Äääh, ausspeichen?

Tja,

da such ich mir nen Wolf. Angefangen beim Forum, weiter gehts über diverse Suchmaschinen, und am Ende noch die örtliche Bibliothek abgeklappert. Und? Nichts!

Also,

hiermit die Frage an euch da draußen: Wie speicht man aus?


MfG

Nippel links rum drehen. Oder Speichen durch kneifen.

In erster Linie möchte ich die Nabe behalten. Der Rest ist nach reichlich 50k km nicht mehr zu gebrauchen.

Ist das sooo einfach, einfach mit der Zange durchkneifen? Bitte nicht...

Ohne es selbst schon mal gemacht zu haben: Ich würde rund herum die Nippel jeweils eine halbe oder volle Umdrehung lockern, so lange bis die Spannung weitgehend raus ist. Wenn du die Felge eh wegschmeißen willst, kannst du vermutlich auch mehr als eine Umdrehung auf einmal lockern, da eventuelle Verformungen egal sind. Und zum Schluss dann eben mit dem Schraubendreher die Nippel vollends rausdrehen. Was nicht zu empfehlen ist: die Speichen mit dem Seitenschneider durchzwicken, wenn sie noch unter Spannung stehen. Verletzungsgefahr!

HTH,
Harald.

Nein so einfach ist es wirklich nicht. Ich nehme immer einen Bolzenschneider das ist schwieriger, weil man immer gleich 2 Stück durchkneifen kann.

kannst du wirklich machen einfach 'knack' und fertig.


LG Luki

Mir gings mal ähnlich, nur umgekehrt. Ich wollte EINspeichen. Natürlich habe ich vorher ausgespeicht! Die meisten Fahrradreparaturbücher die die in der Bibliothek haben, gehen warum auch immer nicht auf das komplette Einspeichen ein, sondern nur, wie man eine Speiche nachzieht, wenn man mal eine Acht hat. Zum Glück haben die auch das Buch, sehr detailliert wird gezeigt, wie man komplett einspeicht:
Fahrradreparatur MIT Einspeichen!

Die entsprechenden Seiten habe ich mir rauskopiert.

Damit habe ich erfolgreich zwei Laufradsätze eingespeicht

Geht es um ein Hinterrad, und außerdem nicht um ein R-Gerät? Dann unbedingt erst die Ritzel lösen und abnehmen. Gilt auch für eventuell vorhandene Bremsscheiben mit Centerlockaufnahme. Wenn Du die Speichen durchgekniffen hast, ist es zu spät, Du hast keinen Hebel mehr zum Ansetzen.

Ich drehe jedenfalls die Nippel raus. Dauert zwar länger, aber nach 36 durchgekniffenen Speichen spüre ich die Hände ein bisschen sehr und außerdem stehe ich nicht auf der Werkzeug-geschenkt-bekommen-Liste. Bei Nippeln mit Sechskantkopf ist eventuell ein Steckschlüssel 5,5 verwendbar - wenn die Nuss durch den Doppelboden passt.

Falk, SchwLAbt

Bin auch eher der Rausdreher. Wenn die Speichen gut sind, ist nachher ein nicht ganz super gehärteter Seitenschneider am Ende. Akkuschrauber, wenn man hat, dann geht's materialerhaltend, nervenschonend ratzfatz.

Und vor allem sollte der Keller frei von weiteren Personen sein- eine Speiche hat bei mir den gesamten Kellergang durchflogen....

Wesentlich langsamer als das Durchkneifen ist das Herausdrehen auch nicht, wenn man einen Akkuschrauber für die entspannten Speichen nimmt. Zuerst mit dem Nippelspanner rundrum immer ein Umdrehung lösen, meist reicht schon 36 Speichen, um die harte Spannung aus dem Laufrad zu nehmen.

Selbst sehr gute Seitenschneider von deutschen Markenfirmen leiden sehr stark beim Speichendurchkneifen.

Wie man Einspeicht, Ausspeicht, Speichenlängen berechnet und viel andere Tricks und vor allem das haptische Gefühl für einen gut gespannten Speichenstern kann man hier lernen.

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Grüße

Andreas

Meine Erfahrung mit einem gehärteten Klein-Bolzenschneider ausm Baumaaakt sind andere. 72 Speichen geknackt, weniger als 2 Minuten incl. Entfernen der Reste aus der Nabe, keinerlei Spuren am Werkzeug und keine Beschwerden in der Hand. Sorry. Bei zu entsorgendem Material hat schraubendes Ausspeichen keine Chance dagegen.

Schon allein deswegen nicht, weil das tierisch Spaß macht

Bist Du wirlich Klavierlehrer? Du hörst Dich gerade eher an wie ein Abbbruchbaggerfahrer aus Überzeugung...

Na ja, die meisten Räder sind ja eher lasch eingespeicht. Bei denen macht es nur sachte Pling.

Bei stark gespannten Speichen gibt es einen Trick. Einfach nicht das Felgenband abnehmen. (Und wenn es ganz extrem ist auch den reifen.) Dann fliegt nichts durch die Gegend. An der Nabe kann ohnehin nichts fliegen gehen, denn da ist der Bogen in der Speiche zu sperrig. Also braucht man nur auf der Felgenseite einen Stopper.

OK, Messerspeichen und ähnlicher Spezialkram aus dem Rennradbereich ausgenommen. Davon habe ich mangels Bedarf keine Ahnung.

Gruß, Bernhard

gabs hier im Forum nicht mal das Bild, wo jemandem während der Bahnfahrt eine Rohloff auf die bewährt Art ausgespeicht wurde?

Mein Knipex Kraftseitenschneider lacht über so eine 2mm-Speiche nur hämisch.

job

Meinst du den Thread?

genau.

job

Daher nimmt er den Pianodrahtschneider...

Ja, so heißt das wirklich. Pianodraht: 3,2 mm steht auf meiner Zange. Und härter und dicker ist keine Fahrradspeiche. Übrigens geht´s bei den am stärksten gespannten Speichen, also am Anfang des Vorgangs, am leichtesten. Die sind quasi froh, der Zugspannung nachgeben zu dürfen

Trennschleifer. Am längsten dauert das raustüddeln der Speichenreste aus der Nabe und das stauraumsparende Zerteilen der Abfallfelge.

Grüsse von
Jens.

Das war auch mein erster Gedanke. Hab mir das Schreiben in Ermangelung eigener Erfahrung aber verkniffen.
Geht das mit der Einhandflex wirklich so gut wie ich das annehme?

Gruss georg123

Oh ja. Gerade vor einer Woche einen SON auf die martialische Art ausgespeicht (hätte auch für die recht festen schweizer Speichen gar keine geeignete Zange gehabt). Natürlich ist die Speichenflugproblematik (siehe weiter oben- Felgenband!) ebenso zu beachten, auch der sichere Umgang mit dem Einhandschleifer sollte bereits vorhanden sein (Stichwort: Schnittrichtung).

Grüsse von
Jens.

mir wäre es da um die Speichen zu schade. Aus denen kann man noch prima Schaschlikspieße basteln.

job

Stimmt schon- aber 2 Ersatzspeichen habe ich schon, das Laufrad hat 70000km ohne Speichenbruch gehalten und Schaschlik... gute Idee- aber ich bin der einzige Fleischesser im Haushalt und kann selber nicht angemessen kochen.

Grüsse von
Jens.