Hallo arturo,
ich hab schon mehrere Touren in der Schweiz gemacht, mit jeweils ca. 15 Jugendlichen. Gut, wir haben etwas gemogelt und hatten für das Gepäck einen Begleitbus, aber wenn du auf der Straße bleibst, dann sind die Alpen mit (fast) jedem Rad für (fast) jeden machbar. Wir hatten vom Fitnessbike über MTB, Rennrad bis hin zu Damen-City-Rädern alles dabei. Man muss sich halt dran gewöhnen mit unter 10km/h teils stundenlang einen Pass rauf zu radeln, aber man kommt dann irgendwann oben an und dann geht es schnell wieder runter.
Wenn du nicht unbedingt über Schotterpisten willst, dann ist "Stabilität" weniger das Kriterium worauf du schauen solltest. Vor allem ist das ein oder andere Reiserad hier sehr schwer. Gewicht wirst du in den Bergen doppelt und dreifach merken. Mit kleiner Übersetzung bekommt man auch einen Reisepanzer über den Pass, aber ich sympatisiere da eher mit der Leichtgewichtsfraktion, die diese ganz kleinen Gänge dann eventuell gar nicht braucht. Trotzdem ist eine (MTB-)Übersetzung, die sehr weit runter geht empfehlenswert.
Das Gute an dem von Job genannten Rad? Nun, so ziemlich alle Komponenten sind aus der Oberklasse, such dir was raus: solider Rahmen mit Exzentertretlager und Pletscherständerbefestigungsmöglichkeit, Rohloff, Thudbuster, vom Lenker aus verstellbare Magura-Federgabel, etc. Merkwürdig finde ich die Verwendung von Maguras an manchen Bikes dieser Modelreihe, an so ein Rad gehören wohl eher Scheibenbremsen (diese Variante gibts auch), aber das ist eine hochreligiöse Glaubensfrage.
Was Gepäckträger betrifft: Eigentlich ist nur wichtig, dass das Rad Ösen für die Montage eines Trägers hat, alles andere wird
Mistnervig. Besonders in den Bergen ist es wichtig, dass Rad gleichmäßig zu beladen. Wenn man hinten schwere Taschen hat, müssen vorn unbedingt Lowrider (das ist zusammen mit Federgabel nicht ganz so einfach!) oder mindestens ne gut bepackte Lenkertasche dran. Sonst machst du an nem steilen Anstieg ganz unfreiwillig gern mal nen "Wheely".
Was die Träger betrifft - da gibt es ziemlichen Billigschund. Wenn du mehr Gepäck mitnehmen willst, dann halt dich an Tubus oder Hersteller auf vergleichbarem Niveau.
Es gibt auch Rahmenhersteller, die den Träger in den Rahmen integrieren (
Tout terrain zum Beispiel). Das ist dann solide, hat aber seinen Preis und wenn der Träger bricht/durchgescheuert ist...
Die von dir angesprochene Variante funktioniert (wenn die Ösen da sind), aber eventuell musst du die Schaltung anpassen, du wirst eher keine Scheibenbremsen vorfinden (wenn du sowas haben willst - in den Bergen keine dumme Idee) und Brezellenker mit zigfach verstellbarem (aber auch labberigem) Vorbau wäre nicht meine erste Wahl.
Wenn du wirklich Geld für ein Rad für diese Tour in die Hand nehmen willst, dann nimm ein Hardtail wie das KTM und ich würde drauf achten, dass die Felgen (besonders wenn doch Maguras zum Einsatz kommen sollen!) nicht zu schmal sind (den Eindruck hatte ich bei dem KTM). Federgabel oder nicht ist auch so eine Glaubensfrage. Ich tendiere zu "nicht", aber wenn du häufiger offroad unterwegs sein willst, dann ist das schon empfehlenswert.