Posted by: Frederick
Re: Entscheidung für ein Trekkingrad - 08/17/06 04:30 PM
In Antwort auf: rednoserudolph
Er könnte auch bestimmte Marken bestellen, nur da entfiele dann halt die Probefahrt, was schon komisch wäre, zum Beispiel ein Stevens auf Verdacht zu bestellen.
Also ich hab meine beiden Räder (Conway und Patria) "blind" gekauft (ohne Probefahrt). Wenn das Rad grob zum Fahrer paßt, wüßte ich nicht, was eine Probefahrt aufdecken könnte. Dinge wie Sattel, Sattelhöhe, Lenker, Vorbau, etc. lassen sich immer noch modifizieren, mein (engagierter) Händler macht sowas gar kostenlos bis das Rad eben paßt. Z.B. Barends gegen andere getauscht, Ergogriffe, Lenker getauscht, anderer Vorbau, etc. etc.
Erst jetzt mit dem Patria (Pro XL Rahmen, RH 70, längerer Radstand) merke ich, wieviel wohler ich mich hier fühle. Das Conway mit RH 60 war zuerst prima, aber nach ca. 30 - 50 km bemerkte ich für mich unpassende Dinge wie Lenker, Griffe, Sattel, etc. Aber trotzdem fühle ich mich nicht so wohl wie auf dem Patria, ist aber für Fahrten zur Arbeit und als Alltagsrad in Ordnung.
Dies alles hätte keine Probefahrt aufgedeckt. Ich hab mich auf den Händler verlassen und wurde angenehm überrascht, das Patria fährt sich für mich einfach traumhaft, das ist auch für mich aufgebaut. Das ist auch der Grund, warum ich nicht im Fahrrad Megamarkt gekauft habe, sondern zum 1-Mann Betrieb ging und mir auch vorher angeschaut habe, wie mit anderen Kunden umgegangen wurde.
IMHO ist weniger die Radsuche, als die Händlersuche ausschlaggebend. Hast Du den guten Händler gefunden und kannst Dich drauf verlassen (Bauchgefühl ist hier IMHO wichtig), so ist es fast egal, welches Rad (bzw. welchen Rahmen) er ordert, er wird es für Dich in Deinem Interesse aufbauen. Dazu wird er viele Fragen stellen und Dich in der Komponentenauswahl beraten. Er wird Dir z.B. sagen, daß Produkt B zwar das Doppelte kostet, aber im Alltagsbetrieb nicht das Doppelte bringt, daß er bei Produkt C öfters Reparaturen hat, etc. etc. (alles Dinge, die Du nicht wissen kannst).
Und wenn Du Dich wohl drauf fühlst, ist relativ egal, welcher Markenname auf dem Rahmen steht. Warum selbst die Mühen machen, wenn ein engagierter Händler mit großem Erfahrungsschatz verfügbar ist? Zudem motiviert es den Händler, wenn er merkt, daß man seine Ratschläge annimmt und er wird sich noch mehr Mühe machen, Dein Traumrad zusammenzustellen.
Daher rate ich nochmals zur Händler- statt zur Radsuche. Du solltest allerdings grobe Richtlinien geben können, z.B. ein Gesamtbudget, ob Du lieber Alu- oder Stahlrahmen möchtest, Einsatzzweck des Rades (Reise, Alltag, sportlich, etc.). Der gute Händler wird Dich angenehm überraschen, mir erging es jedenfalls so.
Viele Grüße
Frederick