Re: Rohloff 14-Gang vs. Kettenschaltung

Posted by: brockmaster

Re: Rohloff 14-Gang vs. Kettenschaltung - 01/07/07 07:38 PM

Hallo Radler,

ich habe diesen Thread mit großem Interesse gelesen, über 200 Beiträge! Dazu muß ich sagen, daß ich vor ein- zwei Jahren noch gar nicht wußte, daß es überhaupt eine Rohloff gibt. Allerdings las und hörte ich dann immer wieder von diesem " Wunderwerk der Technik"*. Ich bin bisher 5- und 7 Gangnabenschaltungen von Sachs und diverse Shimano- Kettenschaltungen gefahren.
Nun, nach der Lektüre dieses Threades, muß ich sagen: Ich bin erschüttert!
Wie kann sich so ein Produkt einen solchen Ruf erschaffen? Ich will mal ein Fazit versuchen( alles aus diesem Thread herausgelesen- bin nie selbst Rohloff gefahren!)

Mir ist aufgefallen, daß der Schaltkomfort so sensationell sein soll, aber es doch besser ist, irgendwelche Totpunkte zu beachten( Welche Totpunkte?). Desweiteren gibt es wohl eklatante Probleme bei Nässe und Dreck mit den Bedienelementen wie Drehgriff und Schaltboxen( Das die Nabe selbst nicht verdrecken kann ist klar).
Die Rohloff macht ganz offensichtlich einen unangenehmen Lärm, der sich sogar je nach eingelegtem Gang ändert.
Bei einer bestimmten Schaltsituation kann es passieren, daß der 14. Gang reinspringt. Neuerdings nach einem Update nur noch der 11. Gang, was ja schon eine Verbesserung ist.
Nach dem ( kostenpflichtigem?) Einbau einer weicheren Feder sollen wohl ein paar Probleme besser werden. Zu guterletzt muß man in abgestellten Autos oder in großer Höhe mit Ölverlust rechnen, der zu einem versifften Auto oder eingesauten Bremsscheiben führen kann.
Das habe ich den Beiträgen entnommen. Das wurde z.T. von Leuten geschrieben, die Kettenschaltungen als "Kettenwürger" bezeichnen, was auf einen gewissen Fanatismus schließen läßt. Ich denke deshalb, daß da noch ein bisschen mehr faul ist.
Der Vorteil, den ich an meinen Nabenschaltugen schätze, wurde übrigens nicht genannt: Schalten im Dunkeln. schmunzel
Bei den Versuchen, die Rohloff über die Kettenschaltungen zu stellen, wurde oft vom Schaltkomfort und sauberen Schalten gesprochen und dabei so getan, als wäre das bei Kettenschaltungen gravierend schlechter. Ja, geht es denn einfacher, schneller und bequemer als mit einem Finger einen Hebel anzutippen? So mache ich das nämlich bei meiner 105! Und der Schaltvorgang dauert auch nicht lange. unter Volllast schalten? Kein Problem! Oder habt Ihr bei einer Bergetappe mal gesehen, daß die Profis mal einen Tritt aussetzen?
Was ich sagen will ist, daß hier Argumente gegen die Kettenschaltung aufgeführt wurden, die schlicht falsch sind. Und wenn das bei einem Vergleich nötig ist, dann weil man keine Argumente für die Rohloff mehr hat.
Aber ich habe auch Verständnis für diese Einstellung. Das ist eine Riesen stange Geld, die da über den Ladentisch gegangen ist. Es fällt sicher nicht leicht, sich einzugestehen, daß es besser und vor allem billiger gegangen wäre. Ich habe mal kurz im Rose geblättert und überschlagen: Für die aktuelle Ultegra mit STI, Kurbelgarnitur und Nabe muß man ca. 500 ? hinlegen.
Also spiele ich jetzt mal das kleine Kind aus der Fabel und rufe:

Rohloff? Da ist ja gar nichts dran!

*) Auch mit der immer wiederkehrenden Aussage, es hier mit einem Wunderwerk der Ingenieurskunst zu tun zu haben, muß ich leider abrechnen. Auch wenn es wehtut: Es ist ein Getriebe! Schlicht und einfach ein Getriebe! In jedem Auto, Motorrad, in Maschinen, Fahrstühlen und, und, und.....gibt es Getriebe. Manche einfach, manche kompliziert, manche schwer und andere leicht. Sind das auch Wunder der Ingenieurskunst?

So, ich hoffe, die Rohloff- Fans nicht zu sehr getroffen zu haben. Ist halt die Meinung, die ich mir durch diese Beiträge gebildet habe.

Schöne Grüße

Matthe