Posted by: trubby
Re: Der Pro/Contra-Liegeradthread. - 08/18/06 11:41 AM
In Antwort auf: theodor
Ein Aufrechtrad kann ich bei 0km/h ausbalancieren.
Müßte IMO beim Lieger mit steilem Sitzwinkel auch gehen, hatte aber noch keine Gelegenheit, es auszuprobieren. Beim Sattelrad konnte ich das mal in Jugendzeiten, als ich noch mit Haken und Riemchen gefahren war. Inzwischen würde ich mich vermutlich auch dort erstmal ein paar mal hinlegen.

In Antwort auf: theodor
Mit dem Liegerad bin ich ca. 10 % langsamer als mit dem Renner, der Randonneur liegt dazwischen, aber näher beim Rennrad.
Gewichte: 9,2 kg , 12,5 kg, 14,5 kg
Liegt das:
a) nur am Gewicht des Liegerads
b) nur am möglichen Wiegetritt
Oder
c) auch an anderen ergonomischen Eigenheiten:
dazu weitere Fragen:
1. sollte man für steile Anstiege den Sitz steiler stellen?( Ansonsten ist er bei mir sehr flach gestellt.)
2. Üblicherweise wird beim Renner die Sattelhöhe so eingestellt, daß beim Aufstellen der Ferse aufs Pedal, das Bein gestreckt.
Beim Lieger wird empfohlen, da etwas Luft zu lassen also eine größere Sitzlänge als Sitzhöhe beim Renner zu wählen.
Kann das am Berg von Nachteil sein, d.h. sollte man da wieder auf die Rennradeinstellung zurückgreifen?
Auch wenn ich zu keiner Rennradfraktion (weder LR noch RR) gehöre, so finde ich dieses Thema doch recht interessant und habe mich zum. in der Theorie damit schon ein wenig beschäftigt. Deshalb folgere ich:
a) ist sicher ein Grund.
b) IMO indirekt ja. Durch die Möglichkeit, beim RR die Sitz- und somit Tretposition zu ändern zwischen sitzend, noch sitzend mit leichtem Wiegetritt und stehend mit Wiegetritt hat man die Möglichkeit, die Muskeln unterschiedlich zu belasten, was vor allem bedeutet, das sich die entlasteten Bereiche ein wenig regenerieren können. Auf dem LR kann ich Steigungen eigentlich nur mit einer rel. hohen Trittfrequenz nehmen, was aber insbesondere zur Folge hat, das die Muskeln zwischen der "Schub-" und der "Zugphase" kaum Zeit zu Entspannung haben und deshalb schneller ermüden.
Der Wiegetritt ließe sich auf dem LR wohl nur duch einen zus. Handantrieb ersetzen, was aber wieder Mehrgewicht und mehr Technik bedeuten würde und deshalb wohl nicht praktikabel wäre.
c1) bringt dir m.E. nur etwas, wenn du dich den Berg mit niedriger TF hochdrückst. Aber möglicher Weise ist mit einer geschlosseneren Körperhaltung ja auch mehr Arbeit mit den Oberschenkeln möglich.
c2) ich finde es am Berg sehr angenehm, wenn ich die Fußposition wechseln kann zwischen Pedal vor dem Zehnballen und beim Treten mit den Füßen "paddeln" (und dafür das Knie weniger durchstrecken) und Pedal hinter dem Fußballen und die Füße nicht strecken/beugen aber das Knie stärker durchstrecken. Das geht leider mit Klickies nicht und mit Riemchen kann man, finde ich, weniger Zugarbeit verrichten. Das paddeln mit den Füßen ist zwar eigentlich unergonomisch (ungünstigerer Hebelweg und mehr beanspruchte Muskelpartien), verschafft aber meiner Meinung nach den Beinmuskeln ein wenig die Gelegenheit zur Entspannung/Regeneration.
Zusammenfassend bin ich der Überzeugung, das der Bergnachteil des LR im Prinzip auf eine reine Trainingsfrage reduziert werden kann. Die Strategie sollte vermutlich sein, eine ausreichend hohe TF mit möglichst viel Leistung zu fahren. Vielleicht würdest du ja an deine RR-Leistung herankommen, wenn du mal eine Saison nur mit dem LR trainierst/fährst. Ein ständiger Wechsel der Geometrie ist für ein gezieltes Training ja eh nicht sehr förderlich, oder?
Grüße,
André