Re: Reiserader oder Randonneur mit Monoporter

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Re: Reiserader oder Randonneur mit Monoporter - 09/19/09 10:04 PM

In Antwort auf: slowbeat
wenn ich überlege was so ein anhänger mit packsäcken wiegt und dann die stabilsten handelsüblichen radträger mit passenden taschen danebenstelle halte ich einen gewichtsausgleich für unmöglich.

ich hab meine urlaubstour mit 40-559 marathon racer bewältigt, die gehen auch auf losem untergrund noch prima vorwärts und fahren sich grad mit beladung bei 4,5bar wunderbar komfortabel.


Das Gepäck würde weniger Rollwiderstand verursachen, wenn die Gewichtskraft auf 40-406er Marathon Racer bei sieben bar im Anhänger transportiert würde, als auf 40-559ern bei 4,5 bar.
Zugegebenermaßen spielt dieser Aspekt eine untergeordnete Rolle gegenüber anderen Einflüssen auf das Fahrverhalten.

Zum Gewichtsvergleich:
Vier Packtaschen (knapp 4 kg), eine Lenkertasche (mit Halterung 1 kg), eventuell noch ein Packsack oder ähnliches auf dem Gepäckträger (500 g), ein Lowrider (600 g) und ein Gepäckträger (700 g) wiegen zusammen knapp 7 kg und bieten Platz für circa 80 bis 90 Liter. Zusätzlich war ja der Ausgangspunkt, dass statt eines stabilen Reiserades ein leichter Radonneuer oder ein Rennrad verwendet werden. Mit einem gewöhnlichen Crossrad oder Mountainbike könnte man den Plan genauso durchführen.
Ein Vitelli Camping wiegt laut Globetrotter 8,3 kg, ein Ortlieb Rack-Pack (89 Liter) 1,2 kg. Zusammen sind das 9,5 kg, es wären also lediglich noch 2,5 kg, die das sportliche Alltagsrad leichter sein müsste, als der Reisetrecker, damit sich beide Varianten die Waage halten würden.
Der Monoporter wiegt weniger als 6 kg, würde aber nie 90 Liter Volumen fassen, müsste also mit einem Gepäckträger und Packtaschen kombiniert werden (falls das geht) oder wäre eben nur Ersatz für zwei Packtaschen und Lenkertasche (oder sonst eine gängige Kombination).

Für eine Reise, auf der schwer abzuschätzen ist, was einen erwartet, würde ich eher versuchen, alles auf dem Fahrrad unterzubringen, aus bereits genannten Gründen.
Für jemanden, der hin und wieder eine mehrtägige Tour macht, ist es aber eine ernsthafte Alternative, statt ein zusätzliches Reiserad anzuschaffen, einfach einen guten Anhänger an das bereits vorhandene Alltagsrad zu hängen.

Ich selbst bin mal mit zwei Ortlieb Taschen am Gepäckträger und einem Trekkingrucksack im Vitelli Camping verreist. Grund war, dass ich am Ziel der Reise, sowohl Trekkingrucksack, als auch Anhänger benötigte (sonst hätt ich alles aufs Rad gepackt). Bergauf konnte ich immernoch im Wiegetritt fahren, da der Hänger das nicht verhindert und das Gewicht in den Ortliebs tief lag. Bergab bin ich je nach Steigung über 50 km/h gefahren (recht aufrechte Sitzposition). Der Hänger war garnicht zu spüren. Im Zug nahm ich das Gespann auch mit. Beim ersten Mal schob ich das Fahrrad samt Hänger in den RE, hängte dann den Hänger ab und stellte ihn hochkant in eine freie Ecke. Zum Erreichen des Bahnsteigs fuhr ich Aufzug, bobei ich den Anhänger irgendwie (angehängt) über dem Fahrrad halten musste, da der Aufzug nur zwei Meter lang war. Treppen runter schieben erwies sich als problemlos, da ja auch Gepäck hinten unten am Fahrrad angebracht war, sodass ich nur die Bremsen bedienen musste. Bei späteren Bahnfahrten, entfernte ich am Bahnhof den Trekkingrucksack aus dem Anhänger und schnallte ihn schnell quer auf den Gepäckträger. So konnte ich das Rad auch Treppen hinauftragen und schieben und der leere Anhänger hüpfte einfach hinterher. Im Zug ließ sich der Anhänger bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit zerlegen. Ich meine mich zu erinnern, dass ich auch mal den zerlegten Anhänger irgendwie noch auf den Gepäckträger geschnallt hatte.

Es kommt insgesamt auf die genauen Anforderungen an, die eine Tour stellt. Auf Trampelpfaden ist man mit zweispurigem Anhänger natürlich mühsam unterwegs, was aber nicht heißt, dass solche Wege nicht bewältigbar wären.
Ob man lieber einen großen oder viele kleine Säcke packt, ist ziemlich Geschmacks- und Gewöhnungssache. Ein Vorteil, der mir zum großen Packsack im Anhänger einfällt, ist, dass es mir leichter fallen würde, so zu packen, dass der Schwerpunkt tief und mittig ist. Besonders, wenn man größere Wasservorräte mit herumfährt, könnte man die einfach ganz unten in die Mitte des Anhängers legen. Ich finde es immer recht aufwändig, Packtaschen so zu packen, dass die linke und rechte Tasche gleich schwer sind.

Noch was Anderes:
Hat schon mal jemand versucht, bei einem BOB Yak an dem Teil , welches an die Achse des Zugfahrrades eingehängt wird, Ortliebtaschen oder sowas zu befestigen?

Sodenn, genug für heute.
Gute Nacht miteinander!