Re: SRAM iMotion

Posted by: Schnellschalter

Re: SRAM iMotion - 07/23/09 07:48 AM

In Antwort auf: Hesse
Also meines Wissens kam die Super 7, wovon sich die heutige S7 ja wohl ableitet, Anfang der 90er des letzten Jahrhunderts raus. Und die iMotion 9 kam 2007 auf den Markt, oder? Da sind mindestens 15 Jahre dazwischen,...
Meines Erachtens gehört die S7 aber in eine logische "Entwicklungsreihe", die 1961 mit der Mod. 415/515, spätestens aber 1975 mit der H 3111 begonnen hat. Ich habe lange an diesen Dreigangs herumgeschraubt, und daher war dann der "Inhalt" der ersten Pentasport keine Überraschung für mich, und ebenso wenig später die Technik der S 7 - das ist im Grunde genommen "addierte" Dreigang-Technik, sozusagen ... schmunzel Und in diesem Fall ist dieses "evolutionäre" Vorgehen unter Verwendung bewährter Lösungen tatsächlich auch sinnvoll - ich habe jedenfalls nichts über grundsätzliche bzw. dramatische Schwächen dieser Naben gehört oder an gebrauchten Naben erkennen können; die schalten zwar vielleicht etwas rauer als die Shimanos, ihre Lager sind nicht besonders gut gegen Dreck geschützt, aber sie halten eigentlich in der Regel doch, bis sie ihr "natürliches Ende" erreicht haben.
Offenbar kann man aber dieses "additive" Konzept über sieben Gänge hinaus nicht beliebig fortsetzen und hat daher seinerzeit mit der Elan 12-Gang einen "weiten Sprung nach vorne" getan, der leider ziemlich in die Hose ging, und wahrscheinlich auch durch längere "Reifung beim Kunden" nicht zu beheben gewesen wäre. Wenn nun die iMotion 9 wirklich technisch auf der Elan basiert (was ja - wie schon erwähnt - einstweilen nur eine Aussage von Utopia ist), und sie - offenbar recht massive - Probleme hat (ich glaube schon, dass viele Fahrradhändler grundsätzlich Sachs-/SRAM-Produkten gegenüber positiv eingestellt sind, und wenn sie diese Nabe nicht mehr verkaufen möchten, muss schon etwas sehr schlecht laufen bzw. gelaufen sein) zeigt das aus meiner Sicht, dass SRAM noch einmal bzw. wieder auf ein untaugliches Konzept gesetzt hat. Wie schon gesagt: Mir ist wirklich unklar, wie ernsthafte Ingenieure und Marketingleute ein solch' "ungesundes" 3,5-Kilo-Monster wie die Elan auf den Markt bringen konnten - die müssen doch eigentlich zum Schluß immer nur noch ganz fest die Augen zugekniffen und gemurmelt haben: "Sie wird irgendwie halten, sie wird irgendwie ...".
Und bei der iMotion sieht es ja einstweilen ähnlich aus. Das ist aus meiner Sicht kein normaler "Ausreifungsprozeß" mehr, das sind eher massive (konstruktive) Fehlentscheidungen, bzw. eben Defizite in der systematischen Produktentwicklung. Es ist doch eigentlich üblich, Musterexemplare an ausgewählte Händler und externe Tester zu geben, um neue Konstruktionen auch im harten Alltagseinsatz zu prüfen - eigentlich müßten größere Fehler bzw. Schwächen von Naben doch auf diese Art und Weise aufzudecken sein ?
Und bei Firmen wie SRAM und Shimano gehe ich auch davon aus, dass es dann keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen der Vorserien- und der Serienqualität gibt - bei Sturmey Archer war das seinerzeit durchaus mal der Fall, da funktionierten die sorgfältig gefertigten Vorserienexemplare, aber in der Fertigung wurde bei den Toleranzen und/oder den Härteprozessen geschlampt, und dann gingen die Naben reihenweise kaputt (z.B. die '5 StAr' (kein Tippfehler; der Name sollte auf Sturmey Archer hinweisen) von 1991, bei der die Achsen brachen und die Lager in Bestzeit kaputtgingen). Und allzu oft kann sich ein Hersteller solche "dicken Dinger" nicht erlauben, dann haben Händler und Kunden kein Vertrauen mehr und kaufen auch die einwandfreien Produkte nicht mehr ...

In Antwort auf: Hesse
Dennoch denke ich schon, dass nahezu jedes Produkt, das auf den Markt kommt, dort nachreift: ...
Das ist auf jeden Fall so; Shimano hat bei seiner 7-Gang-Nabe ganz sachte über die Jahre hinweg konstruktive Veränderungen vorgenommen, und wenn man keine Einzelteile für die Naben mehr anbietet, sondern immer nur noch komplette Tauschgetriebe, lassen sich ja Änderungen auch problemlos (und unmerklich ...) vornehmen ... Aber es ist schon ein Unterschied, ob man ein im Großen und Ganzen gelungenes Produkt verbessert, um Schwachstellen zu beseitigen, oder ob man etwas auf den Markt gibt, was nicht ausgereift ist oder gar prinzipielle konstruktive Schwächen hat ...