Re: Gefahr durch giftige Vorderradbremse

Posted by: hans-albert

Re: Gefahr durch giftige Vorderradbremse - 03/19/09 08:29 PM

Hallo,

ich fürchte, wir nähern uns hier so langsam wieder der demokratischen Physik...

Vorher will ich meinen persönlichen Senf dazu geben. Unabhängig von der Art des Rades muss die bestmögliche Bremse in der Lage sein, auch bei extremen Umgebungsbedingungen die größte physikalisch mögliche Bremsung (negative Verzögerung), sprich, den kürzestmöglichen Bremsweg zu erzeugen. Sonst ist die Bremse zu schlecht. Diese Bremse wird dann bei anderen Bedingungen entweder ein rutschendes Vorderrad oder ein abhebendes Hinterrad bewirken. Dass dies nicht passiert, liegt in der Verantwortung des Fahrers (üben!). Die umgekehrte Anforderung, eine Bremse, die ein abhebendes Hinterrad oder ein wegrutschendes Vorderred unter allen Umständen verhindert, führt dazu, dass die Bremswirkung in anderen Situationen nicht ausreichend ist. Vereinen lassen sich diese beiden Forderungen nur mit einem echten ABS inclusive der dazu notwendigen Regelelektronik und der hydraulischen Ventile und Pumpen. Um diese sicher funktionieren zu lassen, ist eine entsprechende Energiebevorratung erforderlich, sprich, eine Fahrzeugbatterie. Um diese sicher aufgeladen zu haben, ist ein Nabendynamo notwendig (der dann auch gerade als Drehzahlsensor tätig werden könnte). Wir haben dann also auf unserer Einkaufsliste:

  • Ein Nabendynamo als Energieversorgung und Vorderrad-Drehzahlsensor (hoffentlich hat er genug Auflösung)
  • Ein Hinterradsensor
  • Eine Fahrzeugbatterie
  • Eine elektronische Regeleinheit
  • Eine hydraulische Aktoreinheit
  • Und natürlich eine hydraulische Bremse, damit das auch arbeiten kann
  • Ein "Zündchloss", damit es auch abgeschaltet werden kann, wenn das Rad steht


Schaut Euch mal die Aufpreisliste bei BMW, Ducati, Honda,... an, was das ABS extra kostet. Und eine Batterie, Generator und Zündschhloss kämen noch hinzu. Und das damit verbundene Gewicht. Oder eine feinfühlige Hand an einer gut zu kontrollierenden, hysteresefreien Bremse und ein Helm und Handschuhe für den Fall, dass entweder die Feinfühligkeit oder die schlichte Fahrphysik ein rechtzeitiges Anhalten nicht ermöglicht haben, scheint mir beim derzeitigen Stand der Technik die bessere Wahl zu sein. Wenn ein echtes ABS fürs Fahrrad für 50 Euro zu haben ist und nicht mehr als ein Pfund wiegt, bin ich allerdings gerne dabei.

Grüße
hans-albert