Posted by: macrusher
Re: Frage zum Nachzentrieren..... - 01/20/08 03:42 PM
In Antwort auf: wro
Hallo Bernhard,
Dich und allen anderen, die den Nutzen eines Tensiometers anzweifeln, möchte ich hier nochmals auf meinen Beitrag vom 25.05.06 hinweisen:
Aus Gerd Schraners Buch
Generell würde ich jedem, der sich mit dem Einspeichen praktisch beschäftigen will, dieses Buch empfehlen. Für 24,00 EUR gibt's hier die gesammelte Erfahrung eines langjährigen Profis schön aufbereitet zum Lesen.
Ich erhöhe die Speichenspannung mittels Tensiometers in mehreren Durchgängen auf die gewünschte Speichenspannung. Dann habe ich ein Laufrad das bereits ziemlich gut steht und erst dann fange ich an Höhen- und Seitenschläge auszugleichen und wenn das Laufrad dann rund läuft kontrolliere ich die Spannung abermals nach. Dann sind einzelne Ausreißer nach oben oder unten vorhanden. Die korrigiere ich mittels Tensiometer nochmals, im Normalfall ergeben sich aber keine neuen Unwuchten mehr. Wichtig ist aber auch das Abdrücken, wie hier schon mehrfach erwähnt.
Mein persönliches Fazit ist, dass ein Tensiometer das Einspeichen vereinfacht. Klavierstimmer und andere hellhörigen und musikalisch begabte können sich natürlich auch auf's Gehör und feinmotorige auf ihre Finger verlassen.
Gruß
Wolfgang
Roller-Regel Nr. 274: "Tensiometer machen das Zentrieren nicht einfacher, sondern nur anders!"

Ich kann dazu nur sagen, daß ich es zwar nicht für einen Fehler halte einen Tensiometer zu haben, aber es geht auch ohne. Vor allem muß man sich auch fragen, was das Laufrad nachher können soll. Das fängt nämlich schon bei der richtigen Wahl der Komponenten an. Wenn das Rad dann aber hauptsächlich nur auf "zivilen" Wegen bewegt wird ist es mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ich musste z.B. meine Laufräder in Kashgar neu bauen bevor's nach Tibet ging. Ohne Tensiometer. Sie haben viele tausend km durchgehalten auf einer der schlechtesten Strassen der Welt - ohne Speichenbruch. Das Vorderrad musst ich ab und zu mal korrigieren, weil es eine minderwertige Felge hatte. Aber das Hinterrad hab ich seit damals nicht mehr angefasst!
Das erwähnte Buch kann ich im Übrigen auch empfehlen. Sheldon Brown bzw. seine deutschen Übersetzungen reichen aber völlig aus für den Hausgebrauch. Wir haben es heutzutage ja i.d.R. mit hochwertigerem Material bzgl. Fertigungsstandards zu tun, also Speichenlöcher in Naben nacharbeiten, oder Unterlegscheibchen drunterlegen ist heutzutage meist nicht nötig!