Re: 5046km auf Flux S-Comp- Ein Erfahrungsbericht

Posted by: Uli

Re: 5046km auf Flux S-Comp- Ein Erfahrungsbericht - 09/15/06 09:41 AM

Hallo,
meine spontanen Gedanken dazu:

Zitat:
Die Gepäckunterbringung (ca. 25 kg) war nicht so einfach. Ich sage nur: Hand-/Lenkertasche

Ja, die fehlende Möglichkeit des Zugriffs auf eine Lenkertasche (o.ä.), ohne dafür aus dem Sessel zu müssen, ist auch für mich ein prinzipielles Manko von Liegerädern. (Uprights haben dafür andere. bäh )

Zitat:
Die Federung beeiträchtigt aber den Gebrauch des Seitenständers. Normalerweise mache ich den noch im Sitzen mit der linken Hand nach unten. Dabei muss ich aber das Rad nach rechts kippen, weil in dieser tiefen (weil eingefederten) Position der Ständer zu lange ist.

Falls Du es noch nicht weisst: Der Seitenständer an den Flux soll in der Länge verstellbar sein (bei meinem S-600 ist er es nicht! böse ). M.E. ist es aber nicht grundsätzlich okay, dass durch eine grosse Zuladung der Federweg so weit genutzt wird, dass der Seitenständer verkürzt werden muss. Da würde ich doch mal prüfen, ob das Federelement nicht zu weich eingestellt ist.

Zitat:
Nun vermutet ein Freund, dass man beim Liegerad mehr Kraft auf die Knie bringen kann, weil man bei Steigungen an der Rückenlehne gegendrücken kann.

Hört sich blöd an, aber: Einfach nicht machen. Kleine Gänge mit geringen Entfaltungen und relativ hohe Trittfrequenzen sind halt besser für die Knie. Ich meide die Art des "festen Tritts", wie der Teufel das Weihwasser. Auch zu meinem Upright-Zeitenbin ich fast nie in den Wiegetritt gegangen, schon garnicht über mehr als 30 Sekunden.

Zitat:
Absteigen ist umständlich, wie oben beschrieben. Schieben ist unbequem, weil man sich (zumindest beim Untenlenker) etwas bücken muss. Das Balancieren des Gewichts (ca. 55 kg) zum Geradeausschieben ist ohne Griff zum Lenker sehr schwierig. Und in dieser Haltung ist der Blick dann zu Boden gerichtet. Da ist in einer Fussgängerzone nichts mit Schaufenster anschauen und so... Beim Wenden, z.Bsp. weil wir uns verfahren haben, mache ich mich auch jetzt noch total lächerlich, denn im Sitzen vorwärts stossen mit den Füssen ist fast unmöglich (mit Gepäck).

Kann ich nicht bestätigen. Ich kann mein untengelenktes S-600 auch mit Gepäck problemlos neben mir her führen, ohne mich bücken zu müssen. Das Upright habe ich früher am Sattel geführt, bei der Liege habe ich die Hand an der Sitzoberkante. Und auch mit dem beschriebenen Rangieren im Sitzen ("paddeln") habe ich keine Probleme. Das einzige, was bei untengelenkten Liegerädern wirklich ein Problem ist, ist das Führen des Rades auf abschüssigen Wegen, weil man die Bremsen nicht im Zugriff hat.

Zitat:
So habe ich angefangen, rückwärts zu wenden. Da der Lenkeinschlag nicht sehr gross ist, muss ich immer mehrere Male rückwärts und vorwärts manövrieren, das ist echt peinlich.

So wende ich auch meistens. Peinlich finde ich daran nichts. Soviel grösser als bei einem Upright ist der Wendekreis auch nicht bei vollem Lenkeinschlag. Uprights hebt man beim Wenden gerne mal instinktiv an, was den Wendekreis erheblich verkleinert. Das geht mit einem Liegerad auch, allerdings nicht so einfach und am besten, wenn man absteigt.

Zitat:
Man fällt endlos auf. Das ergibt manchmal nette Gespräche. Immer angegafft zu werden ist aber nicht Jedermanns Sache.

Ja, das ist wirklich so. Viel Selbstbewusstsein und ein dickes Fell helfen sich daran zu gewöhnen.

Zitat:
Ich brauche keine teure Radbekleidung mehr. Auf dem Lieger fährt man problemlos in normaler Kleidung

Gerade auf der Liege sind enganliegende Hosen für mich wichtig. Es müssen natürlich keine Radhosen sein, "Runningtights" - also ohne Sitzpolster - können auch reichen. Allerdings sind nicht alle dafür geeignet, da deren Po-Bereich nicht für's Sitzen gemacht sind.

Zitat:
Der Lieger ist definitiv keine Bergziege

Das sehe ich anders, ich komme mit der Liege Steigungen mittlerweile genau so gut oder schlecht hoch, wie mit dem Upright. (siehe auch obigen Hinweis zu Entfaltung und Trittfrequenz)

Zitat:
Das Airstreampolster zerdrückt sich ganz vorne.

Ja, ist auch bei mir so. Das kommt durch den m.E. nicht sehr gut geformten Sitz. Dieser könnte z.B. ca. 2 cm mehr Sitztiefe haben, dann säße man besser und das Polster würde dort nicht so beansprucht werden.

Zitat:
Ich habe es auf der ganzen Reise geschafft, immer irgendwie irgendwo an die Kette zu kommen oder sonst ein Teil, das entsprechend schmutzig ist.

Lustig, gerade das passiert mir im Vergleich zum Upright so viel seltener, dass es für mich ein Vorteil des Liegerades ist. Einzig beim Tragen muss man mehr aufpassen, da man das Rad immer quasi am Unterrohr packt, welches von unten nie lange sauber bleibt.

Gruß
Uli