Suche mein erstes Reiserad!

Hallo an Alle,
nach langem Warten bin ich nun auch ein Teil dieses Forums. Um es kurz zu machen:
Ich suche ein Reiserad.
Ich bin Student, bin 1.90m groß und komme aus Berlin. Ich habe schon einige Touren mit meinem 3Gang Hollandrad gemacht und bin nun der Meinung, dass ich mir den Luxus von ein paar mehr Gängen und einer weniger an ein Sofa erinnernden Sitzhaltung erlauben kann.
Ich möchte mit meinem Rad die Möglichkeit haben innerhalb und außerhalb von Europa unterwegs zu sein. Ein paar klare Vorstellungen habe ich nach einiger Recherche auch schon:
26er Rad, Stahlrahmen, Kettenschaltung, Starrgabel, halb entspannte Sitzposition.

Ich habe das TX 400 von der Fahrradmanufaktur schon Probe gefahren und bin vom Fahrgefühl begeistert. Ich habe, wenn ich dieses Rad nehmen sollte, die Möglichkeit die HS 11, Modell 2012, gegen eine Shimano XT Felgenbremse auszutauschen. Ich würde gerne von euch wissen, was ihr davon haltet. Dazu ist noch zu sagen, dass ich erst einmal nicht vorhabe nach Peking oder Shanghai oder Melbourne zu fahren. Also geht es primär um die Abwägung, welche der beiden Bremsen in Europa effizienter, wirksamer und langlebiger sind.

Bevor noch weitere Vorschläge kommen, welches Rad ich mir noch alternativ kaufen könnte,
ich habe nur ca. 1200€ und bin kein Mensch der ein Rad aus dem Web auf gut Glück kauft. Ich möchte ein Rad immer Probe fahren.

Also, was haltet ihr vom T(x) 400 und von der Idee die HS11 gegen eine Felgenbremse auszutauschen?

LG,
fröschi

Hallo Fröschi,
da Berlin zahlreiche gute Radläden hat, wirst du sicher auch bei deinem Budget fündig. Zentralrad, Velophil und die Radspannerei wären dafür meine ersten Adressen. Viel Spaß beim Beraten lassen, Probefahren und auf der Reise. Die Maguras würde ich dran lassen, höchstens die Bremshebel gegen die alten HS33 austauschen, die sind stabiler.
Gruß von Thilo

ICH persönlich finde die HS Bremsen vom Druckpunktgefühl grauselig, würde also jederzeit eine Vbrake fahren. Es gibt Leute die mögen die HSxx bremsen lieber.

Bevor hier alle mit minimalen Vorteilen um sich werfen, würde ich an dein Gefühl appellieren . Mit welcher art von Bremse fühlst du dich wohler/sicherer ?

Mit beiden Arten kann man Radreisen guten Gewissens auf sich nehmen, wenn es in Europa bleibt erstrecht. Effizient sind beide, zum stehen kommst du auch mit beiden sind also wirksam. Bei Vbrakes kann es sein das man mal die Bowdenzüge und Hüllen Tauschen muss, das ist bei einer HSxx nicht nötig, aber selbst das muss nur äußerst selten getan werden.

Aufgrund dieser minimalsten Unterschiede mag ich nur eines sagen: Vertraue deinem Fahrgefühl.

Hallo fröschi,

ich bin 183 cm und fahre den 57er Rahmen. Mich wundert, dass er Dir mit 190 cm auch noch passt. Ansonsten bin ich mit dem T400 auch sehr zufrieden. Zu den Bremsen:
ich fahre seit 12 Jahre nur Magura, jetzt am T400 die HS33. Nach anfänglichen Einstellschwierigkeiten (Bremshebel lassen sich im Neuzustand sehr weit durchziehen) eine mäßig zufriedenstellende Lösung. Das T400 hat lt. meinem Händler eine so breite Gabel und Hinterbau (60er Reifen möglich), dass die Verstellmöglichkeit der HS33 bereits ausgereizt sind. Ich muss bei nagelneuen Belägen die Verschleißverstellung schon etwas nachstellen, damit ich einen vernünftigen Druckpunkt bekomme.
Da das bei der HS33 werkzeuglos am Bremsgriff geht, reicht mir das bei meinen Jahreskilometern. Mit HS11 würde ich zu einen Wechsel zu XT-Bremse raten.

Hallo,

mich stören die kleinen Fehler der Magura HS Serie zu sehr als dass ICH sie haben möchte. Auch ich rate zu V-Break. Allerdings würde ich nicht zu Shimano greifen. Eher zu Avid. Falls Du Dich doch zu Scheibenbremsen entscheiden solltest, wozu ich rate, kannst Du ruhig zu Magura greifen.
Und Fahrradmanufaktur würde ich mir nach mehreren schlechten Erfahrungen mit dem Service und der Konstruktionsqualität nicht kaufen. Ich hatte ein T900 sowie in der Familie ein T300 und T50.
Grüße

ich würde nie zu einem V-bruch raten!

ich fand die Eigenschaften der HS33 immer um ein vielfaches angenehmer als V-brakes, weshalb ich an jedem rRad das nicht mit Scheibenbremse geht, diesen Typ montiert habe. Vor allem den gut fühlbasren Druckpunkt und den enorm geringen WArtungsaufwand macht den Mehrpreis aus meiner sicht mehr als wett.

:job

Die HS11 ist eine Felgenbremse!
Mit den HS Felgenbremsen von Magura habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, die älteste ist von 2000 und funktioniert immer noch. Ich hatte sie damals gegen eine V-Bremse getauscht, weil die im Winter eingefrohren ist (Bremszüge).
Falls du irgendwie eine Scheibenbremse gemeint hast, ist das bremstechnisch erst recht zu empfehlen und falls du mit einer V-Bremse fährst hast du dann zumindest das billigste Produkt das auch schon ganz gut funktioniert. (ob der nachträgliche Tausch aber finanziell viel Erleichterung bringt ist fraglich)

Hi Fröschi,


T400: Wenn Du auch längere Strecken gut drauf fährst, why not?
HS11: Falls "ausserhalb Europa" mehr als eine vage Idee ist, würde ich tauschen. XTler müssen es nicht sein.
Sonst würde ichs lassen. Mit beiden kommst Du zum stehen.

Wir haben dieses Jahr 2 TX 400 von der Fahrradmanufaktur gekauft leider wurde meins gestohlen.Meine Frau fährt Ihres täglich und ich muss sagen dieses Fahrrad macht Spass auch
mit der Hs 11 sind wir zufrieden.
Werden es bald auf grösseren Touren testen und wissen dann mehr.

hm,
bei deiner Körperlänge von 190 cm halte ich das maximale Oberrohr von 606 mm für sehr fragwürdig.
Probier auch mal einen grösseren Rahmen oder setz dich mal auf einen Velochecker.

Gruß
Jürgen

Moin Fröschi,
bei Deiner "Länge" würde ich nicht nur des Komforts wegen ein Reiselieger in Erwägung ziehen. €1200.- sind bei einem Neukauf dann allerdings grenzwertig.
Gruß aus einem ICE,
HeinzH.

Ich wollt mich ja nie wieder an Ausrüstungsdebatten beteiligen, aber diesem Beitrag würde ich gerne meinen ausdrücklichen Applaus spenden. Letztlich gilt er wahrscheinlich für die meisten Details, über die hier gerne seitenlang diskutiert wird. Die weitaus meisten modernen Fahrradkomponenten sind tauglich, erfüllen ihre Funktion mehr als ausreichend und gehen auch nicht soooo oft kaputt, dass die Reparaturfreundlichkeit das allerwichtigste Kriterium wäre. Man kann sich also je nach Temperament entweder darüber ärgern, dass es die einzig richtige Entscheidung nicht gibt oder darüber freuen, dass man so viel gar nicht falsch machen kann.

Zum Thema 'nicht leichtfertig ein Rad kaufen': das sehe ich genauso. Allerdings ist man trotz sorgfältigstem Nachdenken und Abwägen nicht dagegen gefeit, dass sich Vorlieben im Lauf des Lebens ändern und das man auch mal eine Entscheidung trifft, die nicht die nächsten 20 Jahre trägt. Das alles einfach zur Beruhigung: wenn dir das Rad jetzt gefällt und das nach ein paarmal darüber schlafen immer noch so ist: kauf es.

Martina

Ich weiß, dass die HS11 auch eine Felgenbremse geht, es geht hier darum, ob ich sie gegen eine V-Brake, also eine rein mechanische Bremse austauschen sollte.

Vielen Dank für diesen konstruktiven Beitrag,
ich wollte ja eigentlich nur wissen, was die Fahrräder der Fahrradmanufaktur so taugen,
und ob ich mit meinen fast 1,90m (ich bin eigentlich nur 1,885m hoch) auf einem 57er Rahmen auch längere Strecken zurücklegen kann. Außerdem bin ich Student und 1200€ sind für mich eine Menge Geld die ich sinnvoll und sicher in ein gutes Rad investieren möchte.
Und es ist auch sehr interessant, welche Auswüchse eine solch einfache Frage hier hervorbringen kann. Interessant finde ich auch die Liegeradidee, nur leider sprengt das mit voller Reiseausstattung sicher total meinen Geldrahmen.

Vielen Dank,

Marc

Was verstehst Du denn darunter? Eine Position, die sicher zu Verspannungen führt?
Auf einem Rad, mit dem man lange Strecken am Stück fahren will sollte so sitzen das man keine Verspannungen bekommt. Wie (mit welcher Bauart) man das erreicht, gehen die Ansicheten weit auseinander.

Gruß
Thomas

Ich hoffe, das war jetzt nicht ironisch gemeint.



Dafür sind Ferndiagnosen äußerst schwierig bis unmöglich, das kannst du wohl nur im direkten Vergleich mit einem größeren Rahmen rausfinden. Ganz abgesehen davon, dass in diese Entscheidung mehr als nur die reine Rahmenhöhe bzw. Körpergröße einfließen muss, z.B. vie von mindestens einem Vorschreiber erwähnt die Oberrohrlänge. Hier gibts wieder Abhängigkeiten zur Lenkerform usw.

Martina

... es ist doch wohl klar, dass das nicht gemeint ist oder?
Um es noch einmal zu erklären, ohne dass weitere Missverständnisse aufkommen:

Ich möchte gerne ein Rad haben, auf dem ich nicht so sitze wie auf einem Rennrad, und nicht so sitze wie auf meinem Hollandrad, also etwas sportlich und dennoch geeignet um damit längere Strecken über Tage oder Wochen zu fahren.
Das mit Oberrohr habe ich noch nicht ganz verstanden, aber ich denke der Lenker hat ja gerade bei dem TX400 einige Einstellmöglichkeiten, nach oben, unten, vorne, hinten usw.

Hallo Martina,
nein das war nicht ironisch gemeint. Es hat mir sehr geholfen wieder auf mein Fahrgefühl zu achten, und nicht darauf, was denn rein rechnerisch am besten passen würde.
Leider gibt es das TX 4oo nur mit max 57cm Rahmenhöhe. Das ist dann schon das Größte.

Hallo,
die meisten knapp 190cm großen dürften deutlich größere Rahmen fahren. Meine Frau 62cm (187cm).
Grüße

Mir ist gerade noch eingefallen, wenn ich nun das 57er nehmen sollte, auf welchen Lenker/Vorbau usw sollte ich denn dann mit meinen 188cm achten?

Fährt Deine Frau wirklich einen 26-Zoll-Rahmen (das war ja der Wunsch des TO) in 62 cm?

Bernd

Das Problem ist, dass du, wenn du bisher Hollandrad gefahren bist, noch gar kein "Fahrgefühl" hast. Ich würde ein Fahrrad, dass von der Größe her zu dir passt, auf jeden Fall mal probieren.

Hallo,
nee ein 28er. Aber das 62er Terra war in der engeren Wahl und hat gut gepasst. Ich fahr deutlich kleiner. Bei ihrem Rad wird für mich das Oberrohr schmerzhaft. Das gilt natürlich nur für klassische Reiserad Geometrie.
Grüße

Nee, das ist nix klar. Wie auch wir kennen dich und deinen Körper nicht.

Es gibt Leute die halten an einem Aufrechten Rad einen Rennlenker als das Mass der Dinge wegen der vielen Variationen bei den Griffpositionen. Andre fahren einen geradem Lenker und das ggf. noch so, das sie beim Fahren die Arme völlig gesteckt haben.

Für eine entspannte Sitzposition ist eine gewisse Neigung nach vorne notwendig. Um Verspannungen zu vermeiden sollte man die Arme nicht vollständig strecken. Bei nicht ausreichender (trainierter) Muskulatur führt dies aber zu vorzeitiger Ermüdung und Verkrampfung.

Für einen Rennlenker wählt man einen Rahmen der einige cm kürzer ist im Oberrohr als für einen geraden Lenker. Aber aus der Körpergröße kann man unmöglich den perfekt passenden Rahmen bestimmen. Hier sind vor allem das Verhältnis von Schrittlänge zur Körpergröße und die Länge der Arme wichtig. Es gibt ja Sitzriesen und so.

Gruß
Thomas

PS. Vermutlich wird dir, wenn Du mit dem neuen Rad wirklich viel fährst, in 2 Jahren der Sinn nach was anderem stehen, weil dein Körper dann etwas ganz anders als bequem empfindet als jetzt.
Wie wäre es bei schmaler Kasse erst mal mit was passendem Gebrauchten.

Im entscheidenden Punkt ist die eine einen Dreier, die andere drei Pfennige wert. Wenn Du schon neu anfängst, warum dann mit mit den Mitteln von vorgestern? Ob die mechanisch oder hydraulisch gestellt wird, ist echt nebensächlich. Behalte auch im Hinterkopf, das nachträgliche Änderungen besonders teuer sind. Sorge wenigstens für Kompatiblität bei Rahmen und Naben.

Falls du irgendwie eine Scheibenbremse gemeint hast, ist das bremstechnisch erst recht zu empfehlen und falls du mit einer V-Bremse fährst hast du dann zumindest das billigste Produkt das auch schon ganz gut funktioniert. [/zitat]

Der Radhändler meines Vertrauens steht Scheibenbremsen nicht vorbehaltlos gegenüber. Immerhin vergrößert sich der Hebelarm bei der Gabel, da der Angriffspunkt weiter unten, also am Ende der Stange sitzt. Bei einer V-Bremse verkürzt sich der Hebel, sodass die Kraft, die auf den Bereich unterhalb des Steuerrohrs wirkt kleiner ist.

Ich könnte mir vorne deshalb eine V-Bremse und hinten eine Scheibe vorstellen.

Gruß, Daniel

Wenn man eine Scheibenbremse an einer dafür ausgelegten Gabel betreibt dann ist das kein Problem, denn dafür wurde sie konstruiert und wenn man Felgenbremsgabel hat, dann kann man eine Scheibenbremse nicht montieren, also kein Problem.

Hallo,

ich wollte auch das T 400 kaufen, habe bereits ein T 50 und bin zufrieden. Letztlich habe ich mich aber für ein Maxcycles twenty six entschieden, entgegen vieler Schilderungen flattert der Rahmen auch mit 4-5 Taschen nicht und ich fühle mich sehr wohl darauf... Schau mal, ob Du so eoins auch mal probe fahren kannst...

VG,

Lars