Posted by: vogelges
Re: Rohloff 14-Gang vs. Kettenschaltung - 12/27/06 09:47 PM
Möchtest Du es günstig los werden?
Jens, der es leid ist sein MTB im Winter nach 2 Stunden zu entschlammen, um noch schalten zu können.
Trotz der Gefahr, dass ich virtuell gelyncht werde, möchte ich hier doch meine überwiegend negativen Erfahrungen mit der Speedhub kundtun: Ich habe eine Speedhub an einem meiner Mountainbikes (genaurer gesagt: ein Nicolai). Da das Rad vollgefedert ist, muss ich die Speedhub mit Kettenspanner fahren. Zwar fahre ich ca. 8000 km im Jahr, aber das Nicolai steht wegen der Rohloff eigentlich nur rum. Ich denke, das Ding hat es mittlerweile in 5 Jahren auf ca 3000 km gebracht.
Meine Kritikpunkte sind:
Das Teil ist einfach zu laut. Das Kaffee-Mühlen-Geräusch ist einfach nicht mein Ding.
Wenn ich das Rad im Sommer in's Auto lege (wenn die Sonne scheint), sifft Öl aus der Nabe.
Beim Schieben drehen sich die Pedale immernoch mit. Deshalb knallt man sich ebendiese permanent in die Hacken.
Subjektiv hat man immer den Eindruck, die Nabe schluckt Kraft. Kann sein, dass dies objekitv nicht messbar ist und vorwiegend durch den Krach der Nabe verursacht wir. Aber selbst wenn dem so ist... gut für die Psyche ist das definitv nicht.
Objektiv messbar ist allerdings das Mehrgewicht gegenüber einer herkömmlichen Kettenschaltung. Das beläuft sich mit Kettenspanner auf um die 800 g. Rohloff meint dazu lapidar: "Ein Vergleich der Rohloff SPEEDHUB 500/14 mit der Kettenschaltung zeigt daher ein nur geringfügig höheres Gewicht". Naja, wenn 7% Mehrgewicht gerechnet auf komplette Fahrrad "geringfügig" sind, dann kann ich auch einordnen, was mit "Der mechanische Wirkungsgrad und somit die Größe der Verluste der Rohloff SPEEDHUB 500/14 sind vollständig vergleichbar mit denen einer hochwertigen Kettenschaltung" gemeint ist.
Die Schaltkräfte sind zwar nicht so schlecht, aber mit meiner XT mit GripShift/Sram Rockets am meinem Rocky Element kann das Teil nicht mithalten. Gleiches gilt für die Geschwindigkeit der Gangwechsel. Ein Vergleich ist natürlich nur fair, wenn auch die Kettenschaltung anständig eingestellt ist.
Ein Wort noch zu den Kosten:
Zur Zeit gebe ich zur Wartung meiner Kettenschaltung ca. 100 Euro/Jahr aus. Dies beinhaltet:
1 Kette pro Jahr, Stückpreis 14.99 (bicycles.de)
1 Kasette (XT) pro Jahr, Stückpreis 37,99 (bicycles.de)
eine Kettenradgarnitur (XT) alle zwei Jahre (weil's auch nicht teurer ist als die Kettenblätter einzeln zu kaufen): Stückpreis 98,97 (bicycles.de)
Ergibt durchschnittliche Kosten von 102,50 Euro/Jahr, und das ist schon recht hoch gerechnet... Der Mehrpreis von ca. 650 Euro gegenüber meiner XT würde sich also nach ca. 6,5 Jahren amortisiert haben, aber auch nur dann, wenn die Rohloff in diesen 6,5 Jahren ohne Wartung auskäme.
Und sollte mein XT-Schaltwerk einen Defekt haben, schaub ich das Teil ab und schmeiss es in die Tonne. Ein neues gibt's für 32.-. Das ist billiger als die Portokosten für's Einschicken des kompletten Hinterrades im Falle eines Defekts bei der Speedhub. Und ich hab keine Ausfallzeit des Bikes.
Wie schon einige Vorredner erwähnt haben: Für manche ist das eine Glaubenskrieg, und die Speedhub eine Art Religion. Kritik ist also Blasphemie. Für mich ist die Speedhub erstens ein Stück beeindruckender Ingenieurskunst und zweitens, jedenfalls für mich persönlich, eine Fehlinvestition. An meine beiden Liegeräder kommt das Teil jedenfalls nicht. Wer sie hat und damit klar kommt: Super. Es soll nur nicht der Eindruck entstehen, dass die Speedhub perfekt und für jeden das Ei des Kolumbus ist.
Nix für Ungut, ich bin auch ein Anhänger von "engineered und made in Germany", aber halt nicht um jeden Preis

Jens, der es leid ist sein MTB im Winter nach 2 Stunden zu entschlammen, um noch schalten zu können.
In Antwort auf: gwittmac
Trotz der Gefahr, dass ich virtuell gelyncht werde, möchte ich hier doch meine überwiegend negativen Erfahrungen mit der Speedhub kundtun: Ich habe eine Speedhub an einem meiner Mountainbikes (genaurer gesagt: ein Nicolai). Da das Rad vollgefedert ist, muss ich die Speedhub mit Kettenspanner fahren. Zwar fahre ich ca. 8000 km im Jahr, aber das Nicolai steht wegen der Rohloff eigentlich nur rum. Ich denke, das Ding hat es mittlerweile in 5 Jahren auf ca 3000 km gebracht.
Meine Kritikpunkte sind:
Das Teil ist einfach zu laut. Das Kaffee-Mühlen-Geräusch ist einfach nicht mein Ding.
Wenn ich das Rad im Sommer in's Auto lege (wenn die Sonne scheint), sifft Öl aus der Nabe.
Beim Schieben drehen sich die Pedale immernoch mit. Deshalb knallt man sich ebendiese permanent in die Hacken.
Subjektiv hat man immer den Eindruck, die Nabe schluckt Kraft. Kann sein, dass dies objekitv nicht messbar ist und vorwiegend durch den Krach der Nabe verursacht wir. Aber selbst wenn dem so ist... gut für die Psyche ist das definitv nicht.
Objektiv messbar ist allerdings das Mehrgewicht gegenüber einer herkömmlichen Kettenschaltung. Das beläuft sich mit Kettenspanner auf um die 800 g. Rohloff meint dazu lapidar: "Ein Vergleich der Rohloff SPEEDHUB 500/14 mit der Kettenschaltung zeigt daher ein nur geringfügig höheres Gewicht". Naja, wenn 7% Mehrgewicht gerechnet auf komplette Fahrrad "geringfügig" sind, dann kann ich auch einordnen, was mit "Der mechanische Wirkungsgrad und somit die Größe der Verluste der Rohloff SPEEDHUB 500/14 sind vollständig vergleichbar mit denen einer hochwertigen Kettenschaltung" gemeint ist.
Die Schaltkräfte sind zwar nicht so schlecht, aber mit meiner XT mit GripShift/Sram Rockets am meinem Rocky Element kann das Teil nicht mithalten. Gleiches gilt für die Geschwindigkeit der Gangwechsel. Ein Vergleich ist natürlich nur fair, wenn auch die Kettenschaltung anständig eingestellt ist.
Ein Wort noch zu den Kosten:
Zur Zeit gebe ich zur Wartung meiner Kettenschaltung ca. 100 Euro/Jahr aus. Dies beinhaltet:
1 Kette pro Jahr, Stückpreis 14.99 (bicycles.de)
1 Kasette (XT) pro Jahr, Stückpreis 37,99 (bicycles.de)
eine Kettenradgarnitur (XT) alle zwei Jahre (weil's auch nicht teurer ist als die Kettenblätter einzeln zu kaufen): Stückpreis 98,97 (bicycles.de)
Ergibt durchschnittliche Kosten von 102,50 Euro/Jahr, und das ist schon recht hoch gerechnet... Der Mehrpreis von ca. 650 Euro gegenüber meiner XT würde sich also nach ca. 6,5 Jahren amortisiert haben, aber auch nur dann, wenn die Rohloff in diesen 6,5 Jahren ohne Wartung auskäme.
Und sollte mein XT-Schaltwerk einen Defekt haben, schaub ich das Teil ab und schmeiss es in die Tonne. Ein neues gibt's für 32.-. Das ist billiger als die Portokosten für's Einschicken des kompletten Hinterrades im Falle eines Defekts bei der Speedhub. Und ich hab keine Ausfallzeit des Bikes.
Wie schon einige Vorredner erwähnt haben: Für manche ist das eine Glaubenskrieg, und die Speedhub eine Art Religion. Kritik ist also Blasphemie. Für mich ist die Speedhub erstens ein Stück beeindruckender Ingenieurskunst und zweitens, jedenfalls für mich persönlich, eine Fehlinvestition. An meine beiden Liegeräder kommt das Teil jedenfalls nicht. Wer sie hat und damit klar kommt: Super. Es soll nur nicht der Eindruck entstehen, dass die Speedhub perfekt und für jeden das Ei des Kolumbus ist.
Nix für Ungut, ich bin auch ein Anhänger von "engineered und made in Germany", aber halt nicht um jeden Preis