horizontales Ausfallende

Liebe RadreisekollegInnen,
der Rahmen meines Reiserades - mit dem ich insgesamt sehr zufrieden bin - hat horizontale Ausfallenden. Der Vorteil ist sicher, dass ich im Falle einer (hoffentlich nie eintretenden) unfall- oder sturzbedingten Deformation des Rahmens ggf. das Hinterrad leicht schief eingebaut wieder ans Rollen brächte. Der Nachteil: wenn ich mich am Berg bei entsprechender Untersetzung mächtig ins Zeug lege, dann zieht´s rechts die Achse nach vorn. Zwischen Ausfallende und Achsmutter klemmt noch der Schaltwerk-Schutzbügel, der verhindert, dass sich die Zahnscheibe der Mutter direkt am Ausfallende festkrallt. Auf den Schutzbügel möcht´ ich aber nicht verzichten.
Für Tipps und Erfahrungswerte Eurerseits wär´ ich sehr dankbar; was ratet Ihr mir?

hallo Joscho,

kann es sein, daß Deine nabenbreite nicht mit der breite Deiner ausfallenden zusammenpaßt ? ist mir auch schon passiert. falls nabe zu schmal, mit beilagscheiben ausgleichen. falls zu breit, hilft nur, die schnellspanner festzuzurren wie harry (gummihammer!). etwas mehr aufwand: nabe mit schraubgewinde statt schnellspanner nehmen.

markus

montier doch einfach eine zahnscheibe zwischen ausfallende und schaltwerksschutzbügel. gibbet im fahrradladen, kostet 50 cent, und sollte dein problem beseitigen....

Hallo Markus,
besten Dank für die pfeilschnelle Reaktion; ´ne Nabe mit Schraubgewinde hatte ich bislang, bin aber gerade dabei, auf Kassettenfreilauf umzustellen. Rahmenmaß und Nabenbreite passten, beides 135mm. Die Idee mit dem Gummihammer werd´ ich mir merken, danke!
Gruß aus Duiburg
Georg

Hallo robert-smith,
auch Dir besten Dank für den schnellen Rat, werd´ ich auf alle Fälle mal ausprobieren. Das Geniale ist oft so einfach...
Gruß aus Duisburg
Georg

Hallo Joscho,



ich rate Dir: verzichte doch darauf. Was nützt Dir der Schutzbügel? Im Falle eines Sturzes schützt er Dein Schaltwerk auf Kosten des Ausfallendes. Falls Du keinen Alurahmen mit austauschbaren Ausfallenden hast, ist nun der Rahmen Schrott - und das nur um das Schaltwerk zu schonen.

Also überlegs Dir lieber noch einmal.

Thomas S

Hallo !
Wenn schon ´n Schaltungsschutzbügel, dann vielleicht einen für Befestigung am Rahmen - da wo auch Gepäckträger, Schutzblech etc. festgemacht sind, hast dann das Ausfallende frei.

Horrido,
dass der Draht-Schutzbügel steif genug sein soll, das Ausfallende oder sogar den Rahmen an sich im Falle eines Sturzes ernsthaft zu gefährden, das glaub´ ich nicht so recht. (Un wennet ersma richtig kracht, dann iss sowieso allet inne Wuast.) Andererseits werden z.B. Zweige oder dgl. wirkungsvoll von den "Weichteilen" des Bocks ferngehalten.
Schaltwerkschutzbügel?...find´ ich gut!
Gleichwohl besten Dank für die Denkanregung.
Gruß aus Duisburg
Georg

Probier es doch mal aus, kannst ja dem staunenden Publikum berichten



Eher das Gegenteil: der Bügel sammelt Äste und leitet sie zielsicher in die Speichen.
Guten Flug

Von der "gewaltsamen" Gummihammer Anzugsmethode der Hinterachse (egal ob Schnellspanner oder Achsmuttern) möchte ich abraten. Die Lebensdauer der Radlager wird sehr darunter leiden. Verwende liebe Zahnscheiben, Federringe oder die geriffelten Unterlegscheiben der Sachs/Sram Nabenschaltungen
Aku

Horrido,
ich geb´s ja nicht gern zu, aber ehrlich gesagt: ich fühl mich jetzt doch verunsichert in meiner Haltung pro Schutzbügel. Die Contra-Argumente sind - ich räum´s ein - nicht leicht vom Tisch zu wischen. Bleibt zu fragen, ob ich da einen klassischen "Glaubenskrieg" aufwärme, oder ob es stichhaltige Erfahrungswerte bzw. Erkenntnisse gibt, die die Richtigkeit der Contra-These eindeutig belegen!?
Gruß
Georg

hallo Aku,

keine bange. ich meine lediglich einen schlag auf den spannhebel des schnellspanners. das lager der nabe kriegt bei jedem schotterweg ein vielfaches mehr an gewaltigen schlägen ab, als beim klaps mit dem gummihammer!

markus

Stichhaltiges Argument? Hier:
Das Teil wiegt mind. 50g, andere kaufen sich, um 50g weniger am Rad zu haben, 70Euro teure Flaschenhalter, Titanschrauben und ähnliches...
Ernsthaft:
Die erwähnte Gefahr des Hängenbleibens ist nicht zu unterschätzen (mein erstes 500DM-MTB hatte auch so'n Quarkbügel)
Dazu das von Dir festgestellte Problem, dass die Hinterachse nie richtig fest sitzt (dadurch hab ich mir eine Felge verbogen, danach flog das Ding ab).
Ob das Teil nun auch noch Äste in die Speichen leitet, kann ich, mangels Erfahrung, nicht beurteilen,aber die beiden oberen Argumente (bzw. 3 ) dürften reichen.

Gruß

Hi Zombie,
o.k., 1:0 für Dich! Aber was sagst Du dazu: ich transportiere mein Rad recht häufig mit der Bundesbahn. Das ist meistens Stress pur, weil ALLE immer dann fahren müssen, wenn ich auch gerade mal möchte. (ich denke, das Problem ist hinlänglich bekannt.) Bislang war ich immer froh, dass die "Weichteile" meines Bocks in dieser Situation "hinter Gitter" waren. Anderenfalls hätten womöglich "irgendwelche dahergelaufenen Sonntagsfahrer" beim Herauspuhlen ihrer Drahtesel aus dem engen Pulk meinem Goldstück Gewalt angetan. Darüber hinaus: schon zig-mal bin ich beim Aussteigen aus dem Fahrradabteil an den sch...schmalen Zugtüren angeeckt.
Ist das stichhaltig für die Pro-Schutzbügel-Waagschale?
Gruß
Georg

Ich habe mir für die Madrid-Lissabon-Reise extra einen nicht zu steifen und leichten Schutzbügel montiert... Wenn ich mir den so ansehe und von der malträtierten Lackierung auf die Stöße gegen mein Schaltwerk schließe, glaube ich, daß ich eines als Ersatz hätte dabei haben müssen... macht 226 g mehr als der Schutzbügel, welcher auch noch 62 Euro weniger kostet !

Mein Ausfallende ist noch gerade und etwa zehn mal steifer als der Schutzbügel, so daß ich davon ausgehe, daß letzterer Stöße deutlich besser abfedert, einmal habe ich ihn gerade biegen müssen.

Und lieber nähme ich ein Ausfallende mit als ein Schaltwerk, da leichter und unsperriger , habe aber bislang drauf verzichtet.

Naja, kann Dich schon verstehen.
Aber vielleicht zu Deiner Beruhigung: Als MTBer hab ich schon mehrere teilweise spektakuläre Abgänge mit dem Rad hinter mir und das Schaltwerk hat noch nie drunter leiden müssen, auch wenn das Rad beim Wegrutschen doch häufig auf der Schaltzwergsseite landete.
(daß das schöne Woody dann dahinschied als sich die Kette teilte, ist eine andere Geschichte )
Also, so'n Zwerg hält schon ne Menge aus.
Und wegen dem Aussteigen: musste halt aufpassen Ich versuch mein Rad imemr so zu stellen, daß zum nächsten Gegenstand (anderes Rad, Pedal, Wand) immer ein wenig Platz ist, so daß auch rüde Rempelreien unbeschadet überstanden werden. Wenn's geht, soll mein Rad mit der Kettenseite zur Wand stehen.
So, mehr fällt mir nicht ein, jetzt musst Du entscheiden.
Übrigens, das mit der verbogenen Felge... war teurer als ein Schaltwerk...
Gruß

Horrido,
vielleicht besteht ein akzeptabler Kompromiss ja wirklich darin, ein weich-wabbeliges Alu-Teil zu montieren, welches dem Ausfallende bestimmt nicht gefährlich werden kann, andererseits aber rüde Annäherungen wirksam abfedert. Für mich als Landstraßen- und Forstwege-Fahrer ohne halsbrecherisch-sportliche Ambitionen vielleicht der Königsweg.
Ich werd´ mal drüber schlafen - und zwar jetzt sofort.
Nacht zusammen!
Georg