Reifen für Schotterpisten

Nun habe ich schon einige thread´s durchgesucht und auch einige interessante Dinge gefunden. Es sieht so aus, als kommt man am Marathron XR nicht vorbei.

Das wiederspricht allerdings meinen eigenen Erfahrungen. Während unserer 6-wöchigen Bolivien-Tour hatte ich mit dem TravelContact 0 Platten, während mein Mitradler mit dem XR desöfteren Flicken durfte.

Auf Schotter, wenn man das noch Schotter nennen konnte, insbesondere wenn noch Steigungen hinzu kamen, hatte ich jedoch teilweise arge Durchrutsch-, Wegrutsch- und sonstige Rutschpartien zu bewältigen, was mich davon abhält mich noch einmal mit Conti-Reifen auf ähnliches Terrain zu begeben.

Auf ganz üblen Pisten bin ich absichtlich aus Dämpfungsgründen mit weniger Luft gefahren. Für die Reifen war das absolut tödlich. Nach der Tor waren die Karkassen so morsch, dass die hintere kurz nach der Tour riss, bevor ich die Reifen ersetzen konnte.

Mein Plan ist nun, mir für derartige Touren andere Reifen zuzulegen und nur für Touren mit hohem Schotteranteil draufzuziehen. Auf vorrangig asphaltierten Strecken werde beim Conti-Reifen bleiben.

Muss es unbedingt ein Marathon XR sein bzw. welche Alternativen gibt es?
(Die Schutzblechfrage in puncto Platz habe ich noch nicht geprüft. Es könnte knapp werden. Aber dann werden die halt auch gewechselt.)

Gruss
Brit

Hallo Brit,
kann jetzt nichts zu Deiner eigentlichen Frage betragen.

Zustimmung! Die Kombi hohes Systemgewicht beim bepackten Reiserad, breiter Reifen und niedriger Luftdruck ist generell kritisch. Wenn dann noch eine schmale Felge hinzukommt, wird es noch kritischer. Wenn Du die ersten Parameter nicht verändern kannst / willst, solltest Du Dir Gedanken machen, ob die Felgenbreite optimal ist.

Gruss georg123

Hai Brit,
ich habe diesbezüglich mit dem Conti Cross Country gute Erfahrungen gemacht. Der hat selbst übelste Pisten plattenfrei weggesteckt und fuhr sich dabei dort auch noch überaus angenehm. Ich fand ihn sogar auf Asphalt noch vertretbar, wenns auch dort nicht gerade ein Rennreifen ist, rollt er selbst auf Asphalt immer noch eher besser als schlechter im Vergleich zu den hochgelobten Marathons (der XR fiel uns übrigens schon auf Asphaltstrecken und gemäßigten Waldwegen durch unangenehmes Abrollverhalten und Plattenanfälligkeit negativ auf, der käme mir an kein Rad mehr).
LG Nat

Das mit der Plattenanfälligkeit kann ich nicht nachvollziehen. Ich hatte auf meiner gesamte Südamerikatour (ca. 4500km, meist offroad) keinen einzigen Platten mit meinen Marathon XR.

Ich hatte mir wegen Bolivien extra die ganz dicken 57er besorgt um da mit wenig Druck fahren zu können. Sonst bin ich eher mit >4bar Luftdruck gefahren. Damit war es auch kein Problem wenn man mal mit Tempo 50 oder mehr Schlaglöcher mitgenommen hat...

Auf Schotter finde ich den Marathon XR sogar besser als richtige Stollenreifen. Der hat echt super traktion um auch steile pisten hochfahren zu können, Steigungen bei denen ich schon Mühe hatte beim schieben nicht mit den Füßen wegzurutschen.

Conti Travel Contact 1.75" ist mein Favorit.
Tut seinen Dienst auch auf Schotter sehr gut. Bin damit auch vor drei Jahren diverse lange und schlechte Anden-Pisten gefahren. Nur bei Schnee (welchen ich zu meiden versuche) und auf feuchten Erdpisten gibt es m.E. echte Nachteile, wobei die so dramatisch nicht sind.

Kommt tatsächlich auf die Felgen an. Bei rüden Strecken ist reichlich Reifenvolumen durch nichts zu ersetzen außer durch noch mehr Reifenvolumen. Sag doch mal was zu den Dimensionen, die Du tatsächlich verwendet hast. Bei fingerdünnen Reifen unter 40mm Breite ist es von vornherein keine gute Idee, mit reduziertem Druck zu fahren. Der nominal kleine Unterschied von 47 zu 50mm war in meinem Fall eine echte Überraschung, was den Schutz vor Durchschlägen betrifft.

Falk, SchwLAbt

Meiner sonst auch. Auf "normalem Schotter" fahre ich damit ohne Probleme. In Bolivien hätte ich wirklich was anderes brauchen können und die Carretera Austral, wegen der ich diese Überlegung anstelle, wird sicher nicht besser sein.

Gruss
Brit

Hallo Falk,

ich fahre 47-559 bzw. 26x1,75". Mit Durchschlägen hatte ich eigentlich weniger Probleme. Eher mit Wegrutschen zwischen losen Steinen.
Der TravelContact hat mittig SemiSlick, auf Asphalt bzw. bei leichtem Schotter kann ich ihn empfehlen.

Gruss
Brit

Also die Carretera hat ihren Schrecken schon verloren. Zwar ist es sicher angenehmer manchen Abschnitt mit dickeren Reifen zu fahren, aber das vor allem dort wo gebaut wird. Ansonsten findest du da auch Leute die mit 28 Zoll und nicht so dicken Schlappen unterwegs sind. Ich würde die Carretera in der Hinsicht nicht mit bolivianischen Hinterlandpisten vergleichen.

Grüsse

Christian

Nur mal eine Anmerkung, der Marathon hatte schon über 10 000 von meiner Jahrestour hinter sich. Ich lasse nicht viel auf diesen Reifen kommen, doch es gibt ihn ja nicht mehr, also kein Problem.
www.reisen-mit-und-ohne-rad.de

Uups, dann haben wir wohl 2 komplett unterschiedliche Reifen. Ich hab den ausgesondert weil er bei jeder Gelegenheit durchrutschte.

Mein aktueller Favorit ist der Michelin XC dry. In Mazedonien notgedrungen montiert hat er seine Sache prima gemacht. Gewicht ist erstaunlich gering, Fahrverhalten auf Asphalt ordentlich. Auf losen Schotter Bestens.

Na, dann hat sie sich verändert. 1997 war das dort noch recht übel. Wo Leute mit 28ern durchkommen, komme ich mit meinen jetzigen Reifen auch lang.
Die Strecke zwischen Puerto Natales und Punta Arenas ist ja eh asphaltiert.

Gruss
Brit

Korrekt, allerdings spricht man dort eigentlich nicht mehr von der Carretera (nur bis O Higgins, die neuen Abschnitte lassen ja noch etwas auf sich warten). Aber auch für den PN Torres del Paine brauchst du keine besonderen Reifen und für das Schiebestück zum Lago O Higgins ist es wohl egal.
Vorletztes Mal hatte ich auch einen getroffen, der enttäuscht war, nicht mehr die anspruchsvolleren Schotterstrecken der 90er angetroffen zu haben.

Grüsse

Christian

PS damit will ich aber das Thema höchstens für dich geklärt haben, der Reifen für anspruchsvolle Schotterpisten kann ruhig noch erörtert werden
Allerdings bin ich auch XR-Fan. Der ist Fehlertoleranter

Die Carretera Austral ist meist sehr feucht, da sind weder Marathon XR noch Travel Contakt sonderlich gut.
Sehr gut dürfte dort der Marathon Extreme sein. Auch der neue Dureme dürfte aufgrund seiner weichen Gummimischung und dem Profil besser sein als XR und TC.
Ich würde am Vorderrad Extreme und am Hinterrad wohl den Dureme nehmen.
oder Alternativ:
Von Conti wäre der Top Contakt Winter auch eine sehr gute Empfehlung. Der fährt sich auf Pisten und Straßen gleichermaßen gut und ist aufgrund der Microspikes recht griffig. Ich war damit letztes Jahr z.B. im indischen Himalay von Srinagar-Leh-Manali und dieses Jahr in Marokko unterwegs und recht zufrieden. Gewicht ist nicht ohne, aber sehr massive Lauffläche und gummierte Seitenwand.

edit: selbst bin ich übrigens 2003-2004 mit Marathon XR vorne und Conti Travel Contakt hinten gefahren. Geht also auch, ist aber schlechter als mit den empfohlenen.

Den hast Du nach einigen Platten gewechselt, und mit dem neuen ErsatzXR war´s das gleiche Problem. Es gibt Beweisfotos

Den Reifen habe ich heute übrigens erst in einem Online-Shop gesehen, als ich die Preise verglichen habe. Wenn du noch einen XR suchst, kann ich noch mal nachschauen, ob ich den link noch finde.

Gruss
Brit

Warum kein XR? Das mit der Pannenhäufigkeit würde ich nicht verallgemeinern - Du wirst zu keinem Reifen nur gute Erfahrungen lesen und sehr oft sehr gegensätziche. Ich denke einfach, da spielen so viele konkrete und individuelle Faktoren eine Rolle, dass man das selbst ausprobieren muss (und dann kann man mit der Qualität eines konkreten erworbenen Reifens auch Pech oder Glück haben...).
Für die genannten Bedingungen würde ich den XR aufziehen (bzw. habe sie schon auf dem Reiserad ;))..wobei ich hier vom Eingangsposting uind Schotterpisten ausgehe. Bei Nässe evtl. nicht so ideal...

Als Alternativen fallen mir spontan Marathon plus Tour und Marathon Cross ein, wobei ich nur langjährige - und sehr gute - Erfahrungen mit dem Cross habe. Gäbe es den auch breiter, hätte ich den statt des XR am Reiserad...

Christoph

Naja, das ist sicher auch Ansichtssache.
Ich bin mit den Travel Contacts immer gut zurecht gekommen, ob auf uebelsten Pisten in den Anden, in Australien oder sonstwo und fahre damit auch gelegentlich MTB-Trails
(und eigentlich kann ich mir niemanden vorstellen, der mich wegen seinen Marathon XR's auf Tour ueberholen wuerde ).
Die Carretera Austral ist m.E. wirklich nicht sonderlich extrem was die Oberflaechenbeschaffenheit angeht.
Mit meinen letzten Travel Contacts hatte ich auf 14'200 km einen einzigen "echten" Platten welcher durch Durchstich verursacht wurde.

Danke, das hört sich interessant an. Nun habe ich schon 4 Reifentypen, die ich mir beim nächsten Händlerbesuch näher anschauen kann.

Einen zweiten Reifensatz kann ich mir für solche Fälle ruhig zulegen.

Gruss
Brit

Das glaube ich auch. Ich habe einfach die Rumrutschei in keiner guten Erinnerung. Der Wind und die Topografie sollten als Herausforderung reichen.
Den Tag, an dem ich einen Schweizer Radler in den Bergen überhole, wird es sicher nicht geben, egal mit welchen Reifen.

Gruss
Brit

allerdings nur in 50-559

Hallo Georg,

diesen Punkt würde ich gerne noch mal aufgreifen. Vor der Tour werde ich so oder so die hintere Felge austauschen. Sie macht langsam einen etwas dünnhäutigen Eindruck. Die Vordere hat noch Zeit.

Was wären denn deiner Meinung nach sinnvolle Felgenbreiten für 47er bzw. 50er Reifen.
Breiter als 47 bin ich noch nie gefahren, daher habe ich darüber auch noch nie nachgedacht.

Die jetzige Felgenbreite werde ich heute Abend mal nachmessen.
Ich schätze mal auf 21.

Neugierige Grüße
Brit

Hallo Brit,

frei nach Falk: sinnvolle Felgenmaulweite = halbe Reifenbreite.
Fährst Du Scheibenbremse ist die Auswahl etwas größer; breite Felgen für Felgenbremsen sind eher dünn gesät.
Von Rigida gibt es in 25mm die Big Bull, von Exal die XL25. Felgen mit 21 oder 23mm Maulweite könnt ich Dir gar keine nennen (die erst angedachte ZAC21 in 559 ist auch nur 19 mm breit). Ich habe aber keinen großartigen Marktüberblick, vielleicht können andere Mitglieder dazu was sagen.

Hintergründe kannst Du auf http://tandem-fahren.de/Technik/Reifentips/index.html nachlesen.
Die Vorschläge aus der Tandem-Fraktion mögen vielleicht etwas "over-sized" wirken. Ich will Dir jetzt nicht meine Pfunde unterstellen, aber je weiter das eigene Systemgewicht in den dreistelligen Bereich kommt, desto eher sollte man diese Ratschläge beherzigen.
Ein Fliegengewicht kann aber auch mit der Kombi 50er Reifen auf 19er Felge lange Freude haben.

Gruss georg123

Hallo Georg,

danke, das hilft mir erst mal weiter.
Ich bin eh noch unschlüssig, ob ich ein komplette Hinterrad nehme oder selbst anfertige.
Das wird sich erst herausstellen, wenn ich Zeit zum Schrauben habe und dabei eine Blick in die Naben werfe. Momentan nutze ich die Zeit noch zum Fahren. Das nächste Sch...wetter kommt bestimmt.

Gruss
Brit