Posted by: Velomade
Re: Fehlt an meinem Patria-Rad etwas Wesentliches? - 08/23/06 11:50 AM
Hallo Mikele,
es war eine weise Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören, und es war bestimmt nicht verkehrt, Radfahren als sportliche Betätigung zu wählen obwohl es daneben noch das Schwimmen, das Laufen, das Bergwandern und vieles mehr gibt. Mit Radfahren liegst Du aber nicht falsch!
Über die Vorzüge bestimmter Fahrradtypen wurdest Du hier schon umfassen beraten (das erspare ich mir), ich möchte aber auf einen Aspekt für Deine Kaufentscheidung hinweisen, die bisher nur ansatzweise erwähnt wurde. Mikele, Du bist gerade dabei, in die Käuferfalle zu tappen und meiner Meinung nach bist Du schon mit mehr als einem halben Bein in der Falle drinnen. Die Käuferfalle gibt es nicht nur beim Fahrradkauf sondern bei allen Dingen, die jemand sich zulegen will. Wie sie funktioniert möchte ich Dir kurz schildern (wir bleiben beim Beispiel Fahrradkauf).
Wenn ein Kunde ein Geschäft betritt wird er taxiert, d.h. der Kunde wird darauf abgeschätzt, was er bereit ist, für ein neues Rad auszugeben. Das geschieht im Wesentlichen durch Äußerlichkeiten wie Kleidung und Auftreten. Bei dem nun beginnenden Verkaufsgespräch vermeidet es der Verkäufer tunlichst, dem Kunden nach dessen zur Verfügung stehenden Budgets und Ausstattungsmerkmalen zu fragen. Er hat jetzt nämlich die Möglichkeit, dem Kunden sehr teuere Räder zu zeigen - vielleicht eines, das mehr als EUR 3.000 kostet (aus deinem Beitrag geht leider nicht hervor, ob Dir auch Fahrräder gezeigt wurden, die noch mehr kosten sollten als die besagten EUR 2.200). Der Kunden fällt zunächst aus allen Wolken, denn soviel will er auf keinen Fall ausgeben. Der Verkäufer hat auch gar nicht die Absicht, dieses Rad dem Kunden zu verkaufen (wenn er es trotzdem tut, umso besser für den Verkäufer). Er will dem Käufer nur anschaulich zeigen, was er eventuell für ein neues Rad ausgeben muß! Und jetzt kommt der wichtigste Schritt für den Verkäufer - er zeigt dem Kunden ein anderes Fahrrad, das günstiger ist und weist auf die Preisdifferenz, auf das Sparpotential zum ersten gezeigten Rad hin. Der Kunde ist froh doch nicht soviel ausgeben zu müssen und ist eher bereit, sich das "günstigere" Rad zu kaufen, auch wenn der Kaufpreis über seinen Preisvorstellungen liegt.
Mikele, Deine Preisvorstellung lag bei EUR 1.000 und jetzt bist Du sogar bereit, mehr als das Doppelte für ein neues Rad auszugeben, und ich vermute, daß Du Dich innerlich für den Kauf des Patria Rangers entschieden hast (vermutlich rechnest Du den Mehrpreis des Rades mit der Ersparnis durch den Zigarettenkonsum auf).
Mein Vorschlag an Dich: schiebe den Kauf des Rades noch einige Tage hinaus und unternehme am 3.September einen Tagesausflug nach Friedrichshafen. Dort findet die Internationale Fahrradmesse EUROBIKE statt (als Redakteur kannst Du sicherlich auch schon Tage vorher hingehen). Hier wirst Du Räder sehen, die nicht viel schlechter sind als der Patria Ranger und in Deinem Geldbeutel kein allzu großes Loch reißen; für EUR 1.200 bis EUR 1.400 bekommst Du sehr gute Räder zwar ohne Rohloff, aber möglicherweise hast Du die Schaltung erst beim Händler kennengelernt. Und falls Du wirklich nichts finden solltest, kannst Du Dir immer noch das Patria zulegen; es läuft Dir nicht davon.
Bernd
es war eine weise Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören, und es war bestimmt nicht verkehrt, Radfahren als sportliche Betätigung zu wählen obwohl es daneben noch das Schwimmen, das Laufen, das Bergwandern und vieles mehr gibt. Mit Radfahren liegst Du aber nicht falsch!
Über die Vorzüge bestimmter Fahrradtypen wurdest Du hier schon umfassen beraten (das erspare ich mir), ich möchte aber auf einen Aspekt für Deine Kaufentscheidung hinweisen, die bisher nur ansatzweise erwähnt wurde. Mikele, Du bist gerade dabei, in die Käuferfalle zu tappen und meiner Meinung nach bist Du schon mit mehr als einem halben Bein in der Falle drinnen. Die Käuferfalle gibt es nicht nur beim Fahrradkauf sondern bei allen Dingen, die jemand sich zulegen will. Wie sie funktioniert möchte ich Dir kurz schildern (wir bleiben beim Beispiel Fahrradkauf).
Wenn ein Kunde ein Geschäft betritt wird er taxiert, d.h. der Kunde wird darauf abgeschätzt, was er bereit ist, für ein neues Rad auszugeben. Das geschieht im Wesentlichen durch Äußerlichkeiten wie Kleidung und Auftreten. Bei dem nun beginnenden Verkaufsgespräch vermeidet es der Verkäufer tunlichst, dem Kunden nach dessen zur Verfügung stehenden Budgets und Ausstattungsmerkmalen zu fragen. Er hat jetzt nämlich die Möglichkeit, dem Kunden sehr teuere Räder zu zeigen - vielleicht eines, das mehr als EUR 3.000 kostet (aus deinem Beitrag geht leider nicht hervor, ob Dir auch Fahrräder gezeigt wurden, die noch mehr kosten sollten als die besagten EUR 2.200). Der Kunden fällt zunächst aus allen Wolken, denn soviel will er auf keinen Fall ausgeben. Der Verkäufer hat auch gar nicht die Absicht, dieses Rad dem Kunden zu verkaufen (wenn er es trotzdem tut, umso besser für den Verkäufer). Er will dem Käufer nur anschaulich zeigen, was er eventuell für ein neues Rad ausgeben muß! Und jetzt kommt der wichtigste Schritt für den Verkäufer - er zeigt dem Kunden ein anderes Fahrrad, das günstiger ist und weist auf die Preisdifferenz, auf das Sparpotential zum ersten gezeigten Rad hin. Der Kunde ist froh doch nicht soviel ausgeben zu müssen und ist eher bereit, sich das "günstigere" Rad zu kaufen, auch wenn der Kaufpreis über seinen Preisvorstellungen liegt.
Mikele, Deine Preisvorstellung lag bei EUR 1.000 und jetzt bist Du sogar bereit, mehr als das Doppelte für ein neues Rad auszugeben, und ich vermute, daß Du Dich innerlich für den Kauf des Patria Rangers entschieden hast (vermutlich rechnest Du den Mehrpreis des Rades mit der Ersparnis durch den Zigarettenkonsum auf).
Mein Vorschlag an Dich: schiebe den Kauf des Rades noch einige Tage hinaus und unternehme am 3.September einen Tagesausflug nach Friedrichshafen. Dort findet die Internationale Fahrradmesse EUROBIKE statt (als Redakteur kannst Du sicherlich auch schon Tage vorher hingehen). Hier wirst Du Räder sehen, die nicht viel schlechter sind als der Patria Ranger und in Deinem Geldbeutel kein allzu großes Loch reißen; für EUR 1.200 bis EUR 1.400 bekommst Du sehr gute Räder zwar ohne Rohloff, aber möglicherweise hast Du die Schaltung erst beim Händler kennengelernt. Und falls Du wirklich nichts finden solltest, kannst Du Dir immer noch das Patria zulegen; es läuft Dir nicht davon.
Bernd