
Stahl ist in der Regel dauerfester, und er lässt sich im Falle eines Bruches tatsächlich eher löten oder schweissen. Die dickwandigen auf Reisen beliebten Teile sowieso. Im dünnen Mittelbereich der Rohre wird es je nach Rahmen schwieriger, aber da brechen die Rahmen meist auch nicht. Und notfalls kann gelötet werden, egal wie dünn das Zeug ist.
Einen Aluschweisser wirst du in den meisten Gebieten nur schwer oder gar nicht ausfindig machen können.
Ein guter Rahmen sollte natürlich gar nicht erst brechen, trotzdem kommt es immer wieder mal vor bei Langzeitreisenden, hauptsächlich weil sie ihr Rad oft hoffnungslos überladen.
Keine Federungen. M.E. absolut entbehrlich, auch wenn zugegebenermassen in seltenen Fällen eine Federgabel nett wäre. Die Vorteile der Starrgabel überwiegen aber: Keine Probleme mit Gepäcktransport (belastbarer Standard-Lowrider kann verwendet werden), keine zusätzliche Wartung, kein Verschleiss, kein lästiges Spiel. Also eine Sorge weniger. Nach meiner Erfahrung ist man auf solch langen Reisen stets froh, wenn man sich nicht um noch mehr Technik am Rad kümmern muss.
Mechanische Felgenbremsen. Ich mag hydraulische Scheibenbremsen, würde sie aber für diesen Zweck nicht einsetzen, was absolut nicht heissen soll sie wären untauglich für solche Radreisen. Man kann Alles auch unterwegs reparieren, sofern man sämtliche Ersatzteile mitführt und damit umzugehen weiss. Mit einer mechanischen Felgenbremse kannst du dir aber allerlei Ballast ersparen. Einen Seilzug und Hülle dazu kann man überall finden wo Fahrräder repariert werden, Bremsbeläge ebenso, Ersatzhebel und dergleichen meist auch. Es kann dir nie eine Leitung leck werden, wenn eine Bowdenzughülle abknickt wird sie ersetzt, oder notdürftig lässt sich meist auch damit noch bremsen. Ersatzbremscheiben und -beläge musst du weder mitführen noch dir schicken lassen.
Meine Koolstop-Canti-Beläge hielten beispielsweise in Südamerika zwischen 13'000 und über 20'000 km. Dabei bin ich wirklich immer soviele Höhenmeter und schlechteste Pisten wie nur möglich gefahren. Ersatzbeläge führte ich deshalb oft gar keine mit, und notfalls kann man auch mit weniger guten in jedem Radladen käuflichen Belägen weiterfahren.
Felgen halten sehr unterschiedlich lange, und das ist natürlich der Schwachpunkt der Felgenbremse. Aber ich hatte im Hinterrad Felgen bis mehr als 23'000 km in Betrieb, und gewechselt musste nicht werden wegen Durchbremsen sondern wegen Rissbildung an den Oesen. Eine robustere Felge dürfte also in vielen Fällen noch deutlich länger halten.
26"/559 mm-Laufräder. Die haben auf solchen Reisen nur Vorteile: Stabiler bei selbem Gewicht und bessere Verfügbarkeit von Ersatzteilen (zumindest in Südamerika, wie es in Nordamerika aussieht kann ich nicht sagen).
Schaltung: Kettenschaltung oder Rohloff-Nabe, geht beides, und beides hat Vor- und Nachteile.
Ich komme mit einer 8-fach-Kettenschaltung bestens zurecht, und kann mich mit den Vibrationen und Geräuschen der Speedhub einfach nicht anfreunden.
Sollen auch schlechte Andenpisten befahren werden würde ich auf jeden Fall von einem Liegedreirad Abstand nehmen. Hier ist ein Aufrechtrad eindeutig überlegen.
Gruss
Manuel
Stahlrahmen. Alurahmen bringen hier keinen wirklichen Vorteil. Ein Alurahmen kann bis etwa 400 g leichter sein als einer aus Stahl bei derselben Steifigkeit. Die meisten Alu-Reiserahmen sind aber schwer gebaut (siehe z.B. Velotraum), und den Gewichtsvorteil kannst du bei den mitgeführten Gepäckmengen vergessen.
Stahl ist in der Regel dauerfester, und er lässt sich im Falle eines Bruches tatsächlich eher löten oder schweissen. Die dickwandigen auf Reisen beliebten Teile sowieso. Im dünnen Mittelbereich der Rohre wird es je nach Rahmen schwieriger, aber da brechen die Rahmen meist auch nicht. Und notfalls kann gelötet werden, egal wie dünn das Zeug ist.
Einen Aluschweisser wirst du in den meisten Gebieten nur schwer oder gar nicht ausfindig machen können.
Ein guter Rahmen sollte natürlich gar nicht erst brechen, trotzdem kommt es immer wieder mal vor bei Langzeitreisenden, hauptsächlich weil sie ihr Rad oft hoffnungslos überladen.
Keine Federungen. M.E. absolut entbehrlich, auch wenn zugegebenermassen in seltenen Fällen eine Federgabel nett wäre. Die Vorteile der Starrgabel überwiegen aber: Keine Probleme mit Gepäcktransport (belastbarer Standard-Lowrider kann verwendet werden), keine zusätzliche Wartung, kein Verschleiss, kein lästiges Spiel. Also eine Sorge weniger. Nach meiner Erfahrung ist man auf solch langen Reisen stets froh, wenn man sich nicht um noch mehr Technik am Rad kümmern muss.
Mechanische Felgenbremsen. Ich mag hydraulische Scheibenbremsen, würde sie aber für diesen Zweck nicht einsetzen, was absolut nicht heissen soll sie wären untauglich für solche Radreisen. Man kann Alles auch unterwegs reparieren, sofern man sämtliche Ersatzteile mitführt und damit umzugehen weiss. Mit einer mechanischen Felgenbremse kannst du dir aber allerlei Ballast ersparen. Einen Seilzug und Hülle dazu kann man überall finden wo Fahrräder repariert werden, Bremsbeläge ebenso, Ersatzhebel und dergleichen meist auch. Es kann dir nie eine Leitung leck werden, wenn eine Bowdenzughülle abknickt wird sie ersetzt, oder notdürftig lässt sich meist auch damit noch bremsen. Ersatzbremscheiben und -beläge musst du weder mitführen noch dir schicken lassen.
Meine Koolstop-Canti-Beläge hielten beispielsweise in Südamerika zwischen 13'000 und über 20'000 km. Dabei bin ich wirklich immer soviele Höhenmeter und schlechteste Pisten wie nur möglich gefahren. Ersatzbeläge führte ich deshalb oft gar keine mit, und notfalls kann man auch mit weniger guten in jedem Radladen käuflichen Belägen weiterfahren.
Felgen halten sehr unterschiedlich lange, und das ist natürlich der Schwachpunkt der Felgenbremse. Aber ich hatte im Hinterrad Felgen bis mehr als 23'000 km in Betrieb, und gewechselt musste nicht werden wegen Durchbremsen sondern wegen Rissbildung an den Oesen. Eine robustere Felge dürfte also in vielen Fällen noch deutlich länger halten.
26"/559 mm-Laufräder. Die haben auf solchen Reisen nur Vorteile: Stabiler bei selbem Gewicht und bessere Verfügbarkeit von Ersatzteilen (zumindest in Südamerika, wie es in Nordamerika aussieht kann ich nicht sagen).
Schaltung: Kettenschaltung oder Rohloff-Nabe, geht beides, und beides hat Vor- und Nachteile.
Ich komme mit einer 8-fach-Kettenschaltung bestens zurecht, und kann mich mit den Vibrationen und Geräuschen der Speedhub einfach nicht anfreunden.
Sollen auch schlechte Andenpisten befahren werden würde ich auf jeden Fall von einem Liegedreirad Abstand nehmen. Hier ist ein Aufrechtrad eindeutig überlegen.
Gruss
Manuel