Re: Rotor Komet mit schwerwiegenden Mängeln

Posted by: BotBiker

Re: Rotor Komet mit schwerwiegenden Mängeln - 11/28/09 03:18 AM

Jürgen, mein Beileid zur ganzen Geschichte und meinen Respekt, dass du dich entsprechend soweit möglich versuchst zu wehren.

Ich kann die Angelegenheit von der technischen Seite nicht beurteilen, was nun eventuell berechtigt ist oder nicht. ABER! Jemand der 600 KM für ein Beratungsgespräch fährt, etc., dem sollte ein Händler auch zeitnah bei Reklamation ob berechtigt oder nicht, entsprechend Reagieren / Kommunizieren / Lösungen anbieten etc.(Natürlich eigentlich immer!)
Einige Stimmen beschwerten sich das ein Rechtsanwalt eingeschaltet wurde. Ich finde es gut. Wenn ein Kunde schon gewisse Anliegen aus Verzweiflung per Einschreiben schickt, weil keine zeitnahen Reaktionen erfolgen. Ja, wie lange soll man den als Kunde warten, bzw. was muss den passieren damit beim dem Händler die Alarmglocken leuten und ein Kunde nach „Hilfe“ ruft. Leider scheinen in vielen Bereichen Firmen darauf zu bauen, dass sich Probleme mit der Zeit in Luft auflösen, und der Kunde eh aufgibt.

Kartoon

Ich kann zumindest den Ärger sehr gut nachvollziehen. Ich habe es vor 2 Jahren geschafft mir ein vernünftiges Rad zu kaufen. Entsprechend schon“ fast minimal“ über meinen finanziellen Möglichkeiten. Ich habe vorher fast insgesamt 2 Jahre gebraucht, einfach um mich dazu durchzuringen ein Fahrrad in der Preisklasse um die 2000,- € vor meinem Gewissen zu verantworten. (Oh man in DM 4000,- ) Mein erstes Auto hat 250,- DM gekostet und hatte noch 12 Monate TÜV:-) Natürlich Zeitschriften gewälzt, dieses Forum hier entdeckt, und immer wieder gezweifelt! Eine wirklich „Gute Beratung“ (was ist das?) habe ich eigentlich kaum gehabt. Meist halt Verkaufsgespräche, was ich aber auch jedem Verkäufer zugestehe. Wobei das Wort Fachhändler mir sehr dehnbar vorkam. Ebenso wie Testberichte in diversen Zeitschriften. Wo fast jedes Fahrrad mindest „Gut“ ist und die bunten Seiten/ Werbung und verdeckt gekaufte Berichte halt das Image einer Marke in den Vordergrund hebt. Was ich auch allen Herstellern/Händlern zugestehe ;-)
Das Image geht ja soweit, das sich Gemüter erhitzten, wenn die selbst genutzte Marke mal nicht so gut wegkommt.

Will eigentlich nur deutlich machen, man ist eigentlich als Käufer ziemlich hilflos, und wenn man beginnt, sich mit dem Thema ernsthaft zu befassen wird es eigentlich nur schlimmer.

Rotor hat von meinem Empfinden her sich ein entsprechend gutes Image nach Außen aufgebaut. Wirklich schade finde ich es das das sich nicht in der direkten Kommunikation mit einem Kunden darstellt. Eine Marke kauft man ja eigentlich, neben den vielleicht persönlichen Imagegründen, um sich eine gewisse Qualitätsgarantie zu erkaufen. Halt um bei Probleme nicht im Regen zu stehen.
Es gibt immer Fehler bzw. das mal die Qualität nicht so ist wie sie sein sollte. etc.. Unabhängig von der Marke. Passiert, und kann doch auch nachträglich geändert bzw. anderweitig aus der Welt geschaffen werden. Aber das ist wohl im Groben eine Wunschvorstellung. Guter Service zeigt sich erst, wenn etwas mal nicht so gut ist wie erwartet. Kulanz ist auch eine schöne Sache, es muss ja nicht immer darum gehen, wer recht hat. Teilweise für den Hersteller wahrscheinlich sogar viel wirtschaftlicher als im ersten Moment ersichtlich. Gerade von wegen dem Image.

Ich habe meinen Fahrradkauf als echte Tortur empfunden und bin Froh das ich halbwegs gut getroffen habe. Weiß man wohl immer erst hinterher. Hoffe noch einige Jahre Ruhe zu haben und nicht dem Konsumzwang zu unterliegen. Meine Kaufentscheidung ist übrigens am Ende der 2 Jahre für ein Rad bei einem regionalen Händler gefallen. Mit einer Werkstadt, wo man dem Schrauber über die Schulter schauen kann. Im Nachhinein eine weise Entscheidung, denn auch mein „Markenrad“ hatte seine Macken und Kinderkrankheiten. Hätte ich mit dem Markenherstellen auseinandersetzten müssen, hätte ich das Rad wohl längst verkauft.

Ich stelle mir vor was ich anstelle von Jürgen gemacht hätte. Zum einem hätte ich mir wohl in die Lippe gebissen. Ein "kleines Vermögen“ ausgegeben und nicht mal vernünftig nutzen zu können. Geld weg- Nutzen/ Spaß weg!
Aus finanziellen und nervenschonenden Gründen hätte ich versucht das Fahrrad zu wandeln oder notfalls zu Verkaufen. Was aber wohl auf Grund der Warnung betreff des Lifters etc., ja schon von der Haftung her ein gewisses Risiko ist, da man ja den Fehler/Gefahr kennt, und wohl theoretisch entsprechend haftet, wenn der Käufer zu schaden kommt. Es lebe die Theorie.

In diesem Sinne, wünsche ich das Jürgen sein schönes Rad spätestens kommenden Frühling wirklich nutzen kann.

PS: Betreff der Wanderschuhe. Bei den sehr selten genutzten Wanderschuhe meiner Frau haben sich nach fast 10 Jahren im Oktober-Urlaub plötzlich beide Sohlen sozusagen in Luft aufgelöst. Wir haben die Schuhe mit einem Anschreiben einfach mal an MEINDL geschickt. Ohne wirkliche Hoffnung! Prompt meldete sich Meindl per Post nach ca. 8 Tagen. Es wäre ein Problem, der damals verwendeten Weichmacher, der leichten Sohle. Meindl hat tatsächlich Angeboten die Schuhe für 40,- € auf Rechnung komplett neu zu besohlen. Haben wir dankend angenommen, Schuhe sind jetzt sozusagen „Besser als Neu“, weil eingelaufen ;-). Es gibt ihn also noch, den "Guten Service" grins