Ich fahre ein normales Cityrad von Winora (bin bisher zufrieden damit).
Die "City Bikes", die ich von Winora kenne, sollten eigentlich geeignet sein, auch mehrtägige Touren zu bewältigen. Für größere Touren eher nicht geeignet sind die Räder mit "Tiefeinstieg". Hier spürt man mit Gepäck doch teilweise die geringere Stabilität, die ein Trapez- oder Diamantrahmen durch das Oberrohr erhält. Für erste Touren sollte das aber nicht wirklich kritisch sein, wenn Du nicht gerade eine Bergtour planst.
An billigeren Stadträdern sieht man auch immer wieder einmal sehr einfache Gepäckträger. Hier solltest Du auf jeden Fall überprüfen ob die Stabilität für zwei Taschen und evtl. einen Packsack (falls Du z. B. ein Zelt mitnimmst) ausreicht. Der Träger sollte nicht seitlich nachgeben, sonst schaukelt Dein Gepäck hin und her. Man kann alles Gepäck auf dem hinteren Träger unterbringen, selbst wenn man mit allem Drum und Dran zelten will. Dennoch fährt es sich - das ist meine Erfahrung - angenehmer und stabiler, wenn man dann einen Teil des Gepäcks in Fronttaschen unterbringt. Lowrider lassen sich an evtl. vorhandenen Gewindelöchern seitlich an der Gabel befestigen oder auch mit Schellen, falls keine Gewindelöcher vorgesehen sind. Es gibt ein kleines Mehrgewicht durch Lowrider und Fronttaschen, welches aber durch stabileres und ruhigeres Fahren ausgeglichen wird.
Ein anderer wichtiger Punkt ist die Schaltung. Hier sollten auf jeden Fall (ob Ketten oder Nabenschaltung) ausreichend Gänge (Abstufung) und Übersetzungsbereich vorhanden sein. Ersteres ermöglicht Dir eine präzisere Anpassung an die jeweilige Fahrsituation und zweiteres muss dem Streckencharakter gerecht werden. Willst Du nur einem Fluss entlang fahren, so genügen die Standardübersetzungen, die praktisch jede moderne Gangschaltung bietet. Sind auch ein paar kräftige Anstiege (Mittelgebirge, Alpen) dabei, so sollte man schon genauer hinschauen. Eine
Entfaltung (zurückgelegte Entfernung pro Kurbelumdrehung) von weniger als 2 Metern (z. B. 1,6 Meter) wäre dann anzuraten. Dies bieten die Schaltungen vieler City-Räder nicht.
Das Befinden des von Dir erwähnten Körperteils ist mit entscheidend für den Erfolg einer Radtour. Hier solltest Du einen guten Sattel haben, der Deiner Sitzposition (beim Cityrad meist recht aufrecht oder nur leicht nach vorne geneigt) gerecht wird. Auch wenn viele Gelsättel auf kurzen Strecken bequem erscheinen, werden sie häufig nach einigen Stunden und Tagen im Sattel zum Folterwerkzeug. In den meisten Fällen kommt man mit einem auf den ersten Blick hart wirkenden Sattel (z. B. Ledersattel von Brooks) deutlich besser zurecht.
Und ganz wichtig, die Sattelhöhe! Von vielen Radfahrern (sehe ich fast täglich) werden die Sättel in einer viel zu niedrigen Einstellung gefahren. Das geht auf längere Strecken auf die Knie und vermindert auch deutlich die Effizienz beim Treten. Die goldene Regel ist Dir ja vielleicht bekannt: Bei völlig durchgestrecktem Bein musst Du unten mit der Ferse auf den Pedalen stehen, ohne das Becken nach links oder rechts zu neigen. Feineinstellungen können dann auf der Fahrt noch vorgenommen werden.