Re: Welches Rad für Afrika

Posted by: Bernie

Re: Welches Rad für Afrika - 05/25/10 01:12 PM

Hallo Tom!

Ich war mit dem in "Unsere Raeder Teil 3" abgebildeten Guylaine Voyager in Afrika. Es ist ein Stahl-Randonneur mit 28" und auf dieser Tour mit 37-622 Schwalbe Marathon XR-Reifen ausgestattet. Ferner hat dieses Rad eine Shimano-XT-Ausstattung mit 3-/9-fach. (So ist mein Rad ausgestattet. Es geht aber mit jedem anderen tauglichen Rad gleichermassen!)
Ich bevorzuge aber Asphalt. Pisten hatte ich im Tsavo-East National Park in Kenia, von Tanga ueber Pangani zurueck zur Haupstrasse, von Msata nach Bagamoyo (wird aber asphaltiert), Caprivi zur botswanischen Grenze sowie teils zu Camps am Malawisee oder im Bereich des Okavango.

Ueber den Nairobi-Mombasa-Highway verlaeuft die gesamte Versorgung Kenias, Uganda, Burundi, Westkongo und Suedsudan. Entsprechend sieht der Verkehr dort aus (Mombasa ist der einzige Hafen). Das, was es rechts und links zu sehen gibt, ist mit dem Rad nicht freigegeben. Ich nehme an, Du sprichst da vom Tsavo und Amboseli National Park. Da muesstest Du eine Safari buchen, um da reinzukommen. Die Durchgangsstrasse im Tsavo darfst Du fahren, aber weiter rein geht normalerweise nicht. Ferner musst Du mal sehen, ob Du Dir den Stress dieses Highways antun willst, oder vielleicht von Nairobi aus gleich eine Safari dorthin oder in die Massai Mara buchst. Danach kannst Du dann nach Arusha in Tansania runterfahren und weiter nach Moshi (Kili) und zur Kueste nach Tanga.

Wenn Du durch den Dschungel faehrst, also abseits der Highways, mach Dich darauf gefasst, dass Du kaum Strassenschilder finden wirst. Wenn Du an einer solchen unbeschilderten Abzweigung stehst und mit der Karte in der Hand die Locals nach dem Weg fragen willst, finden Sie meistens Dich interessanter (z. B. weil Du Haerchen auf den Armen hast) oder Deine Landkarte, weil sie bunt ist und, wenn jemand lesen kann, der Name von Staedten, deren Namen sie kennen, darauf verzeichnet ist. Erwarte nicht, eine detaillierte Wegbeschreibung genannt zu kriegen.

Lesotho ist ein Knaller. Spekatulaer und hochinteressant, aber auch das haertest, was ich in meinem gefahren bin. Als besonderer Leckerbissen sei der Moteng-Pass Richtung Osten genannt.

Im Vorfeld wird Dir noch ganz schoen die Duese gehen. Alle Leute erzaehlen Dir, wie gefaehrlich das ist: Loewen, Leoparden, Tiger, Spinnen, Schlangen, Menschenfresser, Banditen, Neger ueberhaupt sind alle ganz gefaehrlich und lauter solche Stories. Das kommt dann von Leuten, deren groesstes Abenteuer mal eine Fahrt mit dem Wohnmobil nach Norwegen war.
Wenn Du aber erstmal eine Woche auf dem Kontinent bist, lernt man sehr schnell, wo der Hase langlaeuft. Am Ende alles kein Problem.
Ich sage nicht, dass nichts passieren kann, aber was Dir Leute einzureden versuchen ist meist Quatsch.

Viel Spass beim Planen.

Bernie