Posted by: Anonymous
Re: Plädoyer für einen Randonneur als Reiserad - 10/23/07 07:17 AM
In Antwort auf: gerold
Luftwiderstand ist bei Anstiegen natürlich (fast) völlig vernachlässigbar - auf leichten Steigungen bei Gegenwind greife ich auch für ein paar Meter mal auf den Unterlenker.
Ich benutze bei Passfahrten meist die Bremsgriff- (auch für den Wiegetritt) und die Oberlenkerposition - um die gleichen Griffmöglichkeiten zu haben, müssten am MTB-Lenker schon mal Hörnchen montiert sein. Das Angenehme an den STI`s ist halt, dass ich in der meist genutzten Position schalten kann.
Welche Anstiege fährst du denn stundenlang nur im kleinsten Gang ? Außer der Glocknerstraße (die zimelich konstant 12 % hat) fällt mir jetzt auf die Schnelle kein Pass ein, bei dem die Steigung nicht etwas variiert, sodass sich schalten lohnt.
Gruß Gerold
Hallo Gerold
-- dafür isser ja da, der Unterlenkergriff. Ich sehe allerdings viele Leute mit, aus falschem Ehrgeiz zu tief montiertem Rennlenker. Wer den Unterlenker nur für wenige Sekunden fassen kann, ohne Schmerzen im Rücken zu kriegen, sollte mehr Gymnastik machen und/oder ( ich bin 55 und kann nicht mehr die gleiche Biegsamkeit haben wie ein junger) sich einfach mit einer geringeren Sattelüberhöhung abfinden.In dem Zusammenhang schimpfe ich auch gern mal auf die aheadset Mode. da werden Räder im Laden ausgestellt, für die ist die Gabel auf einer Profi Rennposition abgesägt, weils ja so sportlich aussieht und dann wird der Unterlenker nie genutzt, weil das Kreuz ächzt.
Mit dem Schaftvorbau wie früher könnte man die Lenkerhöhe schnell variieren.( Nein, Spacertürme sind NICHT schön, außerdem muß dann dauernd der Steuersatz neu justiert werden)
Ich denke einer der Gründe für die Ablehnung des Rennlenkers besteht in dem Irrtum, damit müßte man automatisch eine Profiposition fahren. Wäre das so, hätte ich keinen Rennlenker , denn das kann ich nicht (mehr).
--ich fahre , wie wohl die meisten Rennlenkernutzer ebenfalls bevorzugt im Bremsgriff, habe aber Lenkerendschalter. Das ist auch so ein Kompromiß. Lenkerendschalter sind etwas umständlicher in der Handhabung, dafür aber sehr einfach aufgebaut. Defekte muß ich da nicht fürchten, weil auch ohne Rasterung das Teil noch schaltet im Gegensatz zum STI.
--Schalten lohnt sich auch im konstant steilen, je nach Fahrertyp.
Ich fahr z.B. einen Paß praktisch nie immer im Sitzen hoch, sondern wechsle mit dem Wiegetritt. Damit aber der Puls nicht zu hoch wird, schalte ich 1 bis 2 Gänge schwerer und setze gezielt das Körpergewicht ein die Kurbel mit niedriger Drehzahl rumzuwuchten ( 50 bis 60 U/min) Das Tempo also die gesamte belastung bleibt dabei gleich, nur die Art der Muskelbelastung variiert. Hat sich bei mir bewährt. Ich kenne aber auch Leute, die treten am liebsten eine Stunde lang und mehr den gleichen Rhythmus den Berg hoch.
Und die Minimalentfaltung richtet sich sowieso nach den steilsten Stellen, die nicht mit Kraft gedrückt werden können.Auch da sind die Typen unterschiedlich.Ich finds daher nicht sinnvoll zu sagen, die eine oder andere Minimalentfaltung sei genügend oder nicht. Nur die Behauptung, es sei ausschließlich eine Frage der Minimalentfaltung, ob man den Paß hochkomme, stimmt natürlich nicht.Kraft und Kondition brauchts schon auch. Geschwindigkeiten unter 5-6 km/h sind dauerhaft auf dem Zweirad im steilen sehr ungemütlich, wegen der Balanceproblematik. Dreiradfahrer habens da leichter, aber wegen des noch größeren Gewichtes werden sie eben seeeehr langsam.
Gruß
Theodor