Posted by: iassu
Re: Welches Radl solls denn sein? - 04/14/10 10:26 AM
Hallo pitzings-ihrer,
mal eine blöde Frage: bist du schon mal ausführlich mit hydraulischen Scheibenbremsen am Rad unterwegs gewesen, auch nur in der Ebene und an einem leichten Rad? Dabei könnten deine theoretischen Überlegungen zum Thema schnell in praktische Irrelevanz und Vergessenheit geraten. Könnten, müssen aber nicht. Bei mir war es ein Schlüsselerlebnis. Für mich persönlich sind all die angeführten Gründe wichtig. Aber das Wichtigste ist für mich das Gefühl beim Bremsen und da sind hydrodiscs außer Konkurrenz. Ich wollte darauf auch nicht verzichten, selbst wenn ich nur 70 kg wöge, ein 9 kg Rad hätte und in der topfebenen Großstadt wohnte mit einem Arbeitsweg von 300 m. Klingt etwas überzogen, aber du verstehst vielleicht, was ich meine.
Sobald man jetzt andere, schlechtere Bedingungen annimmt, werden die Argumente pro Scheibe immer überzeugender. So jedenfalls die Erfahrung vieler Nutzer.
Die Scheibenbremse hat nicht nur Vorteile, das ist schon klar. Sie ist definitiv nicht permanent geräuschlos. Die Scheiben können, z.B. nach Starkbremsungen einen leichten Schlag haben. Das Systemgewicht ist spürbar höher. Das hydraulische System ist zerstörbar. Reparaturen unterwegs verlangen Erfahrung.
Aber ebenso gravierende, teils sogar ähnliche Nachteile finden sich auch bei Felgenbremsen. Probleme mit der Kolbenrückstellung beispielsweise bei HS XX, Schwierigkeiten, wenn die Felge einen schweren Schaden hat usw. Unterm Strich halte ich aber die Vorteile der Scheibenbremse für erheblich überwiegend.
Noch ein Wort zur Scheibengröße. Es ist nicht statthaft, gegen kleine Scheiben zu argumentieren, wenn die Verzögerungsmasse gleichbleibt. Ich hatte kleinere Scheiben vorgeschlagen, wenn das Gesamtgewicht klein ist. Dann steigen auch nicht die Handkräfte im Vergleich zum höheren Gesamtgewicht und großer Scheibe.
Zum Verschleiß: Es gibt natürlich die Maguraersatzteilpreise, kenne ich. Aber eine Ersatzscheibe für meine Bremse kostet unter 10 €. Und der Wechsel dauert etwa 2 Minuten. Belagwechsel ist arbeitszeittechnisch kaum erfaßbar, Einstellarbeiten entfallen. Hat schon mal jemand das Thema Radausbau angeschnitten? Eben.
Die Entwicklung des Fahrrads ist nunmal gekennzeichnet von anfänglich technisch recht hemdsärmeligen Lösungen. Mausefallenlevel sozusagen. Stempelbremsen, Keilbefestigung der Kurbeln, Vorbauklemmung usf. Daß man davon langsam aber sicher wegkommt, scheint mir unterm Strich vorteilhaft zu sein. Tragende Teile in Abspantechnik zu verschleißen halte ich jedenfalls prinzipiell für Pfusch.
Noch ein Letztes zum Scheibenverbiegen: wenn nicht schlicht ein Unfall vorliegt oder unbedachtes Reinknallen in einen Fahrradständer, verbiegen Scheiben nicht. Jedenfalls nicht so, daß sie nicht ohne jedes Werkzeug vor Hand wieder zurückgebogen werden können. Und ja, sie laufen danach wieder rund.
mal eine blöde Frage: bist du schon mal ausführlich mit hydraulischen Scheibenbremsen am Rad unterwegs gewesen, auch nur in der Ebene und an einem leichten Rad? Dabei könnten deine theoretischen Überlegungen zum Thema schnell in praktische Irrelevanz und Vergessenheit geraten. Könnten, müssen aber nicht. Bei mir war es ein Schlüsselerlebnis. Für mich persönlich sind all die angeführten Gründe wichtig. Aber das Wichtigste ist für mich das Gefühl beim Bremsen und da sind hydrodiscs außer Konkurrenz. Ich wollte darauf auch nicht verzichten, selbst wenn ich nur 70 kg wöge, ein 9 kg Rad hätte und in der topfebenen Großstadt wohnte mit einem Arbeitsweg von 300 m. Klingt etwas überzogen, aber du verstehst vielleicht, was ich meine.
Sobald man jetzt andere, schlechtere Bedingungen annimmt, werden die Argumente pro Scheibe immer überzeugender. So jedenfalls die Erfahrung vieler Nutzer.
Die Scheibenbremse hat nicht nur Vorteile, das ist schon klar. Sie ist definitiv nicht permanent geräuschlos. Die Scheiben können, z.B. nach Starkbremsungen einen leichten Schlag haben. Das Systemgewicht ist spürbar höher. Das hydraulische System ist zerstörbar. Reparaturen unterwegs verlangen Erfahrung.
Aber ebenso gravierende, teils sogar ähnliche Nachteile finden sich auch bei Felgenbremsen. Probleme mit der Kolbenrückstellung beispielsweise bei HS XX, Schwierigkeiten, wenn die Felge einen schweren Schaden hat usw. Unterm Strich halte ich aber die Vorteile der Scheibenbremse für erheblich überwiegend.
Noch ein Wort zur Scheibengröße. Es ist nicht statthaft, gegen kleine Scheiben zu argumentieren, wenn die Verzögerungsmasse gleichbleibt. Ich hatte kleinere Scheiben vorgeschlagen, wenn das Gesamtgewicht klein ist. Dann steigen auch nicht die Handkräfte im Vergleich zum höheren Gesamtgewicht und großer Scheibe.
Zum Verschleiß: Es gibt natürlich die Maguraersatzteilpreise, kenne ich. Aber eine Ersatzscheibe für meine Bremse kostet unter 10 €. Und der Wechsel dauert etwa 2 Minuten. Belagwechsel ist arbeitszeittechnisch kaum erfaßbar, Einstellarbeiten entfallen. Hat schon mal jemand das Thema Radausbau angeschnitten? Eben.
Die Entwicklung des Fahrrads ist nunmal gekennzeichnet von anfänglich technisch recht hemdsärmeligen Lösungen. Mausefallenlevel sozusagen. Stempelbremsen, Keilbefestigung der Kurbeln, Vorbauklemmung usf. Daß man davon langsam aber sicher wegkommt, scheint mir unterm Strich vorteilhaft zu sein. Tragende Teile in Abspantechnik zu verschleißen halte ich jedenfalls prinzipiell für Pfusch.
Noch ein Letztes zum Scheibenverbiegen: wenn nicht schlicht ein Unfall vorliegt oder unbedachtes Reinknallen in einen Fahrradständer, verbiegen Scheiben nicht. Jedenfalls nicht so, daß sie nicht ohne jedes Werkzeug vor Hand wieder zurückgebogen werden können. Und ja, sie laufen danach wieder rund.