Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich

Posted by: Polarfox

Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 11:39 AM

Hey,

Ich habe mir mal die Daten für zwei Randonneurs angesehen und diese haben ein relativ langes Oberrohr bei 54 cm Rahmenhöhe:

Norwid Kattegat: 572 mm
VSF T-Randonneur: 596 mm

Ein Rennrad dagegen von Cube Streamer in 53 cm Rahmenhöhe:

Cube Streamer: 535 mm

Wieso haben Randonneure solange Oberrohre. Beim Rennrad sitzt man doch schon gestreckt, und ein bequemeres Randonneur streckt einen nochmehr?
Posted by: JaH

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 12:38 PM

Vergleich doch auch bitte den Rest und nicht nur das Oberrohr. Also auch Vorbaulänge und in Relation dazu die Sattel-Position.

Mein Speci Tricross Comp (58er Rahmen) kam mit einem 14er(?) Vorbau (der jetzt im Marktplatz unter Querbeet-Grabbelkiste Teil 1 oder 2 zum Verkauf steht) und es ergab mit dem gut eingestelltem Sattel, den idealen
Abstand Lenker-Sattel. Das tat mir aber nicht gut. Seit ich einen kürzeren Vorbau dran habe, ist es kein Problem mehr.

Ein Radonneusen Rahmen ist eher mit einem Crossrad-Rahmen vergleich, der ja eine Abwandlung des RR-Rahmens darstellt. Insgesamt ist ja doch einiges anders, wenn man genau hinschaut. Vorlauf, Winkel .. halt die ganze Geometrie hat eine etwas andere, im Vergleich zum RR abgeschwächte .. hmmm "Konzeption"/Abstimmung. Und das hat ja auch seinen guten Grund.
Posted by: Anonymous

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 02:01 PM

In Antwort auf: Polarfox
Hey,

Ich habe mir mal die Daten für zwei Randonneurs angesehen und diese haben ein relativ langes Oberrohr bei 54 cm Rahmenhöhe:

Norwid Kattegat: 572 mm
VSF T-Randonneur: 596 mm

Ein Rennrad dagegen von Cube Streamer in 53 cm Rahmenhöhe:

Cube Streamer: 535 mm

Wieso haben Randonneure solange Oberrohre. Beim Rennrad sitzt man doch schon gestreckt, und ein bequemeres Randonneur streckt einen nochmehr?


Selbst bei Rennrädern unterschiedlicher Hersteller sind die Proportionen recht unterschiedlich. Das kann auch von Vorteil sein.
Z.B. kommen wohl "Sitzriesen" mit dem T-Randonneur (bei klassischer Schrittlängen-Rahmengrößen-Tabelle) ganz gut klar. Alle anderen sind recht gut beraten, eine Rahmengröße kleiner zu nehmen.Ich fahre selbst einen T-Randonneur. Ich hatte beim Händler das Rad in für mich eigentlich passender Größe bestellt, nachdem ich eine Probefahrt auf einem Stevens-Randonneur gemacht hatte. Als das VSF dann da war, zeigte sich, das Oberrohr war länger als erwartet. Da ich das Rad trotzdem wollte, kam ein 60er Vorbau ran - so paßt(e) es mir sehr gut.

Gruß
Micha
Posted by: Ben-Dixen

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 04:22 PM

Hallo,

die Unterschiede zwischen Randy und Renner sollten in meinen Augen in folgenden Punkten liegen.

-etwas längeres Steuerrohr beim Randy für weniger Überhöhung und gleichzeitig wenig Spacer.
-etwas flacherer Steuerrohrwinkel (Geradeauslauf und Fussfreiheit bei breiteren Reifen und Schutzblechen am Rad)
-etwas längerer Hinterbau (Fersenfreiheit, Gewichtsverteilung insg. bei Beladung, Reifenbreite, Schutzblechoption)

Das Oberrohr kann man eigentlich ähnlich wählen wie beim Renner.
Anpassung über extreme Vorbauten führt zu ungünstiger Gewichtsverteilung auf dem Rad.

Aber schlussendlich gibts ja sowieso wenige Patentrezepte und viele Meinungen.
Grüße
Posted by: Anonymous

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 07:36 PM

In Antwort auf: brockenhammer
Hallo,

die Unterschiede zwischen Randy und Renner sollten in meinen Augen in folgenden Punkten liegen.

-etwas längeres Steuerrohr beim Randy für weniger Überhöhung und gleichzeitig wenig Spacer.
-etwas flacherer Steuerrohrwinkel (Geradeauslauf und Fussfreiheit bei breiteren Reifen und Schutzblechen am Rad)
-etwas längerer Hinterbau (Fersenfreiheit, Gewichtsverteilung insg. bei Beladung, Reifenbreite, Schutzblechoption)


Randonneure entstanden aus Rennrädern, an die man früher auch etwas Gepäck binden konnte. Ebenfalls war Schutzblechmontage damals an Rennrädern für Trainings-, Alltags- und Reisefahrten durchaus möglich und nicht ungebräuchlich, da die Rahmen sowohl dafür, als auch ohnehin für schlechtere Straßen entwickelt und gebaut wurden.
(Für viele Leute mittlerweile kaum vorstellbar: Radreisen auf so einem Rad - schmale Reifen, keine/schwache Lichtanlage, Rennbremsen, wackliger Gepäckträger, Gepäckrolle am Lenker, keine oder nur wenige Gänge (Kettenschaltung), viele kleine - aber schnell selbst zu behebende Defekte. Dafür trotz knapper Planung und nach heutigem Maßstab eher primitiver Ausrüstung viele tolle Touren.

Nach einigen Jahren "radreisegeeigneterer" Fahrräder und Komplettausrüstung habe ich festgestellt, dass mir persönlich die Rennrad/Randonneurtouren mit Minimalgepäck besser gefallen. (Ja, man kann auch langsam damit unterwegs sein.)
Der T-Randonneur ist bei mir das Alltagsrad für den Weg zur Arbeit, den Einkauf und Tagestouren. Für längere Touren werde ich mir noch ein rennradähnlicheres Gefährt zulegen. (Allerdings eines mit klassischer Rahmengeometrie, damit Gepäckträger und bei 28er Reifenbreite die Schutzbleche auch hier passen.)

Heutige Rennräder bieten oft solche Möglichkeiten nicht, oder nicht wirklich alltagstauglich. Bei solch kurzen Hinterbauten passen schleiffrei häufig max. 25er Reifen aufs Hinterrad. Schutzblechmontage meist nur mit "Notblechen", die kaum Schutz bieten.

In Antwort auf: brockenhammer
Das Oberrohr kann man eigentlich ähnlich wählen wie beim Renner.


Wenn ein Hersteller seine Rahmen mit längerem Oberrohr herstellt, muß notfalls eine Rahmenhöhe kleiner gekauft werden. Bei bestimmter Oberrohrhöhe eine andere Oberrohrlänge findet man dann evtl. bei einem anderen Hersteller, oder bei Maßanfertigung von einem Rahmenbauer.

In Antwort auf: brockenhammer
Anpassung über extreme Vorbauten führt zu ungünstiger Gewichtsverteilung auf dem Rad.


Was ist extrem? Anstatt mit 120er Vorbau bin ich über 80er beim 60er gelandet.
Nachteil, der mich aber eher nicht stört, ist: Ein Haufen Leute fühlt sich bemüßigt, mir zu sagen, dass man mit so kurzem Vorbau nicht fährt, bzw. die Fahreigenschaften miserabel sind.
Vorteil: Ich sitze bei (subjektiv) nicht veränderten Fahreigenschaften sehr bequem auf dem Rad.

In Antwort auf: brockenhammer
Aber schlussendlich gibts ja sowieso wenige Patentrezepte und viele Meinungen.


Zum Glück schmunzel

Gruß
Micha
Posted by: Jojo64

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 10:45 PM

Bei den kleinen Rahmen klagen die Leute über zu lange Oberrohre, bei den großen Rahmen klagen sie über zu kurze Oberrohre. Nur im Bereich zwischen 56 und 58 cm Rahmenhöhe beachten die meisten Hersteller die Regel, dass Oberrohr und Rahmenhöhe in etwa gleich lang sein sollten. Deshalb werden im Regelfall die kleinen Rahmengrößen mit kurzen Vorbauten ausgeliefert und die Großen mit langen Vorbauten. Probleme gibt es halt bei Sitzriesen oder Sitzzwergen. Die müssen sich dann auf die Suche nach einem passenden Rahmen machen oder gar zu einem Maßrahmen greifen.
Posted by: Jojo64

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 10:54 PM

In Antwort auf: mimesn
Was ist extrem? Anstatt mit 120er Vorbau bin ich über 80er beim 60er gelandet.
Nachteil, der mich aber eher nicht stört, ist: Ein Haufen Leute fühlt sich bemüßigt, mir zu sagen, dass man mit so kurzem Vorbau nicht fährt, bzw. die Fahreigenschaften miserabel sind.
Vorteil: Ich sitze bei (subjektiv) nicht veränderten Fahreigenschaften sehr bequem auf dem Rad.

Gruß
Micha


Vorbauten über 10 cm machen ein Rad beim Lenken unhandlicher, mit einem kurzen Vorbau wird es agiler. Nur die "gewohnte" Optik leidet. Der Geradeauslauf wird allein durch die Gabelvorbiegung und dem Steuerohrwinkel beeinflußt (Stichwort Nachlauf), nicht durch die Vorbaulänge.
Posted by: Anonymous

Re: Ranndoneur / Rennrad Rahmen ein Vergleich - 08/15/10 11:03 PM

In Antwort auf: Jojo64
In Antwort auf: mimesn
Was ist extrem? Anstatt mit 120er Vorbau bin ich über 80er beim 60er gelandet.
Nachteil, der mich aber eher nicht stört, ist: Ein Haufen Leute fühlt sich bemüßigt, mir zu sagen, dass man mit so kurzem Vorbau nicht fährt, bzw. die Fahreigenschaften miserabel sind.
Vorteil: Ich sitze bei (subjektiv) nicht veränderten Fahreigenschaften sehr bequem auf dem Rad.

Gruß
Micha


Vorbauten über 10 cm machen ein Rad beim Lenken unhandlicher, mit einem kurzen Vorbau wird es agiler. Nur die "gewohnte" Optik leidet. Der Geradeauslauf wird allein durch die Gabelvorbiegung und dem Steuerohrwinkel beeinflußt (Stichwort Nachlauf), nicht durch die Vorbaulänge.


Das es sich eher um ein optisches "Problem" handelt, hatte ich ja mittlerweile schon herausgefunden.
Glaubt einem trotzdem kaum jemand. zwinker

Gruß
Micha