Posted by: Bafomed
Re: Erfahrungen mit Liegerädern - 10/13/09 09:29 PM
Ich habe es heute endlich gewagt, eine Probefahrt auf einem Liegerad zu machen. Meine ersten Fahrversuche habe ich auf einem HP Velotechnik Streetmachine GTe gemacht. Am Anfang denkt man auch als Vielfahrer auf einem konventionellen Aufrecht-Rad wirklich, dass man seine gesamte Motorik verloren hat...fast war es mir schon ein wenig peinlich, wie ungeschickt meine ersten Anfahrversuche wirkten und das Kurvenfahren klappte erst überhaupt nicht richtig. Ich ließ mich von den ersten ernüchternden Versuchen aber nicht entmutigen und nach einer halben Stunde hatte ich die Technik so weit raus, dass ich mir eine längere Testfahrt mit der Streetmachine zutraute. Ohne dass es mir wirklich aufgefallen wäre, sind es dann gleich über 40 km über meist ruhige Nebenwege am Niederrhein geworden. Gern wäre ich noch länger gefahren, aber das wollte ich dem Händler, mit dem ich den Beratungstermin ausgemacht hatte, nicht zumuten. Eine anschlißende, kürzere Testfahrt mit dem HP Grasshopper fx - diesmal mit Obenlenker - bestätigte die insgesamt bereits gemachten positiven Eindrücke.
Als vorläufiges Fazit möchte ich deshalb auf die folgenden Punkte hinweisen:
- kleinere Steigungen fielen mir erwartungsgemäß (noch) recht schwer und ich musste - im Vergleich zu meiner Kettenschaltung am normalen Reiserad - viel weiter zurückschalten, um diese einigermaßen bewältigen zu können; auch merkte ich auf den Steigungsabschnitten, dass diese ganz schön in die Beine gingen, weil offenbar andere Muskelgruppen in den Oberschenkeln beansprucht werden - obwohl ich muskulär nicht gerade unterentwickelt bin, habe ich deutlich gemerkt, dass das ein anderes Treten ist als auf konventionellen Rädern
- ohne Klickpedale bin ich mehrfach mit den Schuhen von den Pedalen gerutscht - nicht weiter tragisch, aber ich denke, mit Klickpedalen hat man einfach einen besseren Kontakt zu den Pedalen und kann noch einen runderen Tritt fahren, zumal man dann noch die Möglichkeit hat, die Pedalen mit den Schuhen zu ziehen
- Unebenheiten machten sich beim Fahren deutlicher bemerkbar als bei meinem 26''-Reiserad mit Federgabel. Erschütterungen wurden trotz Federung deutlich spürbar an den Rücken weitergegenen. Dies Problem habe ich am Aufrecht-Rad nicht. Hier könnte ein hochwertigeres Federelement vielleicht für Abhilfe sorgen
+ geniales, superbequemes Sitzgefühl, keine Rückenschmerzen, keine einschlafenden Hände
+ das Grasshopper fx ist faltbar und dadurch sehr handlich. Ich könnte es ohne Probleme in den Kofferraum meines Fünfer-BMW legen. Die Alternative der Anschaffung eines Fahradträgers (den ich mir bisher immer ausgeliehen hatte) würde dadurch entfallen
+ Mitnahme im Zug ohne Probleme, durch die Faltbarkeit auch im ICE möglich
(muss man dann eigentlich noch eine Fahrradkarte kaufen oder ist ein zusammengeklapptes Rad Reisegepäck?)
+/- eine im Vergleich zum Aufrecht-Rad höhere Durchschnittsgeschwindigkeit konnte ich noch nicht feststellen, aber das scheint offenbar Trainingssache zu sein. Alle Aussagen von Liegeradbesitzern gehen ja offenbar in diese Richtung.
Bleibt noch der Preis von ca. 3000€, der sicher kein Pappenstiel ist. Damit bewge ich mich sogar eigentlich noch am unteren Ende der Ausstattungsskala (keine Rohloff, kein SON, kein DT-Swiss-Federelement, etc.). Die Frage wäre, wie stark ich das Rad im Verhältnis zu meinen beiden 26''Rädern nutzen würde. Eigentlich lässt sich die Investition nur rechtfertigen, wenn man mit dem Rad auch einige Tausend Kilometer im Jahr fährt und vielleicht sogar Radreisen damit unternimmt. Möglicherweise stellt sich das Liegerad als geeignetes Vehikel für besonders schnelle und lange Etappen heraus, die mir mit dem Aufrecht-Rad deutlich schwerer fallen würden
Ich bin von Lieferädern jedenfalls im positiven Sinne infiziert und brauche einfach noch etwas Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.
Gruß,
Martin
Als vorläufiges Fazit möchte ich deshalb auf die folgenden Punkte hinweisen:
- kleinere Steigungen fielen mir erwartungsgemäß (noch) recht schwer und ich musste - im Vergleich zu meiner Kettenschaltung am normalen Reiserad - viel weiter zurückschalten, um diese einigermaßen bewältigen zu können; auch merkte ich auf den Steigungsabschnitten, dass diese ganz schön in die Beine gingen, weil offenbar andere Muskelgruppen in den Oberschenkeln beansprucht werden - obwohl ich muskulär nicht gerade unterentwickelt bin, habe ich deutlich gemerkt, dass das ein anderes Treten ist als auf konventionellen Rädern
- ohne Klickpedale bin ich mehrfach mit den Schuhen von den Pedalen gerutscht - nicht weiter tragisch, aber ich denke, mit Klickpedalen hat man einfach einen besseren Kontakt zu den Pedalen und kann noch einen runderen Tritt fahren, zumal man dann noch die Möglichkeit hat, die Pedalen mit den Schuhen zu ziehen
- Unebenheiten machten sich beim Fahren deutlicher bemerkbar als bei meinem 26''-Reiserad mit Federgabel. Erschütterungen wurden trotz Federung deutlich spürbar an den Rücken weitergegenen. Dies Problem habe ich am Aufrecht-Rad nicht. Hier könnte ein hochwertigeres Federelement vielleicht für Abhilfe sorgen
+ geniales, superbequemes Sitzgefühl, keine Rückenschmerzen, keine einschlafenden Hände
+ das Grasshopper fx ist faltbar und dadurch sehr handlich. Ich könnte es ohne Probleme in den Kofferraum meines Fünfer-BMW legen. Die Alternative der Anschaffung eines Fahradträgers (den ich mir bisher immer ausgeliehen hatte) würde dadurch entfallen
+ Mitnahme im Zug ohne Probleme, durch die Faltbarkeit auch im ICE möglich
(muss man dann eigentlich noch eine Fahrradkarte kaufen oder ist ein zusammengeklapptes Rad Reisegepäck?)
+/- eine im Vergleich zum Aufrecht-Rad höhere Durchschnittsgeschwindigkeit konnte ich noch nicht feststellen, aber das scheint offenbar Trainingssache zu sein. Alle Aussagen von Liegeradbesitzern gehen ja offenbar in diese Richtung.
Bleibt noch der Preis von ca. 3000€, der sicher kein Pappenstiel ist. Damit bewge ich mich sogar eigentlich noch am unteren Ende der Ausstattungsskala (keine Rohloff, kein SON, kein DT-Swiss-Federelement, etc.). Die Frage wäre, wie stark ich das Rad im Verhältnis zu meinen beiden 26''Rädern nutzen würde. Eigentlich lässt sich die Investition nur rechtfertigen, wenn man mit dem Rad auch einige Tausend Kilometer im Jahr fährt und vielleicht sogar Radreisen damit unternimmt. Möglicherweise stellt sich das Liegerad als geeignetes Vehikel für besonders schnelle und lange Etappen heraus, die mir mit dem Aufrecht-Rad deutlich schwerer fallen würden
Ich bin von Lieferädern jedenfalls im positiven Sinne infiziert und brauche einfach noch etwas Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.
Gruß,
Martin