Re: Steuersatz montieren ?

Posted by: Schnellschalter

Re: Steuersatz montieren ? - 11/18/08 02:58 PM

Dieses "Patent" war an Sporträdern der 1980er Jahre häufig zu finden; vielleicht hat ein alteingesessener Fahrradhändler da noch etwas in der Schublade liegen. Diese Bauform war auch Standard bei den Kettler-Alurädern, in sehr guter Fertigungsqualität - vielleicht findest Du da eines zum Ausschlachten ? Ansonsten ist die 1"-Gewindenorm an der Gabel geradezu erschreckend schnell "ausgestorben", insofern wird es da kaum noch Anbieter entsprechender neuer Teile geben - es "überlebt" ja bei überholten Bauformen zum Schluß meist nur die billigste und schlechteste Ausführung, weil niemand mehr viel Geld in ein altes Rad investieren möchte.

Noch als Nachtrag zur "Schlitzdebatte" schmunzel : Ich habe schon an etlichen Gabeln nachträglich einen Führungsschlitz eingearbeitet, z.B., wenn eine Gabel zu kürzen war. Der Schlitz muss leider sehr weit nach oben reichen, so dass nur noch ein schmaler "Steg" stehen bleibt (der bei alten Fahrrädern auch oft gebrochen ist). Mit normaler Werkzeugausrüstung ist es schwierig, einen sauberen Schlitz hinzubekommen; man benötigt zumindest einen Bohrständer ("Freihandbohren" geht meistens schief ...), möglichst mit einem guten Maschinenschraubstock dazu, in den man den Gabelschaft sicher einspannen kann. Die Bohrungen wollen wegen des Gewindes ständig "verlaufen", daher muss man einen entsprechenden Vorbohrer verwenden. Man möchte die Löcher natürlich möglichst eng beieinander haben, um möglichst wenige Feilarbeit zu haben, aber wenn man die Löcher "überschneidend" bohrt, ist das immer schon ein bißchen heikel, weil der Bohrer natürlich gerne den Weg des geringsten Wiederstandes nimmt und also ins Nachbarloch rutschen möchte ... Das Wegfeilen der "Zwickel" zwischen den Bohrlöchern mit einer guten Schlüsselfeile ist dann etwas nervig (weil man ja im Schaftrohr nur maximal 22 mm "Arbeitshub" hat), aber problemlos. Meines Erinnerns nimmt man am besten einen 2,5 mm-Bohrer und feilt nachher auf 3 mm auf - ganz gleichmäßig gelingt die "Bohrungskette" sowieso nie, und dann hat man immer noch ein bißchen "Spielraum" zum Ausgleichen zwinker Es macht nichts, wenn der Schlitz nachher nicht absolut "linear" ist und genau auf der Längsachse des Schaftrohrs liegt, aber er darf keine "Zacken" haben, an denen die "Nase" der Verdrehsicherungsscheibe hängenbleiben kann.
Das klingt nun vielleicht eher abschreckend, aber ich würde eigentlich trotzdem dazu raten, das Gabelschaftrohr mit einem Schlitz zu versehen, da das meiner Erfahrung nach doch die sicherste und dauerhafteste Lösung ist.
Alternativ zum Schlitz gab es bis in die 1980er Jahre hinein an französischen und japanischen Fahrrädern noch die "partiellen Abflachungen", also plan geschliffene Flächen im Gewindebereich des Gabelschaftrohrs, die mit entsprechenden tangentialen Abschnitten des Verdrehsicherungsrings "zusammenarbeiten" sollten - das war allerdings eher eine Fertigungsvereinfachung als eine gute Lösung ...

Matthias