Hallo
Das ist sicher vernünftig, wenn man keine Lust hat zu schrauben. Oder eben anderes lieber mag. "Wahn" ist das Selbermachen deshalb noch nicht. Zum einen hat mich, der ich wirklich nicht über handwerkliches Geschick verfüge, das Schrauben soweit gebracht, dass ich nur wenige Probleme, die unterwegs passieren können, noch fürchte, weil ich die meisten davon beheben kann. Und etliche davon entstehen gar nicht erst, weil regelmäßige Kontrolle und Wartung, die man so in der Werkstatt nicht machen lassen könnte ("Schauen Sie sich bitte mal alles durch und wenn was ist, machen sie es gleich.....") es verhindert.
Ja und für mich ist es einfach Erholung, Ausgleich zu genau den Überstunden und beruflichen Belastungen. Ruhe, kein Zeitdruck, keine Kunden, kein Chef. Das brauche ich zur Herstellung meines seelischen Gleichgewichtes.
So sinmer halt verschieden. Mir ist das Schrauben auch eher Lust, statt Last. Der Gedanke, daß ich auf das Funktionieren von Teilen vertrauen soll, die jemand anders verschraubt hat, ist mir manchmal schon unangenehm. Nicht weil ich dächte, ich wäre der Beste und Einzige

, sondern weil ich durch das Selbermachen das Rad von Grund auf und komplett durchschaue. Insofern stehe ich auch dem Innenleben meiner Federgabel, Dämpfer und Bremszangen etwas reserviert gegenüber und finde es schade, daß ich bisher keines dieser Teile zerlegt habe, was ja eben auch nicht mehr ohne weiteres Sache von Laien ist. Es gibt da ja einiges: Rapidfirehebel, Nabendynamos,da vertraut man doch lieber wirklich, daß sie funktionieren. Der Anteil solcher Komponenten wird wohl zunehmen, glaube ich.
"Glücklich" macht mich daher auch, wenn ich ein bisher für unzugänglich gehaltenes Teil auf und richtig wieder zu bekommen habe, z.B. Suntour XC pro Pedale, Shimano Freiläufe etc.
Andreas