Gabeltausch

Ein Fahrrad wurde mit einer Federgabel ausgerüstet, montiert ist ein Ahead Steuersatz. Jetzt möchte ich es auf die ursprünglich verbaute Starrgabel umrüsten, zu dieser gehört ein konventioneller Steuersatz (Gewindegabel).

Ist der Austausch sehr kompliziert? Braucht man Spezialwerkzeug, um Lagerschalen auszutreiben / reinzuschlagen??

Bin da nicht so bewandert, weil ursprünglich mal ein Händler umgebaut hat...

Danke für eure Hilfe!
Christian

zum rauspfuschen der Lagerschalen braucht man nicht unbedingt spezialwerkzeug. Zum Reinpressen, nicht schlagen!, würde ich immer das richtige werkzeug verwenden.
Man kann da zwar auch irgendwas hinpfuschen, aber das Risiko wär mir zu groß.

job

Zumeist musst du doch nur den oberen Bereich des Steuersatzes tauschen, die Langerschalen können u.U. drin bleiben. Dan brauchst du sie nicht demontieren.

Zudem habe ich seit Jahren alle verbauten (und das waren etliche) mit einem Holstück eingeschlagen, kann die Bedenken von Job nicht bestätigen. Hatte noch nie Problem damit. Bei einem High End Alurahmen oder bei Carbon wäre ich allerdings vorsichtiger.

Hab meine auch mit einem Stück Holz und einen kleinen Hammer eingesschlagen, Allerdings Stahl :-) Bei richtig Teueren oder Carbon Teilen würd ich das aber nicht machen.. :-)

bei nem preiswerten Steuersatz aus Stahl hätte ich auch keine Bedenken. Ich hab aber mal einen Steuersatz (Alu-Schalen und eingelegte Industrielager) gesehen, der durch unsachgemäße behandlung deformiert war.

Steuersatz einpressen ist aber kein großer Akt, daher halten sich die Kosten beim Mechaniker in Grenzen.

job

Stimmt, würde mich echt wundern wenn da einer mehr als 10 € fürs einpressen der Lagerschalen verwendet.

Bricht Alu nicht sofort weg?

Mahlzeit

So schnell bricht Alu nun auch nicht. Da muss man sich schon total talentfrei anstellen, die Schale extrem verkanten und lustig weiter "wemsen".

Zum Einziehen der Lagerschalen verwende ich eine einfache M10 Gewindestange mit Muttern in Kombination mit großen Stalscheiben mit passenden Löchern.

Die passenden Scheiben habe ich allerdings gedreht, mit normalen Unterlegscheiben wird´s nicht funktionieren.

Ein zurechtgeschnittenes ausreichend starkes Blech sollte hier auch funktionieren.

Aber auch die Holz/Hammermethode wurde schon erfolgreich angewandt.

Im Zweifelsfall aber lieber ein paar Euro ausgeben und die Lagerschalen einziehen lassen.

Gruß

Pierre

Hallo!

Beim selbst Einpressen mit Holzklotz & Hammer gibts große Unterschiede, manchmal rutscht die Lagerschale ganz leicht hinein, und manchmal eben nicht. Bisher hatte ich immer Glück und keine Probleme, nur beim Tandemrahmen mit gefrästem Kopf (gerade der sollte also perfekt vorbereitet sein!) waren die Toleranzen so groß, dass ich den Hartholzklotz ziemlich zermerschert habe. In diesen Rahmen würde ich den nächsten Steuersatz einpressen lassen.

Daher mein Vorschlag: Erst mit Gefühl probieren, was meistens zum Erfolg führt, und dann notfalls doch einpressen lassen, das Risiko, dass es nötig wird, ist aber klein.

lg! georg

Um die lagerschalen rauszubekommen reicht ein großer Schraubenzieher. Einfach vorsichtig verkannten und raushebeln. Hat bei mir bislang auch bei dünnen Alurahmen (Rennrad) immer gut geklappt.

Zum Reinpressen habe ich mir für <5€ selber ein "Werkzeug" gebaut: Gewindestange aus dem Baumarkt + 2 Beilagscheiben + 2 Muttern. Damit habe ich mittlerweile >10 Steuersätze gepresst ohne einen zu beschädigen. Wichtig ist nur, dass man die Schalen nacheinander einpresst und nicht beide gleichzeitig. Wobei letzteres grundsätlich auch möglich ist, allerdings sollte man dann einen Helfer haben der die Lagerschalen so hält, dass sie wirklich planparallel aufsitzen.

Nicht zu vergessen: evtl. muss ja noch der Gabelkonus drauf. Hier halte ich das Spezialwerkzeug allerdings für unverzichtbar.
Und als Kür: je nach Steuersatz kann es beim Gewindesteuersatz sein, dass du die gabel noch kürzen musst. Und immer daran denken: was ab ist ist ab...

Fazit: Wenn du vor hast das öfters zu machen (oder es dir einfach Spaß macht), dann mach es ruhig selber und leih oder kauf das Werkzeug. Ansonsten ab zum Radhändler. Der macht das für <20€ und gut ists.

So ein "Werkzeug" ist wirklich schnell gebaut.
bei mir ists ne 12er gewindestange, 2 große (ca 40 mm Durchmesser) und 2 kleine Beilagscheiben sowie 4 Muttern (4, damit die Beilagscheiben nicht so unkontrolliert die Stange hoch und runter klappern). Wenn man mal auf die Park Tool Seite schaut und sich deren Einpresswerkzeug anschaut, sieht man, dass das teure Stück im Prinzip mal gar nicht anderes ist.

Also: Mut zum basteln!

Eventuell gibt's auch in der Nähe eine Selbsthilfewerkstatt vom ADFC. Für Mitglieder meistens kostenlos, für Nichtmitglieder auf jeden Fall viel billiger als das Werkzeug selbst zu kaufen, und die Fachleute sind i.d.R. gleich mit dabei.

In dem Zusammenhang hab ich auch mal ne Frage: wie wichtig ist es denn den Gabelkonus ohne Spalt zum Gabelkopf zu montieren? Ich habs bei meinem Umbau auf Federgabel nicht ganz genau hinbekommen. S ist ein kleiner spalt verblieben. Und welche Tricks gibt es das zu korrigieren?

Naja, wird sich nach und nach noch etwas setzen (und Du bist eine gute Weile lang ständig am Steuersatz nachstellen, bis der Spalt weg ist).

Kann sich aber auch verklemmen und dann ruinierts den Steuersatz.