Posted by: HelgeWI
Re: Gefahr durch giftige Vorderradbremse - 03/12/09 07:29 AM
In Antwort auf: Martina
Das stimmt zwar, aber es gibt Bremsen, die quasi 'digital' wirken, da ist der Grad des 'gerade richtig am Griff ziehens' ungemein schmal. Mit anderen Worten: entweder tut sich gar nix oder man macht eine Vollbremsung. Das scheint bei hydraulischen Bremsen systembedingt anders zu sein, die Bremswirkung steigt kontinuierlicher an.
Prinzipiell ist die Verzögerungskraft über den Reibungskoeffizienten proportional zur Kraft der Belege auf die Felge, die wiederum über Hebelgesetze oder hydraulische Umsetzung proportional zur Handkraft sein müßte, je nach system mit mehr oder weniger großer Verstärkung und Offset.
Wenn eine Bremse so bremst, daß die Bremskraft der Handkraft nicht proportional ist (mit welcher Steigung auch immer), dann liegt bei einem derart krass geschilderten Fall m.E. irgendeine Form von Selbstverstärtkung vor.
Am Fahrrad gibt es baer weder einen Bremskraftverstärker und eine sich selbst verstärkende Bremse ist nur bei einer auflaufenden Trommelbremse denkbar.
D.h. hier ist entweder technisch etwas nicht in Ordnung, wodurch sich z.B. die Bremskraft erst beim Überschreiten eines bestimmten Punktes überhaupt erst zeigt, dann aber wegen der schon erreichten hohen Handkraft total. Denkbar wäre hier evtl. ein Schmierfilm auf den Felgen (kann ich nicht beurteilen, hatte ich noch nie) oder ein mechanisches Problem der Ansteuerung (z.B. hohe Gelenkreibung, die ab einem bestimmten Punkt überwunden ist).
Es bleibt natürlich aus meiner Erfahrung immer noch das Problem der Gewöhnung. D.h. viele, die vorher z.B. eine etwas ältere Bremse gewohnt waren, die sehr viel Handkraft benötigte, benötigen mitunter eine sehr lange Eingewöhnungszeit, bis sie mit heutigen Bremsen zurecht kommen.
Gruß
Helge